laut.de-Kritik
Mischen Possible ...
Review von Kai Kopp2001 sang das von Adé Bantu initiierte Künstlerkollektiv Brothers Keepers massiv gegen Fremdenfeindlichkeit an. Mit deutlichen Worten, aber ohne erhobenen Zeigefinger, rappten sie den Deutschen ins Gewissen. "Was wir reichen sind geballte Fäuste und keine Hände" war die eindeutig formulierte Message ihres Widerstandes. Der Charterfolg von "Adriano (Letzte Warnung)" machte einmal mehr deutlich, dass Politik und Party kein Widerspruch sein muss.
Auf seinem neuen Album "Bantu" packt Adé erneut aussagekräftige Reime in tanzbare Rhythmen. Mit dem Brothers Keepers-Erfolg im Rücken funkt, rapt, popt, dubt und soult er sich über den Globus. Nach dem einladenden World-Pop-Intro "Lagos Jump" bietet die Single "Dance To My Boogie" Party-Funk und Raps vom Feinsten.
"No More No Vernacular" pumpt sich als Vorzeige-Kwaito aus den Boxen, der in Nigeria acht Wochen lang die Pool Position der Radio-Charts belegte. Afrobeat ("Omowalé"), Reggae ("Watchout") und Hip Hop ("How Many MCs") ergänzen die Genre-Palette, die auch vor einem Dancehall-P-Funk ("Add Subtract") nicht zurück schreckt. "The Sound Of Fufu" nennt Adé Bantu das farbenfrohe Gemisch.
Den roten Faden liefern die politisch engagierten Texte. Korruption in seiner zweiten Heimat Nigeria wird dabei ebenso thematisiert wie gesellschaftlicher und institutioneller Rassismus in Deutschland. Aber "mit Kritik Allein ist es nicht getan" erläutert Adé. "Es bringt nichts, auf große Wunder zu warten, man muss sie erschaffen. Ich fordere kreativen Widerstand, von all denen, die sich mit den bestehenden Verhältnissen nicht arrangieren wollen!"
1 Kommentar
Was die Jungs machen is ja löblich, nur leider wird aus dem guten Ansatz wenig gemacht.
Außerdem muss der Herr Bantu mit seiner Wortwahl vorsichtig sein, da er es sich ansonsten leicht verscherzen kann, siehe das Interview zu den Brothers Keepers in der Juice.