laut.de-Kritik
Animalisches Gröhlen und Grunzen zerfetzt die Harmonie.
Review von Benjamin FuchsMann, was ist das denn? Eine Fuzzgitarre entfacht zu Beginn eine Feedbackorgie. "Perfect Pitch Black" - dunkler geht nicht. Aber schneller und lauter, wie sich zeigt. Ein dickes Riff eröffnet "The World Is In Your Way". Der mittlerweile bandtypische, melodische Gesang Stephen Brodskys setzt ein. Sehr gefällig. Plötzlich zerfetzt animalisches Gröhlen und Grunzen die Harmonie in tausend Stücke. Wie ein ausgekotztes "Fuck You" an die Adresse der alten Arbeitgeber klingt das. Ein Monster von einem Song. Das hier sind Cave In, die sich nach ihrem Major-Ausflug und einem grandiosen Album zwischen Melodie und Gitarrengebretter wieder zurück an ihre Wurzeln graben.
Cave In sind zurück. Zum Glück. Das letzte Album "Antenna", das mit Lob nur so überschüttet wurde, hat sich anscheinend in den Augen des Majors nicht gut genug verkauft. Eigentlich rätselhaft, war es doch ein fast perfekter Kompromiss zwischen Kunst und Massentauglichkeit. Aber als auf der Tour als Muse-Support das Album im Foyer für fünf Euro verramscht wurde, war klar, dass eine Partei hier nicht ganz zufrieden war. Hier sollte wohl im Lager Platz gemacht werden. Logische Konsequenz: Rauswurf bei der BMG-Tochter RCA und zurück zu alter Wirkungsstätte bei Hydra Head Records. Dass die Band aus Massachusettes hier absolute kreative Freiheit besitzt, hört man großen Teilen des Albums auch an.
Gitarrengewitter, rotzige Schrei-Attacken, volle Kraft voraus. Cave In machen keine Gefangenen. "Paranormal" findet zurück zu Melodie und verworrenen Instrumentalpassagen, dreht zwischendurch aber auch wieder mächtig auf. "Down The Drain" ist im Stil der ruhigeren "Antenna"-Stücke verfasst, gibt dem Hörer ein wenig Zeit, sich wieder zu sammeln, bevor mit "Droned" das nächste Brett vor den Kopf schlägt.
"Perfect Pitch Black" hat von fast allen Phasen der Band etwas abbekommen, wobei der Wegweiser wieder in Richtung Wurzeln zeigt. Absolut hörenswert, auch wenn der 40-minütige Brocken manchem, der die Band eben über das letzte, sehr melodische Werk kennengelernt hat, im Halse steckenbleiben könnte. Hymnen vom Schlage eines "Stained Silver" oder "Inspire" sucht man hier vergebens, schade eigentlich.
36 Kommentare, davon 17 auf Unterseiten
Geniales Album wird denk ich jedem gefallen der Tool bis Porcupine Tree hört, auch wenns da bis weilen etwas (aber nich viel) böser zugeht.
Is schonmal easy in meinen Jahres-Top 5 !
Um sich einen Eindruck zu verschaffen empfehle ich "Off to Ruin"
Leider weiss die offizielle Page von den Jungs nich mal ein Datum zum neuen Album
das (http://mp3.insound.com/download.cfm?mp3id=…) ?
ist schon okay, aber ja ... nicht so mein ding.
hm das is genau der ausnahmesong -.-
Vielleicht hast du Recht... Wahrscheinlich liegt meine Abneigung gegen klassische Progbands daran, dass ich Gitarrensolos hasse (es sie denn, sie sind von J Mascis). Ich konnte z.B. Led Zep nie leiden, weil sie einfach zu "Rock" waren. Aber ich mag z.B. Sonic Youth sehr, obwohl man die wegen ihrem Hang zum Komplexen ja auch "Prog" nennen kann.
So ist es! Led Zep ist auch überhaupt nicht mein Ding, Sonic Youth und J. Mascis gefallen mir dagegen sehr.
Und was Gitarrensolos angeht: Die kommen bei Porcupine Tree und Cave In in erträglichen Maßen vor!
hm jap eigentlich fast gar nich.
und @laut review: hymnen will ich von cave-in nich, hymnen sollen kA coheed oder so machen. ^^