laut.de-Kritik
Mehr als die kleinen Brüder von Killswitch Engage.
Review von Michael EdeleWährend All That Remains in den Staaten massenhaft CDs verkaufen, fristen sie in Europa immer noch eher ein stiefmütterliches Dasein und gelten eher als der kleine Bruder von Killswitch Engage. Das traf auf die drei bisherigen Scheiben auch mehr oder weniger zu. Doch mit "Overcome" paddeln sie verstärkt aus dem Fahrwasser der ehemaligen Band von Sänger Philip Labonte.
Der erst Schritt dazu war wohl, auf die Dienste von Adam Dutkiewicz als Produzent zu verzichten und lieber mal mit Jason Suecof (Trivium, The Black Dahlia Murder, Chimaira) was Neues auszuprobieren. Und siehe da, mit dem Mann loten All That Remains ihre melodische Seite deutlich tiefer aus.
Das merkt man dem Opener "Before The Damned" allerdings noch nicht an, geht es hier im Intro doch fast schon im typischen Göteborg-Stil zu Werke. Danach satteln sie aber auf fette Grooves und einen melodischen Refrain um. Jene melodischen Elemente dürften vermutlich auch der Knackpunkt sein, an dem sich die Geister scheiden.
Das weitgehend auf Klargesang setzende "Two Weeks" oder das fast schon poppige "Forever In Your Hands" sind für Freunde derber Klänge nur bedingt spannend. Diese sollten sich lieber das straighte, mit ein paar Schwedenleads verzierte "Chiron" oder das durchgehend harte "Relinquish" reinziehen. Hier wird mächtig gegroovt, und der Refrain dürfte live für jede Menge Stimmung sorgen.
Nachdem die Amis im Mittelteil des Albums mit "Days Without", "A Song For The Hopeless" und "Do Not Obey" die bewährte Schiene "harte Strophe und melodischer Refrain" fahren, ziehen sie das Tempo mit dem Titeltrack wieder deutlich an. Eine Besonderheit wartet noch zum Schluss, denn das Quintett wagt sich tatsächlich an eine Coverversion von Nevermores "Believe In Nothing".
Zwar kommen All That Remains an das Original zu keiner Zeit heran, doch der Song ist einfach dermaßen stark, dass er auch hier großartig klingt.
7 Kommentare
Hm, das vorige Album fand ich genial, schon allein wegen den ersten fünf Tracks (also von "This Calling" bis "Whispers"), aber diese tiefen Shouts haben doch einiges versaut.
Aber die Melodien waren immer hammer, wenn das dieses Mal sogar noch besser sein soll, hör ich auf jeden Fall rein.
find ich recht geil,aber kommt nicht an das etwas ältere zeug ran.
The Fall of Ideals ist besser finde ich, aber beides genau mein Geschmack *lechz*
@Atreyu (« Keine Shouts mehr, nur noch pseudo-schöne Melodien. »):
sagt jmd der sich atreyu nennt :<
@battle (« @Atreyu (« Keine Shouts mehr, nur noch pseudo-schöne Melodien. »):
sagt jmd der sich atreyu nennt :< »):
Und bei Atreyu hat's der Band wirklich geschadet. Melodien, schön und gut, aber das letzte Album war wirklich eine dicke Enttäuschung. Damit ist die Band für mich gestorben, obwohl ich fast alle Sachen von denen davor gut fand (sowohl Sachen wie "The Theft" als auch sowas wie "Bleeding Mascara")
Hab mir das All That Remains-Album aber noch nicht angehört. Ohne Shouts, das wäre vielleicht ein wenig übertrieben, lieber so eine gesunde Mischung wie bei "The Fall of Ideals" (Mal abgehen vom grauenhaften "Become The Catalyst") oder wie bei Atreyu damals mit "A Death Grip On Yesterday". Nicht übertrieben soft oder künstlich auf Härte getrimmt (wie z.B. das neue Alben BfmV oder die neueren Trivium-Sachen), sondern einfach nur gute Musik, auch wenn das Album extrem kurz ist.
A song for the hopeless
ganz großer song