laut.de-Biographie
Christian Harder
"Popland" heißt ein Stück auf Christian Harders Debüt "Goodbye Monkey Gravity". Treffender kann Harder sein bisheriges musikalisches Schaffen kaum beschreiben, tummelte er sich doch in allerlei elektronischen Gefilden und war dort als Produzent und selbst als Musiker unterwegs, blieb dem Grundsatz der Poppigkeit aber immer treu.
Aus der tiefen Provinz in Westfalen zieht es ihn 1999 nach Hamburg. Unten am Hafen im legendären Golden Pudel Klub findet er schnell Gleichgesinnte in Sachen (Pop)-Musikverrücktheit. Aktionen wie jene, in der er im Partytaumel seiner ersten Live-Performance eine halbnackte Britney Spears an ein Kreuz nagelte, verschaffen ihm natürlich schnell Respekt und einen guten Namen in der Hamburger Elektro-Szene. In den folgenden Jahren veröffentlicht er unter den Pseudonymen Kandisquer, The Hypnotoad und Kid Quesran auf Labels wie Blaou, Enduro oder Lado.
Sein größter Schlag gelingt ihm, als er zuerst als The Hypnotoad auf einem kleinen Berliner Label die 7inch "Pogo gegen das Böse" veröffentlicht. Darauf findet sich der Song "His Feeling", der mit einem Sample aus dem gleichnamigen Song der holländischen Band Earth & Fire verschönert wird. Kurz darauf lizenziert Universal den Song und Harder veröffentlicht ihn noch mal unter dem Namen Kid Q. Was er nicht auf der Rechnung hat ist, dass kein Geringerer als die Jahrmarkts-Raver Scooter seine 7inch auch gehört haben, daraufhin die Sample-Idee dreist klauen und als ihren neuen Song "Weekend" verkaufen. Beide Songs werden dann beinahe zeitgleich veröffentlicht. Scooter schaffen es in die Top 5, Harder immerhin in die Top 20, was für einen Newcomer natürlich auch schon unter der Schublade "wahnsinniger Erfolg" zu verbuchen ist.
Nach dem kurzen Ausflug in die Welt, in der es um Zahlen geht, kümmert sich Harder dann doch lieber wieder um geistesverwandte Menschen und steht als Produzent für zwei EPs sowie das fantastischen Debüt-Album der Mediengruppe Telekommander hinter den Knöpfen. Außerdem betätigt er sich als gefragter Remixer für Acts wie Chelo Scotti (Ladomat), Pink Grease (Mute), Gladys Garcia (Freundinnen), Swayzak (K7) und natürlich der Mediengruppe.
Nebenbei findet er anscheinend noch genug Zeit, an seinen eigenen Ideen zu arbeiten. 2004 erscheint sein erfrischendes Debüt "Goodbye Monkey Gravity", das sich (wie könnte es anders sein) von Simon & Garfunkel bis zu Electro-Clash durch die Popgeschichte windet, dabei aber immer auf eigenen Füßen steht. Zum Glück verzichtet er dabei auf unaussprechliche Pseudonyme und greift auf seinen bürgerlichen Namen zurück.
Doch das Glück hält nicht lange an und 2006 gibt er dann bekannt, eine neue Band zu haben, "ein Haufen verrückter Spackos mit jeder Menge Talent". Sie heißt The Boy Group und bringt unter demselben Namen auch ein Album heraus.
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