Bernd Begemann versus die Hamburger Schule: Die harsche Kritik des Songwriters an einer aktuellen NDR-Doku über die Szene schlug zuletzt hohe Wellen. Im Interview spricht der Miterfinder über die Hintergründe seiner Kritik und falsche Vorwürfe.

Bernd Begemann ist absolut entspannt, dabei passiert …

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  • Vor einem Monat

    Ach Jochen, wir vermissen dich alle.

  • Vor einem Monat

    Was ein schönes Interview. Bitte mehr davon. Endlich mal jemand, der nicht nur ständig über sein neues bestes Album aller Zeiten faselt, sondern echt was zu sagen hat. Interviews mit Musikern langweilen mich seit langem. Aber dieses macht Hoffnung.

  • Vor einem Monat

    Begemann ist ein Schlagerfuzzi, der sich und die langweilige Hamburger Schule für wichtig hält. Zudem ist er ein reaktionäres Arschloch und Geschichtsklitterer. Auf seinem Facebook-Profil behauptet er, dass die Sowjetunion, zusammen mit Hitler, den II. Weltkrieg begonnen habe. Geschichtsvergessener ist kaum möglich.

    • Vor einem Monat

      Wer hat denn den 2.WK begonnen und wie?

    • Vor einem Monat

      Es ist an infamer Widerwärtigkeit nicht zu überbieten, die Sowjetunion, die 24 Millionen Kriegstote zu beklagen hatte, zu beschuldigen, sie habe den Zweiten Weltkrieg angezettelt. Den Kriegsbeginn hat einzig das faschistische Deutschland zu verantworten, ebenso wie den Vernichtungsfeldzug gegen die Sowjetunion, 1941.

    • Vor einem Monat

      Dann hat die Sowjetunion nicht die Hälfte Polens geraubt? Icj denke schon. Abgesehen davon ist halt nicht nur Hitlerdeutschland ein Vernichtungsregime gewesen, Stalins UdSSR war es auch und ein Teil der sowjetischen Kriegstoten wurden von den Sowjets selbst verursacht.

    • Vor einem Monat

      @Artaudist:
      Was hat denn Bernd Begemann genau gesagt? Du darfst ihn ruhig wörtlich zitieren.
      Und daß Stalin mit dem Nichtangriffspakt Hitler einen Freifahrtschein ausgestellt hat, ausdrücklich auf daß dieser Polen überfallen kann, und daß Stalin ebenfalls munter in seinem Umfeld und in seinem Volk herumgemordet und -geschlachtet hat, wollen wir bitte bei allem Geflenne über die Toten der Sowjetunion nicht vergessen, gelle? Nein, es fällt mir nicht ein, irgendwelche Tote aufzuwiegen. Aber mit einseitigen Betrachtungen wird man weder dem einen noch dem anderen Arschloch gerecht.
      Gruß
      Skywise

    • Vor einem Monat

      "Es ist an infamer Widerwärtigkeit nicht zu überbieten, die Sowjetunion, die 24 Millionen Kriegstote zu beklagen hatte, zu beschuldigen, sie habe den Zweiten Weltkrieg angezettelt"

      Und daa ist nichtmal ein Argument. Die Anzahl der Kriegstoten hat nichts damit zu tun, wer angefangen hat.

    • Vor einem Monat

      Will mal widersprechen - ein Arschloch scheint mir Begemann überhaupt nicht zu sein. Vielleicht isser etwas nostalglisch-verklärt - aber wer ist das nicht?

      Zum 2. WK gehört besonders heute wieder überbetont, daß die Reihenfolge "Sowjetunion und Hitler" in der Frage des Anfangs und speziell der Verantwortung ziemlich dumm wäre. Vor jedem Krieg gibt es komplexe Voraussetzungen, aber die Frage, wer den 2. Weltkrieg begonnen hat, MUSS erst mal ganz pauschal mit "die Deutschen" beantwortet werden.

  • Vor einem Monat

    Da wird dem Bernd und dem Jochen in der einstündigen Doku nicht gehuldigt, also spricht er der Journalistin jede Fachkompetenz ab.
    Da wagt es Christiane Rösinger von toxischem Männerumfeld zu sprechen, da wird moniert, das sie sich zum Opfer stilisieren würde und das keinem hilft. Es wird wohl leider immer alte weiße Männer geben, die Frauen erklären, das sie keine Opfer sind und sich nicht so anstellen sollen. Bernd wurde angeblich von den Goldenen Zitronen ect. gedisst..klar, das ist dann keine Opfer-Erzählung.
    Armer, armer Bürger Bernd!

    • Vor einem Monat

      "Da wird dem Bernd und dem Jochen in der einstündigen Doku nicht gehuldigt, also spricht er der Journalistin jede Fachkompetenz ab."
      Tut er das? Hab' ich so nicht herauslesen können, weder aus diesem Interview, schon mal gar nicht aus der ganzen ellenlangen Diskussion, soweit ich sie verfolgt habe (ich gehe davon aus, den Hauptteil hab' ich mitgekriegt).
      Ich glaub', letzten Endes wäre es Bernd Begemann ziemlich wurscht gewesen, ob er genannt wird oder nicht. Aber er sähe gern die Arbeit der Gärtner wenigstens gewürdigt, die den Boden bereitet, die Saat ausgelegt, die Pflänzchen gewässert und anschließend fleißig gehegt haben, bis die ersten Früchte gewachsen sind. Macht man ja auch normalerweise bei Dokus so, daß man sich erst mal mit der Ausgangssituation beschäftigt und der darauf aufbauenden Entwicklung, Frau Geier scheint aber erst die Früchte ab der zweiten Generation für erwähnenswert gehalten zu haben.
      Bernd Begemann sagt ja nicht, daß Frau Geier keine Ahnung habe, er sagt halt nur sinngemäß, daß er die Doku lieber unter dem Titel "Was Frau Geier halt von der Hamburger Schule so mitgekriegt hat" gesehen hätte.

      "Da wagt es Christiane Rösinger von toxischem Männerumfeld zu sprechen, da wird moniert, das sie sich zum Opfer stilisieren würde und das keinem hilft."
      Stimmt doch im Prinzip ...? Beides.
      Nix gegen Frau Rösinger, ganz im Gegenteil, aber ich glaube, hier hat sie etwas in den falschen Hals gekriegt. Vielleicht war sie auch wegen irgendeines "Tatorts" und der Welle, die sie damit geschlagen hat, geistig etwas zu sehr in diese Richtung unterwegs - keine Ahnung.
      Jedenfalls - wenn Frau Rösinger von einem toxischen Männerumfeld spricht im Rahmen der Hamburger Schule, glaube ich das ungebremst. Denn dazu gibt es auch noch andere, nicht ausschließlich weibliche Stimmen, die das mal mehr, mal weniger offen bestätigt haben. Allerdings - was hat das mit der eigentlichen Diskussion zu tun, die von Bernd Begemann losgetreten wurde? Oder mit Bernd Begemann persönlich?

      "Es wird wohl leider immer alte weiße Männer geben, die Frauen erklären, das sie keine Opfer sind und sich nicht so anstellen sollen."
      Na ja, aber das tut Bernd Begemann doch nicht. Im Kern sagt er ja: "Ich war doch der letzte, der euch im Weg stand, und damit meine ich nicht, daß ich der Endgegner war, sondern daß ich mich aktiv für euch eingesetzt habe", und daß das keine falsche Selbsteinschätzung ist, wurde ja auch im Rahmen der Diskussion von verschiedenen Seiten bestätigt. Und er müßte mit ziemlich großen Scheuklappen gesegnet gewesen sein, wenn er nicht mitbekommen hätte, was Mitte der 90er so alles an Kommentaren in Richtung "Frau am Mikro" oder generell in Richtung "Frauen und Politik" unterwegs war. Ich sach' ma: manche Leute haben echt Schwein, daß es damals noch kein nennenswertes Internet gab, das ihre Kommentare bis in alle Ewigkeit erhält. Und so weibliche Repräsen-Tanten wie etwa "Weil ich ein Mädchen bin" Lucilectric oder die ebenso hirn- wie tatenlos "Girl Power" blökenden "Wannabe"-Scheiß Girls haben - hoffentlich ungewollt - dem Feminismus damals auch einige argumentatorische Wässerchen abgegraben. Der Spiegel sowieso ... war generell keine gute Zeit für Frauen, die 'ne Aussage nach außen tragen wollten.

      "Bernd wurde angeblich von den Goldenen Zitronen ect. gedisst..klar, das ist dann keine Opfer-Erzählung."
      Die Zitronen oder zumindest Schorsch Kamerun hat sich herablassend zu Begemann geäußert, das stimmt. Was ich aber auch verstehen kann, denn die Zitronen kamen mit der auslaufenden NDW hoch und waren deutlich vom Punk geprägt, jemand wie Bernd Begemann paßt mit seinen Liedern hervorragend in ihr Beuteschema. Wenn Bernd Begemann sagt, daß die Zitronen seiner Meinung nach nicht zur Hamburger Schule gehören, würde ich ihm auch zustimmen, denn die Hamburger Schule stand zu Beginn auf Indie-Füßen; die Goldenen Zitronen fuhren dagegen bereits musikalisch etwas wild durchs Gelände und hatten eine klare sozialkritische Agenda. Rein organisatorisch fanden die Zitronen und die Hamburger Schule erst mal parallel statt. Sehr wahrscheinlich, daß die Zitronen, ebenso wie Rocko Schamoni oder sonstige Akteure, die eine oder andere Inspiration lieferten, die zu einer musikalischen oder inhaltlichen Verzweigung der Hauptstraße der Hamburger Schule führten, so ganz ohne Einfluß waren und sind sie ja auch nicht. In einer Doku über die Hamburger Schule sind sie jedenfalls nicht so ganz fehl am Platz, aber die Aussage ist ungefähr so sinnvoll wie "Auch diese Sackgasse gehört zu meiner Stadt".
      Sagen wir mal: ich hab' unlängst feststellen dürfen, daß es mir überhaupt keinen Spaß macht, wenn mir jemand von der Seitenlinie ans Bein pinkelt, der von meinem Spiel keine Ahnung hat. Insofern verstehe ich auch Bernd Begemann, der die Straße mitgebaut hat, die zur Hamburger Schule führt, wenn jemand von den Leuten seinen Strahl auf ihn richtet, die die Straße mitgebaut haben, die von der Hamburger Schule weg führen.
      Gruß
      Skywise

    • Vor einem Monat

      Sehe ich wie Skywise.
      Im Übrigen ufert das hier jetzt, an Wolfgang Zechner anknüpfend, in Diskurspopdiskursdiskurs aus.

  • Vor einem Monat

    Es gab übrigens bereits 2003 ein NDR-Radiofeature über die 'Hamburger Schule': http://www.hörspieler.de/kunstfreiheit/Le…