laut.de-Kritik

New Yorker Fernseh-Konzert mit dem üblichen Best Of-Material.

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Billy Idol ist zurück, die zweite. Nachdem sich der Pop-Punker letztes Jahr mit seinen "Greatest Hits" zurück meldete und sich für eine Coverversion des unsäglichen "Don't You (Forget About Me)" sogar ins Studio bewegte, folgt nun mit "VH1 Storytellers" eine Liveaufnahme mit nahezu dem gleichen Material.

Dass sich seine Lieder auch akustisch gut anhören hat er auf seiner letztjährigen Platte mit "Rebel Yell" bewiesen. Mit von der Partie ist wieder Steve Stevens, Garant für präzise und fetzige Gitarren. Gute Voraussetzungen also für das Fernseh-Konzert, das im April 2001 in New York stattfand.

Dienen die ersten drei Lieder noch dem Aufwärmen, geht es mit "White Wedding" richtig los. Das Anfangsriff verleitet die Füße zum Mitwippen, Idols erst ruhige Stimme verwandelt sich bei "It's a nice day to start again" in die bekannte Rockröhre. Allein von Stevens' akustischer Gitarre getragen, wie auch "Rebel Yell", gehört es zu den Höhepunkten des Mitschnitts.

Für etwas Abwechslung sorgt Material aus der Generation X-Zeit ("Kiss Me Deadly" und "Ready Steady Go") sowie das weniger bekannte "Blue Highway". Leider verliert das Album einiges durch die Produktion. Der Anfang ist dürftig eingeblendet und etwas unvermittelt, immer wieder kommt das Gefühl auf, dass die Vocals im Studio nachbearbeitet wurden. Unverständlicherweise nicht bei "Eyes Without A Face", bei dem Idol den Einsatz verpasst und stellenweise auch noch die Lyrics vergisst. Schade, denn die Version mit angelischen Background-Vocals hätte mehr verdient, zumal Stevens zum Solo die E-Gitarre auspackt und bis zum Ende des Albums richtig loslegt.

Trotz eines schalen Nachgeschmacks: das Duo rockt nach wie vor. Idol hängt den alten Macho raus und gibt sich sexuell explizit. "I discovered teenage sex" heißt es etwa in "Kiss Me Deadly" oder "I fucked that little lady in a Hollywood bungalow" in "L.A. Woman" von den Doors. Wie bei den "Greatest Hits" bleibt die Hoffnung, dass das angekündigte neue Studioalbum an den Glanz der 80er Jahre anknüpfen kann.

Trackliste

  1. 1. Cradle Of Love
  2. 2. Don't Need A Gun
  3. 3. Flesh For Fantasy
  4. 4. White Wedding
  5. 5. Sweet Sixteen
  6. 6. To Be A Lover
  7. 7. Rebel Yell
  8. 8. Kiss Me Deadly
  9. 9. Eyes Without A Face
  10. 10. Dancing With Myself
  11. 11. Ready Steady Go
  12. 12. Blue Highway
  13. 13. Mony, Mony
  14. 14. L.A. Woman

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