laut.de-Kritik
"Ein Für Die Damen".
Review von Kathrin Fink"Ein Für Die Damen" - so nett begrüßt einen selten eine Platte. Schon gar nicht eine, die sich unter dem Titel "Satan's Circus" vorstellt. Aber es handelt sich ja auch nicht um irgendeine Band, sondern um die Elektroniker von Death in Vegas.
Immer wieder für eine Überraschung gut, zeigen sie sich auf ihrem neuen Album wieder von der konventionelleren Seite. Während der Vorgänger "Scorpio Rising" mit Namen wie Liam Gallagher und Paul Weller Furore machte, hat sich dieses Mal kein einziger Gastvokalist ins Studio begeben.
Der grammatikalisch nicht ganz korrekte erste Songtitel "Ein Für Die Damen" lässt zumindest vermuten, dass die Herren eine gewisse Sympathie für die deutsche Sprache hegen. Aber die Klänge erinnern wieder stärker an die Londoner Underground Club-Szene, in der die Jungs schließlich auch groß geworden sind. Leise blubbernde Beats in Kombination mit fröhlichen Synthie Overdubs lassen einen in sphärische Welten abtauchen. Selbiges Rezept kennzeichnet auch das spacige "Zugaga".
Dieser rote Faden zieht sich durch alles, was auf "Satan's Circus" zu hören ist. Highlights sind etwa "Heil Xanax", "Sons Of Rother" oder "Head". Doch verliert man öfters mal den Überblick über die einzelnen Songs. Alles fließt irgendwie zusammen und ist am besten wohl als einziges musikalisches Gesamtbild zu verstehen. Charts-taugliche Hits wie "Scorpio Rising" oder "Killing Smile" vom letzten Album findet man hier nicht.
Dafür servieren Richard Fearless und Tim Holmes ihren Fans einen weiteren Leckerbissen, weswegen sich der Kauf des Tonträgers durchaus lohnen mag. Die zweite CD ist nämlich eine Live-Aufnahme eines Konzertes in der englischen Brixton Academy. Das Publikum hält zwar mit der Euphorie etwas hinter dem Berg, trotzdem spielen sich Death In Vegas in guter Manier durch altes wie "Dirge" sowie neue Songs wie "Hands Around My Throat". Letzteres Stück dürfte aus dem Sony-Ericsson Werbespot hinlänglich bekannt sein.
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