laut.de-Kritik
Französisches Elekto-Menü in elf Gängen.
Review von Gregory BritschDie beiden Pariser Nicolas Chaix und Gilbert Cohen bringen als Château Flight jetzt auch in Deutschland ein neues Album an den Start. Denn in der Heimat ist "The Meal", mittlerweile ihre dritte Platte, bereits schon seit Herbst 2004 erhältlich. Der Ansatz von Chaix alias I:Cube und Cohen alias DJ Gilb'R bestand dabei offensichtlich darin, nach allen Seiten offen eine ganze Bandbreite an verschiedenen Sounds und Stilrichtungen in ihr Gesamtwerk einfließen zu lassen und innovativ miteinander zu kombinieren:
Sei es der funky Electro Dub von "Secret Liquide", das von Detroit inspirierte "Cosmic Race" mit seinen Bleeps, der Future Soul bei "1973" von Shawn Lee bzw. "Connected" mit Sängerin Nicola Kramer, die Einlagen des Rappers Beretta 9 auf "Down At The Rôtisserie" oder der Beitrag des Neo-Chansoniers Bertrand Burgalat bei "Les Antipodes".
Als weitere Gäste präsentieren Château Flight Marie Daulne und den Paris Japanese Choir, dessen Beitrag zum Opener Ongaku eher unfreiwillig nach einer auf Valium hängen gebliebenen Mutsumi "MU" Kanamori klingt. Vielseitig und in sich kohärent präsentiert sich das Album in voller Länge.
Ähnlich wie ein Vier-Sterne-Koch stellten Château Flight mit "The Meal" ein opulentes Menu zusammen, und wie der dazu kredenzte Wein, entfaltet jeder einzelne Gang nach und nach seinen Geschmack zu voller Gaumenfreude. Lässt man das Ganze dann noch schön sacken, erfreut "The Meal" mit nachhaltiger Wirkung. Was für eine schöne Platte.
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