18. Oktober 2018

"Alles kaputt schlagen bringt auch nicht viel"

Interview geführt von

28 Jahre existieren Betontod bereits. Sie sind damit eine der dienstältesten deutschsprachigen Punkbands – und inzwischen auch eine der größten. Wir unterhielten uns mit Drummer Maik Feldmann über den Werdegang der Band und Kritik, die sie aus verschiedenen Richtungen und teils ungerechtfertigt trifft.

Wir treffen Betontod in Berlin, zum Start ihrer Tour zum neuen Album "Vamos!". Damit gelang den Rheinbergern kurz zuvor ihre dritte Top-10-Platzierung in den deutschen Albumcharts. Nach langem Hobby-Betrieb sind Betontod seit Jahren in den oberen Regionen der deutschsprachigen Punk-, Rock- und auch Metalszene angekommen und stabil etabliert. Zeit, ihnen ein paar Fragen zu stellen.

Euer aktuelles Album "Vamos!" kam in unserer Kritik nicht sonderlich gut weg. Tangiert euch sowas überhaupt noch?

Maik Feldmann: Naja, in erster Linie müssen wir ja selbst damit zufrieden sein, ne? Und das sind wir, sonst würden wir das nicht raushauen. Hinter Reviews stehen ja immer einzelne Leute, die eine Platte bewerten. Klar, bei "Vamos!" gabs negative Kritik – mehr als sonst. Die meisten beruhen immer auf "zu mainstreamig, zu massenkompatibel, klingt nach Stadionrock". Da muss ich ehrlich sagen, das stellt für uns nicht unbedingt was Negatives dar. Da gibts Dinge, die einen wesentlich mehr treffen können. Wir können mit den Sachen, die geschrieben wurden, recht gut leben.

Was erwidert ihr auf Vorwürfe, eure Musik sei zu stumpf?

'Stumpf' kann in diesem Zusammenhang ein breit gefächerter Begriff sein. Kommt drauf an, wie man das interpretiert. Dass wir simple Musik machen, steht außer Frage. Deutschsprachiger Punk hat ja nicht wirklich den Ruf, mega-abwechslungsreich oder verspielt zu sein. Jeder, der die Band kennt, weiß, worauf er sich einlässt und was er bekommt – seit 28 Jahren. Klar, wir haben natürlich eine Entwicklung durchgemacht in den letzten Jahren. Aber wir machen auch keinen Hehl, daraus, dass es simple Musik ist.

Ihr kommt aus dem Punk und bezeichnet euch selbst nicht als Deutschrock – gehört inzwischen aber fraglos zu dieser Szene. Manchmal habe ich das Gefühl, sobald das Prädikat Deutschrock ins Spiel kommt, herrscht ein gewisser Generalverdacht gegenüber der Band. Wie nimmst du das wahr? Stört dich, dass bisweilen Bands über einen Kamm geschert werden, die eigentlich nichts miteinander zu tun haben?

Ja, ich weiß was du meinst. Wir verstehen uns als alteingesessene Punkband, immerhin gibts uns schon seit fast 30 Jahren. Aber es stimmt, wir sind da irgendwann mit reingeraten und werden ab und an unter dem Begriff Deutschrock genannt. Das ist teilweise schon etwas über den Kamm geschert. Auch weil ich mit dem Begriff einige Bands assoziiere, auf die wir überhaupt nicht stehen. Ganz und gar nicht. Das ist halt Verallgemeinerung. Ich weiß natürlich, dass es viele Leute im Deutschrock-Sektor gibt, die sagen, sie hören die "Deutschrock-Band Betontod". Wir selbst bezeichnen und schon immer und nach wie vor als Punkband.

Frank sagte vor ein paar Wochen im Interview mit awayfromlife.com: 'Wir haben leider die Bühne mit Bands geteilt, mit denen wir es heute nicht mehr machen würden. Wir haben immer gedacht, ist doch ok, wenn wir auf diesen Bühnen dann 'Viva Punk' singen und unser Statement abgeben, das würde reichen. Das ist ein Fehler gewesen.' Warum seht ihr das als Fehler? Sollte man nicht versuchen, gerade auf solche Bühnen Leute zu erreichen und zum Umdenken bewegen?

Das dachten wir damals auch. Du kannst es von dieser Seite aus betrachten, aber eben auch von der anderen. Inzwischen ist es eine Weile her, aber wir haben die Bühne mit fragwürdigen Bands geteilt und dachten damals, es sei in Ordnung, wenn man dort seine Message verbreitet. Aber inzwischen gibt es so viel Diskussion um diese Schiene, wir möchten schlicht nicht in einem Atemzug mit diversen Bands genannt werden, die eine klare Meinung nicht vertreten, sondern sich in dieser Hinsicht völlig offen bewegen. Selbst wenn wir dann unsere Message laut rausschreien würden – wenn du dir mit solchen Bands eine Bühne teilst, wirst du zwangsläufig in einem Atemzug mit ihnen genannt. Insofern stimme ich Frank hier voll und ganz zu. Darüber hinaus positionieren sich Betontod seit Jahren so intensiv wie nie.

So findet sich zum Beispiel bei jedem Konzert eurer aktuellen Tour ein "Kein Bock auf Nazis"-Stand.

Genau. Mit denen haben wir eine Kooperation, sie begleiten uns auf Tour mit Merch et cetera. Wir sind eng verbunden. Nicht nur auf den Platten haben wir uns in den letzten Jahren in dieser Richtung engagiert, sondern auch darüber hinaus an Kampagnen teilgenommen, viel öffentlich diskutiert. Es gibt viele Bands, die dagegen eher stillschweigend bleiben – und gar nicht in Verbindung mit dieser Deutschrock-Ecke gebracht werden. Ich werde jetzt sicher keine Namen nennen, aber es gibt Bands, die ebenfalls aus dem Punksektor kommen und hie und da mal mit 'unsexy' Bands gespielt haben, nach denen aber kein Hahn kräht. Und bei anderen Bands – zum Beispiel bei uns – hat man da ein genaues Auge drauf.

Warum glaubst du ist das so?

Kann ich dir nicht sagen, ich weiß es nicht. Aber guck dir mal alte Flyer an. Da findest du Bands, die inzwischen als Sinnbild für 'Links' gelten, die aber vor einigen Jahren denselben Fehler gemacht haben wie wir. Doch bei denen wird heute nicht ein Wort darüber verloren.

Wünschst du dir manchmal, dass ihr früher angefangen hättet, euch stärker gegen rechts zu äußern?

Wir haben uns schon immer dagegen geäußert, auf jedem Album. Du kannst dich rückwärts durch alle Platten durchhören. Nur wie gesagt haben wir den Fehler gemacht, auf ein zwei Festivals mit Bands die Bühne geteilt zu haben, die in diesem Sinne nicht geil sind. Aber zu unserer Verteidigung muss ich noch sagen: Zu dem Zeitpunkt, als wir mit ihnen die Bühne geteilt haben, gab es die Debatte noch nicht. Das kam erst hinterher.

Was hältst du speziell von den beiden großen Playern der sogenannten Grauzone: Böhse Onkelz und Frei.Wild?

Ich nenne keine Namen. (lacht)

In eurer Tourankündigung heißt es, dass ihr "die breite Unterstützung von diversen Medien niemals erhalten" werdet. Dasselbe Vokabular verwenden gewisse Grauzonen-Bands. Rückt ihr euch damit nicht selbst in deren Nähe? Warum packt ihr das so in die Ankündigung?

Das hat ein bisschen was mit einer Single zu tun. Auf dem 2012 erschienenen Album "Antirockstars" erschien "Keine Popsongs". Das war die Leadsingle der Platte, wir spielen ihn auch nach wie vor live. Da steckt im Grunde diese Message drin. Dabei haben wir überhaupt nicht an die Attitüde gewisser Bands, die du gerade genannt hast, gedacht, die das eben auch verwenden. Das ist einfach unser Standpunkt dazu, dass die Betontod hie und da nicht die Aufmerksamkeit bekommen hat, die wir unserer Meinung nach verdient gehabt hätten.

"Rausgehen und alles Kaputtschlagen bringt nicht viel"

Auf eurem vorletzten Album "Revolution" thematisiert ihr explizit Flüchtlingskrise und Rechtsruck. Auf "Vamos!" sprecht ihr weniger konkrete Themen an, sondern schreibt von einer persönlicheren Warte aus und allgemeiner auf Gemeinschaftssinn bezogen. War das eine bewusste Entscheidung?

Ist dir das so aufgefallen?

Naja, zum Beispiel "Welt In Flammen" von "Revolution" ist sehr explizit auf die Flüchtlingssituation ausgerichtet. Sowas gibts auf "Vamos!" nicht.

Das stimmt. Und klar, wie der Plattentitel "Vamos!" schon sagt, passiert hier alles etwas personifizierter, mehr aus der Ich/Wir-Perspektive heraus. Das hat sich während des Prozesses so entwickelt. Beim Vorgänger haben wir gewisse Themen bearbeitet, zum Beispiel die Flüchtlingskrise. Jetzt geht es mehr um: "Bekomm den Arsch hoch, geh raus, teile und verbreite deine Meinung." Aber all das bitte auf eine gesunde Art und Weise. Jetzt rauszugehen und alles kaputtzuschlagen bringt mittlerweile auch nicht mehr viel. Insofern hast du schon recht. Es zielt mehr darauf ab, selbst Dinge in die Hand zu nehmen. Gerade in dieser Zeit, die wir aktuell durchleben, finden wir, dass es wichtig ist, seine Meinung kundzutun und zu vertreten – aber immer auf vernünftiger Basis.

An eurem Werdegang finde ich recht interessant, dass ihr erst lange euer eigenes Label betrieben habt, vor einigen Jahren dann aber zu einem Major gewechselt seid. Normalerweise läuft das eher immer umgekehrt: Sobald die Band einen gewissen Status erreicht hat, befreit sie sich ein Stück weit von der großen Struktur und sucht die Selbstbestimmtheit eines eigenen Imprints. Warum war es bei euch andersherum?

Ja, wir haben ein eigenes Label gegründet und drei Alben darüber veröffentlicht, wenn ich richtig zähle. Von Platte zu Platte wurde alles immer größer. Letztlich kannst du noch so hard working sein – es ist einfach sehr, sehr, sehr, sehr viel Arbeit, die wir zu fünft gestemmt haben. Wir wollten schließlich den nächsten Step machen. Dabei haben wir uns gut verständigt und sichergestellt, dass wir weiterhin alle Entscheidungsrechte haben. Die haben wir immer behalten, egal bei welcher Plattenfirma. Wir würden uns nie knebeln lassen. Groß geplant war das alles nicht. Wir bekamen das Angebot und das passte. Man muss auch keinen Hehl daraus machen, dass das Finanzielle dabei eine Rolle spielt. Eine Platte kostet viel Geld und irgendwann hören deine eigenen Mittel einfach auf bzw. trägst du in Eigenverantwortung natürlich schon ein gewisses Risiko, wenn du anfängst, Leute einzustellen. Deswegen haben wir uns für diesen Weg entschieden.

Ich nehme an, ihr seid auch recht zufrieden damit, wie sich das weiter entwickelt hat oder?

Schon. Wir waren für ein Album bei einem Majorlabel, danach ging es weiter zu Nuclear Blast. Läuft alles gut. Es wächst weiter und es wächst gesund. Wir hatten ja nicht plötzlich den großen Boom, sondern es ging über Jahre hinweg immer Schritt für Schritt nach oben.

Apropos gesundes Wachsen: Der Schritt in die Professionalität ist noch nicht allzu lange her, nachdem ihr die Band über ein Jahrzehnt lang eher nebenher betrieben habt.

Eher zwei Jahrzehnte. (lacht)

Wie lief die berufliche Umstellung? Ging das irgendwann Schlag auf Schlag oder wurde es auch einfach langsam mehr und mehr?

Auch das hat sich langsam entwickelt. Wir haben nicht plötzlich alle unsere Jobs hingeschmissen. Du steckst natürlich verdammt viel Herzblut in sowas rein und bist dankbar dafür, wenn immer mehr CDs verkauft werden. Und noch wichtiger als die CDs: Du freust dich, wenn mehr Leute zu den Konzerten kommen! Wir sehen uns selbst eigentlich als hundertprozentige Liveband. Ist natürlich geil, wenn von Platte zu Platte, von Tour zu Tour immer mehr Leute kommen und du merkst, dass die Anhängerschaft größer wird und dass aus kleinen Clubs kleine Hallen werden.

In "Zusammen", dem Albumopener auf "Vamos!", singt ihr: "Unsere Geschichte ist noch nicht erzählt." Hast du etwas Bestimmtes im Sinn, das es noch zu erzählen gibt?

Das ist eher ein allgemein gemeinter Satz. Es soll ausdrücken, dass wir auch nach 28 Jahren noch nicht am Ende sind. Es läuft gut, wir haben Bock, die Leute haben Bock auf uns, wir spielen regelmäßig, hatten einen tollen Festivalsommer. Wir haben dabei keine bestimmten Geschichten im Sinn, sondern haben einfach Bock weiterzumachen. Nach so vielen Jahren gehst du mit gewissen Dingen auch viel lockerer um. Wenn eine Band schon so lange existiert, kann nicht mehr allzu viel kommen, das sie auseinander reißen könnte. Da müsste schon etwas ganz Beschissenes passieren.

Da du den Festivalsommer schon erwähnt hast: Auch hier zeigt sich wieder, dass ihr in mehreren Szenen präsent seid. Ihr wart beim Wacken Open Air, beim Spirit Festival, beim Werner Rennen ... Veranstaltungen mit unterschiedlichen Publika, von Metal über Punk bis hin zu Deutschrock/Mainstream. Bemerkt ihr entsprechende Unterschiede in den Reaktionen auf eure Auftritte?

Ganz ehrlich: überhaupt nicht. Null. Ich finds geil. Gucks dir an heute Abend: Du triffst jeden vom Rocker mit Kutte über den Irokesenträger bis hin zum Studenten. Es gibt glaube ich nicht viele Bands, die von sich behaupten können, am einen Tag auf der Hauptbühne des Wacken zu stehen und am nächsten bei einem Punkfestival zu zocken. Wir haben ja auch auf Platte ab und an einen gewissen Metal-Touch, dieses Maiden-Riffing kommt manchmal durch.

Speziell auf den jüngeren Alben.

Ja, genau, auf den letzten drei, vier Platten kommt das durch. Ich kenne nicht viele deutschsprachige Bands, die Punk mit diesem Metal-Touch verbinden. Das ist ein wenig zu unserer kleinen Duftmarke geworden. Uns macht das Spaß. Es ist geil zu wissen, dass du so breit gefächert bist und eben auf verschiedenen Festivals auflaufen kannst. Wir haben ja alles gespielt diesen Sommer, auch Mainstream-Festivals, wo du dir mit Marteria und Casper die Bühne teilst. Selbst das passt.

"Wir wurden echt dicke mit Rocky Rocchigiani"

Der Metal-Touch führt uns zum Songwriting. Seit einiger Zeit unterstützt euch dabei unter anderem euer Produzent Vincent Sorg, an "Vamos!" waren auch Fabian Zimmermann und Sammy Labidi beteiligt. Wie kann man sich diese Zusammenarbeit vorstellen?

Genau, Vincent ist unser Produzent. Es gibt dabei ja im Grunde zwei Lager. Wenn du als Band X ins Studio gehst, sind die Leute dort erstmal nur dafür verantwortlich, dein Songmaterial auf Band zu bringen. Ein Produzent hat hie und da andere Aufgaben, ist bisweilen ins Songwriting involviert und gibt seinen Senf dazu. Fabian haben wir über seine frühere Band Blind kennengelernt, er ist mittlerweile auch Produzent. Wir sitzen inzwischen nicht mehr im Proberaum und schreiben Songs vor uns hin, die wir dann irgendwann ins Studio tragen, sondern haben den Luxus, zusammen im Studio schreiben zu können. Wir quartieren uns dann einige Wochen dort ein. Das Studio liegt in Senden auf einem Bauernhof. Sehr schön dort, man kann wunderbar abschalten. Wir pennen dann auch dort, das fühlt sich immer ein wenig wie Bandurlaub an. In einer solchen Atmosphäre kommt man besser zur Ruhe und kann sich gescheit auf das Album konzentrieren. An sich ist total unspektakulär. Wir sitzen zusammen, jeder hat sein Instrument in der Hand, es wird natürlich viel diskutiert, in welche Richtung es gehen soll, man lässt Revue passieren, wo wir auf den vorhergehenden Platten standen und so weiter.

Ihr fangt also erst im Studio an, an Songs zu arbeiten?

Naja, man sammelt natürlich auch zuhause schon ein paar Ideen. Frank (Vohwinkel, Gitarrist – der gerade zur Tür hereinkommt; Anm. d. Red.) bastelt viel zuhause und bringt sie dann mit. Aber viel passiert schon erst dort.

Ist das auch eine Sache, woran ihr merkt: "Okay, jetzt ist es wirklich mehr als ein Hobby"?

Auf jeden Fall. Das ist Luxus, denke ich. Das ist einfach eine ganz andere Basis als im Proberaum herumzufuchteln. Du arbeitest so ganz anders. Es ist auf jeden Fall professioneller.

Vor einer Woche verstarb Boxlegende Graciano "Rocky" Rocchigiani. Mit ihm zusammen habt ihr das Musikvideo zu einer eurer neuen Singles, "Boxer", gedreht. Kanntet ihr euch eigentlich schon länger? Wie kam das zustande?

Wir haben den Song im Studio geschrieben. Und als alle fertig waren haben wir ausgewürfelt, welche als Singles infrage kommen. Wir entschieden uns letztlich für diesen Song, und natürlich muss man dann dazu auch ein cooles Video umsetzen. Was wäre geiler gewesen, als diesen Kollegen mit ins Boot zu holen? Wir hatten dann die super Idee, in die Hamburger Ritze mit ihrem Boxladen im Keller zu gehen und brauchten logischerweise noch einen Boxer. Als Ruhrgebietskapelle kamen wir auf Rocky. Er ist zwar Berliner, aber in Duisburg geboren und hat auch diese Ruhrpott-Attitüde – Freischnauze, geradeaus und so weiter und so fort. Er war unser erster Kandidat. Wir traten ganz klassisch mit seinem Management in Kontakt. Ich muss aber dazusagen, dass ich auch ein, zwei Leute im Bekanntenkreis habe, die früher schon mit ihm zu tun hatten, weil er ein Boxstudio in der Gegend besaß. Er hatte Bock auf die Sache, hat sich den Kram angehört und dann haben wir ein cooles Video gedreht! Wir wurden echt dicke miteinander, pflegten auch im Nachhinein noch viel Kontakt, ich würde fast sagen auf Kumpelbasis, was ja nicht selbstverständlich ist in solchen Fällen. Und jetzt bekamen wir leider die Nachricht, dass es wohl nicht sollte sein ...

Nehmt ihr an der Beerdigung teil?

Wir planen, ja. Ich stehe mit dem Management deswegen in Kontakt. Wir können halt keinen Konzerttermin deswegen absagen, aber sollte die Sache unter der Woche stattfinden, fliegen wir auf jeden Fall wieder nach Berlin dafür.

"Vamos!" liegt das Bonus-Album "Trinkhallen Hits" bei, auf dem ihr bekannte Bierzeltschlager covert. Wie habt ihr ausgewählt?

Naja, wir haben uns einfach die schärfsten Dinger genommen. (lacht) Du prüfst dann natürlich, ob das alles live funktioniert und ob es in unserem Gewand Sinn macht. Einige der alten Schinken sind vielleicht cool, aber die kannst du nicht vernünftig in unserem Stil rüberbringen. Ich glaube wir hatten 20 rausgesucht, ein bisschen rumprobiert und gejammt und uns dann schließlich auf zehn geeinigt.

Das heißt, ihr bringt einige davon heute auf die Bühne?

Ja, einen glaube ich.

Frank: Nee.

Maik: Stimmt, wir hatten nur überlegt. Wir haben sehr viel von "Vamos!" in die Setlist gepackt, ich glaube sechs oder sieben Songs. Darauf liegt jetzt natürlich der Fokus. Aber im Februar und März folgt ja der zweite Teil der Tour. Da wird es mit Sicherheit ein, zwei Trinkhallen-Hits live zu hören geben. Mit Sicherheit.

Letzte Frage: Was hat es mit dem Kuchenmann auf sich?

Maik: Haha, ja wir haben inoffiziell ein sechstes Bandmitglied: Unser langjähriger Roadie und bester Bandkumpel. Der ist seit den Anfangstagen dabei, fuhr früher den stinkenden 9er-Bus, machte Merch und so weiter. Du wirst die Band nirgends sehen, wo er nicht dabei ist. Und der Gute hat eine Schwäche für Kuchen. Ich kenne niemand sonst, der mit solcher Herzenslust isst – besonders eben Kuchen. Irgendwann wurde er dann Kuchenmann getauft und es entwickelte sich ein Running Gag. In jeder Stadt hast du ja ein paar Kollegen, die dich besuchen kommen und der Gute kriegt von denen mittlerweile mehr Geschenke als wir. Ich glaube, heute stehen auch schon zwei, drei Törtchen auf der Liste (lacht). Jaja, der Kuchenmann. Wenn du ihn siehst, weißt du auch, warum er so heißt. Ich hab' ihm gestern auch schon einen Kuchen mitgebracht. Zwar keinen selbstgemachten, sondern einen von Lidl, aber der Wille zählt, ne? Ich werde ihm demnächst auch noch eine Instagram-Page einrichten. Eine Facebook-Fanseite mit ein paar hundert Likes hat er schon.

Nehmt doch mal eine Backstube mit auf Tour.

Maik: Ja, wir sind schon am Überlegen. Es gibt sicher noch einige Dinge, die man auskommerzen kann (lacht).

Kein Bock auf Nazis – aber auf Kuchen.

Maik: Drucken wir auf 'nen Hoodie.

Weiterlesen

LAUT.DE-PORTRÄT Betontod

Das Städtchen Rheinberg dürfte in der deutschen Medien- und Trinkerlandschaft maßgeblich als Geburtsort von Claudia Schiffer und Standort von Underberg …

2 Kommentare