laut.de-Biographie
Andrea Berg
Der gutgeschmäcklerische deutsche Schlager gilt spätestens seit Ende der siebziger Jahre als gestorben. Doch auch im neuen Jahrtausend pflegen einige Künstler diese urdeutsche Musik-Spielart. Während Sänger wie Guildo Horn und Dieter Thomas Kuhn die Erblast mit Witz, Ironie und Augenzwinkern beleben, ist es der am 28. Januar 1966 in Krefeld als Andrea Zellen geborenen Andrea Berg bitter ernst mit ihrer Umsetzung der leichten Muse. Sie ebnet damit den Weg für Stars wie Helene Fischer.
Die in jungen Jahren als Arzthelferin auf einer Intensivstation tätige Andrea überzeugt 1992 den Musik-Produzenten Eugen Römer von ihrem Können. Wenig später erscheint das Debütalbum "Du Bist Frei". Den eigentlichen Durchbruch in der Schlagerlandschaft beschert ihr aber erst 1995 der Longplayer "Gefühle".
Von den Single-Auskopplungen erweist sich besonders "Die Gefühle Haben Schweigepflicht" als erster großer Erfolg bei den Fans. Im hart umkämpften Segment des schlichten deutschen Liedguts festigt die Berg ihre Position und wirft von 1997 bis 2004 jährlich neue CDs auf den Markt.
2001 erscheint ihr Mega-Hit "Du Hast Mich Tausendmal Belogen", der auch das dazugehörige Album "Wo Liegt Das Paradies" zum Kassenschlager macht. Die Verkaufszahlen weisen ab sofort stetig nach oben.
Andrea Berg entwickelt sich zur erfolgreichsten deutschen Sängerin des neuen Jahrtausends, bevor ihr Fischer, die 2006 mit dem Album "Von Hier Bis Unendlich" debütiert, diesen Rang allmählich streitig macht. Alleine der Echo für die Kategorie "Deutscher Schlager" geht zwischen 2003 und 2007 viermal an Berg, ähnlich sieht es bei der Goldenen Stimmgabel aus. Gold- und Platinauszeichnungen summieren sich bei Andrea in zweistelliger Höhe.
Im Juni 2008 erhält sie den Springer-Preis "Bild-Osgar" mit der Begründung, sie habe sich um das Zusammenwachsen von Ost- und West-Deutschland verdient gemacht. Da darf auch ein Bundesverdienstkreuz nicht fehlen, das ihr Bundespräsident Köhler im Herbst des Jahres verleiht. Erfolgreich ist Andrea Berg in ein Vakuum vorgestoßen, das Kolleginnen wie Marianne Rosenberg, Juliane Werding und auch Michelle nach ihren Glanzzeiten hinterließen.
Bergs Erfolge fußen freilich weniger auf einer speziellen Originalität. Der weibliche Schlager der Neuzeit bietet überwiegend beliebige Austauschbarkeit, nennenswerte künstlerische Unterschiede zu weiteren Sängerinnen des Genres, etwa Claudia Jung und Kristina Bach, bestehen kaum.
Für das Album "Schwerelos" sichert sie sich 2010 die Dienste von Produzent Dieter Bohlen. Das markiert das Ende der langjährigen Zusammenarbeit mit dem Produzenten und Berg-Entdecker Eugen Römer, der 2021 verstirbt. Bohlen macht auf "Schwerelos", wofür er bekannt ist: Er schneidert mit einfachsten Mitteln ein Album zusammen, das sich verkauft wie warme Semmeln. Berg erhält für das Album Vierfach-Platin. Wenig verwunderlich, das Bohlen auch bei "Abenteuer" (2011) wieder mit von der Partei ist.
2013 folgt "Atlantis", für das Berg neben Bohlen auch DJ Bobo und andere Star-Autoren verpflichtet. Für "Seelenbeben" zeichnet drei Jahre später wieder komplett Dieter Bohlen verantwortlich. Allerdings handelt es sich um das erste Album, das Andrea Berg auf ihrem eigenen Label Bergrecords veröffentlicht.
Hier erscheint 2019 auch der Nachfolger "Mosaik". Zwischendurch hatte der Bohlen der Berg zwar die Zusammenarbeit aufgekündigt, aber wohl doch nicht endgültig: Zwei Songs entstehen wieder mit seiner Beteiligung. Ansonsten ist einmal mehr DJ Bobo mit von der Partie, außerdem der Messias von Mannheim, Xavier Naidoo. Spätestens bei diesem Album ist René Baumann aka Bobo dennoch der musikalisch entscheidende Mann an Bergs Seite.
Das zeigt sich 2022 bei "Ich Würd's Wieder Tun" deutlich, wenn Berg alte Titel einer Frischzellenkur unterziehen lässt, also Instrumente durch Beats ersetzt. Im August 2022 huldigt das ZDF der Schlagersängerin in einer eigenen Werkschau.
2 Kommentare
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.. auch die liebe Andrea Berg wäre doch bei BRAVO oder BUNTE besser aufgehoben als hier .. oder interessiert sich hier wirklich jemand für Ihre musikalischen Ergüsse ???
ungehört für alle scheiben ...... 0/5