laut.de-Kritik
Die Lobeshymnen sind vollkommen gerechtfertigt.
Review von Tobias LitterstWenn David Garrett zur Geige greift, schauen und horchen die Massen. Mit seinem attraktiven Äußeren und Interpretationen bekannter Rock- und Pop-Songs wie "Nothing Else Matters" oder "Who Wants To Live Forever" erspielte sich der Virtuose eine beachtliche Fangemeinde, die seinen Alben zu stattlichen Verkaufszahlen verhalf.
Diese möchte der Musiker nun in die Welt der klassischen Musik einführen. Er präsentiert seiner Hörerschaft ausgewählte Werke der Romantik. "Ich bin so glücklich, meinen Fans endlich ein klassisches Album zu präsentieren und hoffe, dass sie sich alle genauso in die Musik verlieben wie es mir passiert ist", erklärt der Stargeiger.
Mit den ersten Takten der eröffnenden "Humoresque" drängt sich die Vermutung auf, Garrett wolle dieses Ziel durch bloße Anbiederung erreichen. Was der tschechische Komponist Antonín Dvorák seiner Zeit als beschwingtes Stück für Klavier konzipierte, kredenzt der Violinist gemeinsam mit dem Deutschen Symphonie Orchester Berlin unter Andrew Litton in einer übermäßig getragenen Version. Die eignet sich aber bestens, um Garretts Stradivari gefühlvoll dahin schmachten zu lassen.
Auch Tschaikowskis "None But The Lonely Heart" oder Schuberts "Serenade" laufen nach diesem Muster ab. Schon ist man versucht, die CD gelangweilt leiser zu drehen und sich mit etwas anderem zu beschäftigen. Es lohnt sich jedoch, ein wenig Geduld aufzubringen.
Mit Pablo de Sarasates "Zigeunerweisen" trifft Garretts gefühlvolles und versiertes Spiel auf ein furioses Werk, das eindrucksvoll die Lebhaftigkeit der romantischen Musik demonstriert. Mit Mendelssohns Violinkonzert in e-Moll steigert der Geiger diesen guten Eindruck dann sogar noch. Hier beweist Garrett, dass die Lobeshymnen, mit denen ihm Presse und Kollegen freigiebig huldigen, vollkommen gerechtfertigt sind.
Die große Begabung David Garretts ist auf "Classic Romance" stets hörbar. Etwas weniger Pathos hätte dem Album jedoch gut getan.
16 Kommentare
bah, bei der Leserwertung gibt es anscheinend viele "Nay-sayer"
Er hat "Nothing Else Matters" gespielt? Das finde ich extrem mutig. Dieser Song wurde schließlich noch nie gecovert.
smooth criminal war cool interpretiert. mal sehen ob er jetzt seine fans mit zur klassik rübernehmen kann.
(ich bezweifle es)
@Frane (« @music maker (« War nicht schlecht, aber es gibt noch mehrere Cover-Versionen.
Die Interessanteste ist wohl diese hier:
http://www.youtube.com/watch?v=H7csvgL-G3E »):
was daran interessant sein soll, frag ich mich
das klingt wie conquest of paradise für arme.
und das vid is schwul »):
Hach Frane,
ich meinte ja auch, interresant im Sinne von interessant zum Diskutieren.
Natürlich ist diese Version inklusive Video nicht brilliant.
Der Macher von "Gregorian" ist übrigens, wie schon ein paar Mal von mir erwähnt, Frank Peterson, der schon den Megahit "Time To Say Goodbye" produziert hat.
hach music maker.
was is daran jetzt interessant zu diskutieren?
das würde ja heissen, dass es irgendwie kontrovers is. ich finds einfach nur lahm. dieser kirchen style halt.
tut mir ja leid, ia halt meine meinung
@Frane («
also 1. ich denke, das war ironisch gemeint. »):
In der Tat.