laut.de-Kritik
Die AC/DC der irischen Säufermucke.
Review von Michael Edele"The boys are back, the boys are back, the boys are back and they're looking for trouble!" Wird ja auch langsam Zeit. Mit diesem passenden Chant eröffnen Boston's Finest ihr neues Album "Signed And Sealed In Blood" und laden zur ersten Tanzparty des Jahres ein.
Die AC/DC der irischen Säufermucke steigen gewohnt tanz- und trinkwütig in ihr neues Album ein. Weder Fans noch Feinde enttäuschen sie, denn auch auf dem achten Studioalbum bleibt alles beim Alten. So zischen der Opener, das flotte "Burn", das rotzige "The Battle Rages On" oder das absolut bandtypische "Out Of Our Heads" locker ab und überlassen es dem Hörer, wahlweise trinkend zu tanzen, oder tanzend zu trinken.
Was prominente Gastspiele angeht, halten sich die Murphys dieses Mal vornehm zurück. Kein Springsteen, kein Fat Mike, lediglich Winston Marshall von Mumford & Sons, der in "Prisoner's Song" das Banjo zupft. Dazu könnte auch Captain Jack Sparrow rhythmisch unterm Galgen baumeln. Die Verbindung aus Streetpunk und folkigen Instrumenten wie Mandoline, Akkordeon, Tin Whistle und vereinzeltem Dudelsack garantiert nach wie vor gute Laune.
Dennoch verlassen sich die Bostoner nicht nur auf altbekannte Muster, sondern überraschen äußerst positiv mit der lässigen Rockabilly-Nummer "Out On The Town", die den Herren ebenfalls bestens zu Gesicht steht. Eher verzichtbar hingegen das mit einem Klavierintro eingeleitete "Don't Tear Us Apart", das im weiteren Verlauf mit erstaunlich viel Mainstream langweilt.
Dafür bekommt man aber mit den eher melancholischen Sachen wie "Rose Tattoo", "The Season's Upon Us" und dem finalen "End Of Night" genau, was man verlangt. Bei "Signed And Sealed In Blood" handelt es sich vielleicht nicht um das erste Album, das man von den Murphys im Schrank stehen haben muss. Das Dutzend Songs enttäuscht aber auch nicht. Deshalb jetzt alle: "It's the end of the night, but we ain't going home. It's the end of the night ..."
7 Kommentare
@ Herr Edele
"das im weiteren Verlauf mit erstaunlich viel Mainstream langweilt. "
wann ist Mainstream und wann ist es das nicht? Seid ihr Mainstream oder seid ihr es nicht ?
Ist es nicht Ziel einer Band möglichst viele Platten zu verkaufen und die Hallen zu füllen ?
Mir geht dieses "Mainstream" Geseiere tierisch gegen den Strich. Denn wenn man es so viel ist eine Band die mehr als 100 Platten verkauft eben kein Nischenprodukt...
Achja die Murphys...man weis eigentlich schon bevor man das Album gehört hat wie es klingt, und wieso auch nicht? Persönlich finde ich das wundervoll. Ich brauch nicht immer die riesen Innovationen, das sollen andere Bands machen. Und ob da nun 3 oder 5 Punkte stehen ist letztendlich auch wurscht. Es klingt wie ne Schlägerei im Irish Pub und das reicht mir auch vollkommen.
Sympathische Band, aber wenn man schon weiß, was man zu hören bekommt. Warum sollte man sich die x-Platte von denen kaufen? Celtic Punk ist ja jetzt nicht ne Innovationsbombe. Also was hat sich hier marginal geändert seit 1998? Überflüssiger Release - aber live geht's immer - egal aus welchen Album was geblökt wird.
Gefällt mir wieder viel besser wie der Vorgänger "Going Out in Style". Kommt doch ne ganze Spur entschlossener ums Eck. Rose Tattoo find ich auch geil. Cheers!
naja, zur überschrift: technisch gesehen kann man sich zu jeder musik besaufen.
zum album: top, klingt immer mehr nach pogues, hat allerdings auch so 1-2 ausfälle. aber nichts ärgerliches.
Find den Sound besser als auf dem Vorgänger, leider dieses Mal ohne den Boss