laut.de-Kritik
Die Band etabliert sich an der Spitze der Modern Rock-Bewegung.
Review von Michael EdeleEndlich! Wieder mal haben sich Disturbed drei Jahre lang Zeit gelassen, um den Nachfolger von "Ten Thousand Fists" in die Regale zu stellen. Aber was soll's, ich bin mir ziemlich sicher, dass mit sämtliche Fans der Band aus Chicago zustimmen werden: Die Wartezeit hat sich auf jeden Fall gelohnt.
Sirenengeheul setzt ein, ein Hubschrauber kreist über der Stadt und schon setzen die ersten Riffs des Openers und Titeltracks "Indestructible" ein. Kritiker der Band werden sich schon mit diesem Track bestätigt sehen, denn die Jungs sind ihrem Sound zu 100 % treu geblieben. Vor allem Sänger David Drainman gibt hier schon seine sehr akzentuierte Art zu singen zum Besten, die von jeher Markenzeichen von Disturbed war. Von einer sogenannten Weiterentwicklung ist somit keine Spur zu hören, aber mal ganz ehrlich: wenn die so aussieht wie bei Godsmack, die doch mal mit einem ähnlichen Sound angefangen haben, dann ziehe ich die Stagnation auf diesem Niveau deutlich vor.
Was die einen als Kritik verwenden werden, dürfte für die Fans (und zu denen zähle auch ich mich) das maßgeblich ausschlaggebende Argument sein. Die Band setzt auch auf "Indestructible" alle ihre Trademarks sehr bewusst ein und dazu gehört auch - und insbesondere - die Fähigkeit, großartige Melodien zu schreiben. Das bleibt nicht nur Sänger David vorbehalten, auch Gitarrist Dan Donegan hat neben seinen verdammt eingängigen Riffs ein paar fantastische Leads und Soli zu bieten. Gerade in einem eher sperrigen Song wie "The Night" oder dem sonst eher etwas belanglosen "Torn" lässt Dan ein richtig geiles Solo ab, das man in der Art von ihm bislang selten zu hören bekam.
Epische Refrains wie in "Deceiver" und dem gerade erwähnten "The Night" sind natürlich ebenso zu hören wie richtig hart rockende Tracks der Marke "Perfect Insanity" oder "Divide", die live mächtig abgehen und in jedem Club für eine volle Tanzfläche sorgen dürften. Zwischendrin geht den Chicagoern zwar mit dem sehr poppigen "Enough" und dem bereits erwähnten "Torn" ein wenig die Puste aus, doch spätestens mit dem massiv groovenden "Criminal" zeigt die Kurve wieder deutlich nach oben. Zwar sind hier, genau wie bei "Divide" deutliche Nu Metal-Elemente zu vernehmen, doch sorgen die für mächtigen Drive.
Auch mit dem abschließenden "Facade" legen sie noch mal ein ganz gutes Tempo und vor allem eine weitere, potentielle Single vor. Balladesker Stoff findet sich (von "Torn" mal abgesehen) somit keiner auf "Indestructible" und auch auf eine Coverversion haben sie dieses Mal verzichtet. Deswegen ist die Scheibe aber keinesfalls schwächer als ihrer Vorgänger, sondern etabliert die Band auch weiterhin an der Spitze der Modern Rock-Bewegung.
28 Kommentare
Super Scheibe, ist evtl. nicht das beste Disturbed Album aber sicherlich immer noch besser als der meiste Rest der so durch den Orbit schwirrt. =|
Ufff... das cover macht einem ja richtig Angst
wil haben will haben will haben will haben
Faszinierend, wie viel Feedback man bekommt, wenn man sich den Herrn ins Profil klatscht.
Ich finde die Einzelbewertungen von Sandman interessant. Lass Dich nicht entmutigen, ich halte zu Dir.
Auch wenn die Scheibe meiner Meinung nach nicht ganz an den Vorgänger "Ten Thousand Fists" herankommt, bin ich dennoch restlos von "Indestructible" begeistert. Schon der krachende Titeltrack gibt einem das Gefühl, im Fitnessstudio 300 kg drücken zu können. Und genau darum geht es bei Musik ja schließlich: Sie soll Emotionen hervorrufen. Und das schafft Disturbed bei mir mit jedem neuen Album, das sie veröffentlichen. Auch der Zweite Track "Inside the Fire" gehört alleine schon wegen dem mega geilen Gitarrensolo zu meinen Lieblingssongs. Getoppt wird eben dieser Song nur noch vom vielleicht besten Track, der jemals von Disturbed raus gehauen wurde: The Night! Hier Stimmt einfach alles. Die Melodie, Die Lyrics, ein geradezu epischer Refrain und ein fettes Soli oben drauf. Auch die Idee einen alten Song generalzuüberholen, finde ich echt geil. Vor allem wenn man sich mal das Ergebnis vor Augen führt. "Perfect Insanity" damals und heute - Ein Unterschied wie Tag und Nacht. Gerne mehr davon. Ein weiterer Leckerbissen erwartet den Hörer mit "Criminal". DAS ist Musik. Aber auch die anderen Songs, wissen auf ihre Art und Weise zu überzeugen. Alles in allem ein würdiger Nachfolger des Metal - Melensteins "Ten Tousand Fists".