laut.de-Kritik
Im Plüschsessel des Privatjets lässt es sich trefflich über den Sinn des Lebens sinnieren: Einblick in die Welt der Superstars.
Review von Eberhard DoblerAnfang des Jahres feierte die Beyoncé-Doku "Life Is But A Dream" Pay-TV-Premiere auf HBO. 1,8 Millionen schauten zu. Was bekamen sie zu sehen? "Ich möchte zum Ausdruck bringen, was ich als die Wahrheit empfinde: Dass nichts zufällig ist, dass alles einen Grund hat, dass wir uns der kleinen Hinweise des Lebens bewusst sein müssen und wie ein Punkt zum nächsten führt - sonst gehen wir leer aus", erklärt Regisseurin Beyoncé.
Im Verlauf des Streifens kommen weitere Erkenntnisse hinzu. Etwa der über die Jahre aufkeimende Wunsch nach mehr Unabhängigkeit: Beyoncés Vater trimmte sie früh auf Erfolg. Daddy konnte es ergo gar nicht verstehen, dass sein erfolgreiches Mädchen eines Tages plötzlich seine eigene Managerin sein wollte.
Ein solcher Einschnitt, für Beyoncé faktisch die Trennung vom Vater, kann weh tun. Viele Personen, die in der Öffentlichkeit stehen, hassen den Dauerspot auf ihr Privatleben. Besonders dann, wenn man eigentlich für seine Songs geliebt werden will. Ja, auch Menschen im Scheinwerferlicht arbeiten hart. Und ja, auch Superstars erleiden Schicksalsschläge oder durchleben schwierige Phasen.
2011 kam es bei Beyoncé zum Bruch mit dem Vater. Im selben Jahr ließen sich ihre Eltern nach über dreißig Ehejahren scheiden, und sie selbst erlitt während dieser Zeit (oder kurz davor) auch noch eine Fehlgeburt, ein Trauma, das man keiner Frau wünscht.
Dennoch, in punkto Lebensweisheiten kommt diese Biodoku über die eingangs angedeuteten Allgemeinplätze meistens nicht hinaus. Warum? Weil es der wieder erstarkten Beyoncé in erster Linie nur um eines geht: Sie setzt den vielen ungeliebten Bildern, die über sie kursieren, ihr selbst formuliertes entgegen - was man angesichts der Gerüchte, ihre erste Tochter sei von einer Leihmutter zur Welt gebracht worden, ja auch verstehen kann.
Mit zunehmender Dauer wird dabei deutlich, was für eine glückliche Frau sie eigentlich ist: Mit Jay-Z scheint sie ein gutes, ja perfektes Team abzugeben, dazu kommt die Geschichte ihres Mutterglücks (Töchterchen Blue Ivy kam 2012 zur Welt), der nicht enden wollende kommerzielle Erfolg - es sei ihr alles gegönnt.
Im Plüschsessel des Privatjets lässt es sich eben trefflich über den Sinn des Lebens sinnieren. Beyoncé und Jay-Z gelten als erstes milliardenschweres Paar im Musicbiz. Sich dann von Mrs. Carter die Erkenntnis erzählen zu lassen, wie ungemein wichtig ein selbstbestimmtes Leben sei, wirkt einfach nur lächerlich. Diese Frau schwebt in anderen Sphären.
Ansonsten gewährt der gut anderthalbstündige Streifen Einblicke in Arbeit und Leben eines Superstars, zumal Beyoncé neben dem üblichen Auf-der-Bühne-und-hinter-den Kulissen (inklusive intimer Interviewsituation)Material aus ihrem Privatarchiv beifügt. Sehenswert ist etwa ihre Lobeshymne auf Jay-Z anlässlich seines Geburtstags: Jigga scheint die Lücke, die ihr Vater hinterließ, locker nebenbei zu schließen.
Zusammen mit der zweiten, 21 Tracks starken DVD "Live In Atlantic City" - Beyoncé performte Im Mai 2012 an vier Abenden hintereinander im Revel Casino Hotels - und dem Download-Code für den noch unveröffentlichten Song "God Made You Beautiful" kommt ein amtliches Fanpaket für unterm Weihnachtsbaum heraus.
4 Kommentare mit 33 Antworten
Plastik-R'n'B, einfach ekelhaft...
Die legitime Nachfolgerin von Whitney Houston - tolle Stimme, Scheiß-Musik...
Word! Ich weiß nicht wieso die ganzen Weiber mit guten Stimmen alle so ein Dreck machen; Beyonce, Whitney, Mariah, Christina etc.
Sagt der, der Marina & the Diamonds hört... ich kann nicht mehr
alle diese damen machten meiner meinung nach am anfang ihrer karriere jeweils richtig gute musik. wieso es dann künstlerisch bergab hat wohl diverse gründe (erfolgsdruck->mit der strömung schwimmen; bequemlichkeit?; einbildung?; einfluss manager)
@ Ron:
Toll, jetzt hast Du jeden Beitrag im Thread kommentiert.
Ist das eine Fixierung?
@Ron: Whitney hat am Anfang ihrer Karriere nicht bessere Musik gemacht als danach
@Mon: wie meinst du das jetzt? sie hat immer gute musik gemacht oder schlechte? ich fand ihre "anfangslieder" sehr gut und soulig was mit ihrer wunderbaren stimme zusammenhängt. bei ihr war es dann im nachhinein kein kommerzialisierungproblem sondern das drogenproblem bzw stimmproblem, was bei ihr zur "schlechten" musik führte
@Mon-Robbe man bist du nervig, ich habe dir bei Gaga Marina und Robyn lediglich als Bespiele gesagt wie man billige Dance Musik gut machen kann; Robyn mit Gefühl und Marina mit guten Texten, all das fehlt bei den genannten Damen oben
Was aber Pseudo-R'n'B und Beyonce angeht: Nneka, India Arie, Janelle Monae etc . alle viel besser
@blindluck: liegt vlt daran dass die genannten damen oben keine billige dance musik mach(t)en?
Immer eher durchschnittliche Musik. Auch wenn ich ihre Musik echt gern höre, aber sie blieb immer weit unter ihren Möglichkeiten. Ich liebe "You Give Good Love" vom ersten Album genau so wie spätere Sachen wie "My Love is your Love", aber auf allen Album sind teils auch echt grottige Lieder vorhanden. Also ich höre bei ihr nicht unbedingt einen qualitativen Abstieg über die Jahre.
Marina macht Plastik-Pop, ganz einfach. Sowas kannst du nicht mit guten Texten rechtfertigen, aber du verstehst es ja nie. Whitney, Mariah und VOR ALLEM CHRISTINA haben in ihrer Karriere Musik für die Ewigkeit geschaffen, das kannst du nicht bestreiten.
Streiten sich hier echt Lady Gaga- und Marina-Fans? Ich wusste nicht, dass laut.de mittlerweile zu einem Schlammcatchring für geschmackliche Krüppel verkommen ist.
Ach komm, das macht das ganze doch unterhaltsamer, wird doch bisschen eintönig wenn hier über Titten philosophiert wird
Und wieso werde ich immer nur auf Lady Gaga reduziert? Das ist gemein
*...wenn hier nur über Titten...
Kanns echt nich glauben das der selbe scheiß wie bei ARTPOP schonwieder in der selben lauwarmen Diskussion aufgewärmt wird.
Robbe hör endlich auf den selben 'Marina ist scheiße' in jeder einzelnen Antwort zu blubbern, Blindluck hat mit seinen Aussagen völlig recht. Kanns nicht glauben das ihr immernoch auf der Stelle tretet bzw du komplett auf stur schaltest bei allen seinen Aussagen.
Eigene meinung schön und gut aber irgendwann reichts dann mal, besonders wenn die Antwort von dir immer nur im kreis rennt.
.
Nur weil ihr die selbe Meinung habt? Mein Gott chill dich mal. Für mich ist Marina Plastik-Pop, für dich eben nicht, ist ja okay. Wenn aber jemand der Marina so hochlobt, die oben genannten Damen so durch den Dreck zieht, werde ich ja wohl zurückschießen dürfen oder nicht?
mag keine der genannten, mit ausnahme von marina ^^ endlich eine möglichkeit mich zu ihrem, instrumental gesehen, zuckerwatte-pop zu bekennen, weil die texte es wirklich wirklich in sich haben.. und weil mich ihre stimme schon ein wenig anmacht, mal schnuckeligsüß, mal femme fatale, mal kraftvoll-rebellisch. und die konzentration von plastik hält sich insbesondere beim genuss von "the family jewels" in konsumierbaren grenzen
aber @mon-robbe: ich habe nur das "image" der anderen damen vor augen und bestimmte singles in den ohren, was eben nicht meinen geschmack anspricht. ich weiß, ich bin unterinformiert, aber bislang hat es nicht meinen geschmack getroffen, genauso wenig, wie marina deinen geschmack getroffen hat, und das ist alles voll ok, denn wir können das ding an sich ja eh nicht erkennen ^^
@Mon: Marina & the Diamonds ist klasse!
Dieser Kommentar wurde vor 10 Jahren durch den Autor entfernt.
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@Robbe: klar habe die genannten Damen ein paar gute Songs die auch in 10-20 Jahren bekannt sind (du sagst für die Ewigkeit), das will ich auch nicht bestreiten. Christina hatte ein sehr gutes Album - Stripped, die letzten 2 Alben waren aber katastrophal oder nicht ? Zu Beyonce; die hat hin und wieder auch gute Songs, so 1-2 pro Album. Das ist für mich aber leider zu wenig. Sie macht Mainstream Musik die radiotagulich ist, schön für sie. Sie könnte aber so viel mehr aus sich machen; zB. Janelle Monae, Sade, Erykah Badu, Mary J nur ein paar zu nennen.
Sie hat eine hammer Stimme und eine gute show, aber man sieht live wie auf-nummer-sicher das alles ist. Es ist (so wie Gaga) Musik die einfach nur unterhält und Spaß macht. Nicht mehr nicht weniger.
Einer der wenigen innovativen Songs von ihr ist Ring the alarm, da spürt man wirklich sowas wie echte Emotionen, Wut, Schmerz. Nur leider hat sie nur wenige solche Songs.
Christinas Stripped UND Back To Basics bleiben unvergessen und gehören zu den besten Popalben des vergangenen Jahrzehnts.
Klar ist die Musik von Badu und Monae viel hochwertiger, ich bin riesen Fan der beiden Damen, aber wie du schon sagst: Beyoncés Musik ist keine Kunst, sondern einfach nur zur Unterhaltung da, und so will sie es auch haben und so soll es sein, auch wenn sie mehr könnte, es wird (wahrscheinlich) nicht dazu kommen. Trotzdem ist es nicht so eine platte Art von Unterhaltung wie bei anderen Damen des Popgeschäfts (ich lasse es jetzt einfach mal, wieder Beispiele aufzuzählen). Und gerade ihre ersten beiden Alben waren toller R&B, den ich jetzt, 10 Jahre später, immernoch gern höre. Dass es danach nen qualitativen Abstieg gab (wobei es auf 4 durchaus auch paar geschmackvolle Songs gab), will ich nicht abstreiten, ebenso bei Christina, bei der das leider noch krasser war.
Mir sind einfach Künstler lieber, die wirklich herrausragende Songs neben ganz viel Crap haben, als Popmarionetten, die die ganze Zeit nur gefällige, aber halt Durchschnittskost liefern.
Dieser Kommentar wurde vor 10 Jahren durch den Autor entfernt.
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Gähn!
Wenn mir das jemand zu Weihnachten schenkt, ist das Fest gelaufen....
ansprüche stellen, was einem geschenkt werden soll. dann mag ich es dir gönnen wenn dir gar niemand was schenkt.
Trotz aller gegenteiligen Bekundungen sind die meisten doch beleidigt, wenn sie merken, dass ein Geschenk nicht ankommt.
Im übrigen war das oben eh nur eine Redewendung:
Ich kenne (hoffentlich) niemanden, der mir so einen grottigen Musikgeschmack unterstellt...
Was war eigentlich so deren letzter Hit?
Die scheint zwar schon irgendwie auf Augenhöhe mit Perry, GaGa & Co. zu operieren, aber ihre Musik läuft einem doch (im Gegensatz zu den oben Erwähnten) fast nie über den Weg.
2011 - best thing i never had. ihre musik und ihr image eckt halt nicht so an wie das von der gaga. und im gegensatz zur perry hat sie nicht so grosse möpse mit denen sie im gedächtnis haften bleibt
letzteres ist doch sehr bedauerlich....
"Love on Top", allerdings eher in den USA, bei uns bekommt sie ja kaum Airplay.
die Musik der anderen läuft mir auch nie über den Weg, geschickte Vermeidungsstrategie durch kaum bis gar kein TV und den richtigen Radiosender
Das bewundere ich, Fear. Ernsthaft. Gelingt mir leider nicht, mich so gut dagegen abzuschotten, weil etwa auf der Arbeit und der Muckibude fast immer Mainstreamradio läuft.
wobei man zumindest auf der Muckibude doch eh seinen eigenen Sound dabei hat via Walkman / Ipod / whatever.
und auf der Schaffe tönt der Radio auch nur damit man "was im Hintergrund" hat ... da hört man so passiv... man kanns eigentlich nur mit "Fahrstuhlmusik" gleichsetzen ^^
beyonce bleibt mir ein rätsel. einerseits komplett unabhängig, um mal echte songwriter und künstlerische produzenten zu angeln, um sich aus dieser orsay-mucken-schublade empor zu arbeiten.
dazu zeigt sie eben jenen guten instinkt in der schauspielerei. wie sie in dem chess records biopic als etta james glänzte und auf dem soundtrack endlich mal echtes gefühl zu erotischem sound ablieferte, war aller ehren wert.
...und nun wieder dieser schmand aus der ladidah-berieselungsecke...