laut.de-Kritik
Die Briten rütteln kräftig am Metalcore-Thron.
Review von Kai ButterweckFür ihr drittes Machwerk haben sich Asking Alexandria logistisch mächtig ins Zeug gelegt. Sage und schreibe sieben Studios klapperte die Band im Laufe der vergangenen Monate ab, um den insgesamt dreizehn neuen Song-Juwelen den perfekten Schliff zu verpassen. Der immense Aufwand hat sich gelohnt. Mit "From Death To Destiny" bringen die Metal-Core-Liebhaber um Gründer und Gitarrist Ben Bruce das mit Abstand facettenreichste Werk ihrer bisherigen Laufbahn an den Start.
Gleich zu Beginn spielt das Quintett alle Trümpfe aus. Kraftvolle Uptempo-Sequenzen wechseln sich mit schleppendem Core-Gestampfe ab, während im Background regelmäßig eingestreute Synthie-Sounds für mystisch-düstere Vibes sorgen.
An vorderster Front mimt Shouter Danny Worsnop den garstigen Rebellen: "You're fucking crazy when you think that I'll ever change", röhrt es aus den Boxen. Doch der Frontmann kann auch ganz anders. Im Refrain verwandelt sich der eben noch bösartig grunzende Hartholz-Jünger in einen glasklar singenden Alternative-Performer. Das Jekyll/Hyde-Wechselspiel beherrschen viele Genre-Kollegen zwar ähnlich gut, doch nur die wenigsten verfügen dabei über ein so ausgeprägtes Melodiegespür.
Dieses beweist der Allrounder am Mikrofon auch im folgenden Ex-Girlfriend-Drama "Killing You". Rund um den Chorus geht es dort allerdings wesentlich rauer zur Sache. Welches Mädel hier den Zu-einer-Trennung-gehören-immer-zwei-Zeigefinger hebt, ist selbst schuld. Böse. Böse.
In der Folge wandeln die Verantwortlichen weiter auf bewährten Strukturpfaden. Langeweile kommt dennoch nicht auf. Mit unvorhersehbaren Tempowechseln ("The Death Of Me", "Poison"), futuristischen Elektro-Einwürfen ("Break Down The Walls") und langlebigen Refrain-Harmonien ("Run Free", "Believe") halten Asking Alexandra sowohl Freunde brutalster Klänge wie auch Fans eingängiger Epik problemlos bei der Stange.
Vor allem in der zweiten Albumhälfte kann sich der Hörer vor emotionalen Sound-Achterbahnfahrten kaum mehr retten. Angefangen mit der groovigen Strobo-Bombe "Poison" über das nicht minder wild umher zappelnde "White Line Fever" bis hin zum pumpenden Laut-leise-Finale "Until The End" rütteln die Briten ganz kräftig am Genre-Thron.
Abgesehen von der überflüssigen Tissue-Spaßbremse "Moving On" und der ebenso auf Sparflamme köchelnden Rock-Mix-Version von "The Death Of Me" präsentiert sich das dritte Album der Briten als ein aussichtsreicher Kandidat für einen Podiumsplatz im diesjährigen Rennen um den Branchen-Titel. Applaus!
10 Kommentare
gut und schön, ABER wo bleibt ne Review zum neuen Mercenary Album???
Grauenhafte Growl-Versuche, die cleanen Vocals ("Moving On") klingen teilweise nach Bryan Adams und die Breakdowns sind einfallslos. Das Ganze gepaart mit billigen Sympho-Synthie-Einlagen. Würgh!
Ich kannte Asking Alexandria nicht wirklich und hab mir heute das album wegen dem Review gekauft! Und ich muß sagen ich finde die echt cool. Bei vielen Metalcore Kombos sind die Scheiben sehr, sehr eintönig; bei Asking Alexandria hingegen ist das ganze sehr abwechslungsreich geraten - da passen auch die Synthie-Einlagen gut dazu, zumal die nicht aufgesetzt wirken und immer dezent im Hintergrund bleiben. Also wer Metalcore bzw. Modern Metal nicht per se hasst, sollte mal ein Ohr riskieren.
is bombe ich schwör *-*
is bombe ich schwör *-*
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