laut.de-Kritik
Grottenklang-Aufnahmen der 50er Jahre in neuem Glanz.
Review von Alexander CordasSuperlative pflastern seine musikalische Karriere. Elvis Aaron Presley hat - um nur ein Beispiel zu nennen - über eine Milliarde Platten verkauft. Das muss man sich mal vorstellen! Jede Generation scheint den King für sich neu zu entdecken.
Jetzt erscheint nach dem grandiosen Nummer eins-Album der Nachschlag. "2nd To None" lautet der relativ blöde Titel für die 30 Songs umfassende Sammlung, und die verbreitet auch ohne die ganz großen Top-Seller locker flockig 78 Minuten Elvis-Nostalgie par excellence.
Im Gegensatz zu so manchen schnöden Hitsammlungen bemühten sich die Macher hier wie auch bei "30 No. 1 Hits", den Sound einer Frischzellenkur zu unterziehen. Die Master-Bänder erfuhren eine Neubearbeitung, die zwar den Nostalgiker vergrault, der gerne authentisches Material haben möchte. Im neuen Gewand erstrahlen aber selbst die Grottenklang-Aufnahmen aus den 50er Jahren in neuem Glanz.
Neben zeitlosen Heulern wie "Blue Suede Shoes", "Always On My Mind" oder "Trouble" reihen sich noch zwei neue Songs ein. Das knapp zweiminütige "I'm A Roustabout" schwoft als knackiges Rock'n'Roll-Stück über die Bühne, das sich nicht hinter den altbekannten Knallern verstecken muss. Paul Oakenfolds "Rubberneckin'"-Remix kann dagegen nicht mit der JXL-Version von "A Little Less Conversation" vom letzten Album mithalten. Zu sehr drängt er seine Beats und Soundeffekte in den Vordergrund.
Die Songauswahl gerät ausgewogen. Der Rock'n'Roller kommt genauso zu Wort wie der Country-Star und der pathetische, mit Bombast und Medikamenten vollgestopfte Elvis aus den Siebzigern. Das 'Glory Glory Halleluja' aus "An American Trilogy" ist deshalb sicher Geschmackssache, auf der anderen Seite schwingt die Hüfte schon fast von selbst, wenn Elvis "Trouble" ankündigt.
Natürlich "stellt sich BMG/RCA ihrer geschichtlichen Verantwortung" ganz uneigennützig. Lobenswert so eine Einstellung. Super! Es gibt sie doch noch, die Gutmenschen. Nun denn, so lasset uns eine Lobeshymne auf die Macher von "2nd To None" anstimmen, denn jeder sollte in den Genuss dieser 30 Nummern kommen. Nicht nur Elvis-Einsteiger dürfen hier blind zugreifen. Um mit den Worten des King zu schließen: "That's All Right"!
1 Kommentar
Habe mir dann gestern die "Neue" von Elvis besorgt, und das ist wirklich eine hervorragende "macht- rundum-glücklich"-Compi, die einen weiten Bereich von Elvis´ verschiedenen Schaffenszeiten umfaßt.
Die behutsame Neubearbeitung des Sounds bekommt den Titeln wirklich gut.
Viiiel gutes dabei: "King Creole" und "Blue Suede Shoes" rocken noch immer, bei "Treat Me Nice" und "Moody Blue" wird heftig gepoppt, "I Want You, I Need You, I Love You" schmalzt gefühlig aus den Boxen, und bei den (zufällig?) direkt nacheinander gesetzten "Rock-A-Hula Baby", "Bossa Nova Baby" & "Viva Las Vegas" kann man eigentlich nur gut gelaunt mitwippen. Ergreifend: "If I Can Dream".
Eigentlich könnte man zu den meisten einzelnen Songs etwas gutes kommentieren, auch zu dem neuen Oakenfold-Remix von "Rubberneckin´", den ich für sehr gelungen halte, aber selber anhören überzeugt am besten.
Volle [size=4:5532273105][b:5532273105][color=red:5532273105]X X X X[/size:5532273105][/b:5532273105][/color:5532273105] Sterne von mir.
Ab nach Memphis, Tennesse ins "Promised Land".
Der King lebt! Und wie!