laut.de-Kritik

Amtlich! Rock! Gitarren!

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Jawollja! Amtlich! Rock! Gitarren!

So simpel ließe sich die Rückkehr des Motorradclubs zu derberen Klängen zusammenfassen. Der Vorgänger "Howl" war beleibe kein schlechtes Album. Die Fokussierung auf Lagerfeuer-Mucke im Akustik-Gewandt stellte im Langzeittest aber nicht alle zufrieden. Da erfreut es die Fraktion der Krachmeier, wenn die drei Amis ihre Klampfen wieder öfters einstöpseln und die Anleihen beim Folk und der amerikanischen Songwriter-Tradition wieder etwas mehr in den Hintergrund schieben. Doch da steckt noch mehr dahinter.

Schon im Opener "Took Out A Loan" klingen verdreckt bluesige Gitarrenlicks und im gemächlichen Tempo dahin grollende Basslinien an, die sich in der Bridge mit einem dezenten Druck in einer Riffwolke entladen. Einen weiteren wunderbar rockenden Aspekt fügt nach drei Minuten ein nettes Break hinzu. In der Folge schlägt die Klampfe bis zum Ende hin einige verspielte Noise-Kapriolen. So ist's recht: Den Krach wieder aus der Mottenkiste holen und wieder ordentlich vom Leder ziehen.

Dem Freizeitrocker gefällt ganz sicher auch das in herrlicher AC/DC-Manier vor sich hin stampfende "Berlin", das sämtliche Groove-Register zieht. Den Beginn von "Weapon Of Choice" könnte man glatt im tiefsten Mississippi-Delta verorten. Der Tanz um die Untoten endet mit einem nach vorne dreschenden Schlagzeug-Beat, das dennoch etwas Tribal-artiges hat. "Windows" präsentiert indes eine schöne Kehrtwendung hin zu poppigeren Klängen. Hier lassen sich britische Einflüsse etwa von den Beatles erkennen, die den tragisch-sentimentalen Unterton des Tracks hervorheben.

Bei aller Vorliebe für die einzelnen stilistischen Ausdrucksweisen des Trios, tritt auf "Baby 81" klar zutage, dass es der Dreier einfach drauf hat, in sich schlüssige Kompositionen aus dem Hut zu zaubern. Ob schleppende Blues-Nummern ("666 Conducer", "Killing The Light"), Britpop ("All You Do Is Talk") oder wavig-angepunkte Sachen ("Need Some Air"), der Motorcycle Club liefert stets eine absolut souveräne Vorstellung ab. In dieser Form dürfen die drei Lederjacken-Träger gerne weiter ihr Unwesen treiben.

Trackliste

  1. 1. Took Out A Loan
  2. 2. Berlin
  3. 3. Weapon Of Choice
  4. 4. Window
  5. 5. Cold Wind
  6. 6. Not What You Wanted
  7. 7. 666 Conducer
  8. 8. All You Do Is Talk
  9. 9. Lien On Your Dreams
  10. 10. Need Some Air
  11. 11. Killing The Light
  12. 12. American X
  13. 13. Am I Only

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