laut.de-Kritik

So bunt wie das Make-Up von Sänger Steele.

Review von

"Für uns geht es bei Musik immer darum, diejenigen Gefühle zum Ausdruck zu bringen, für die Worte einfach nicht ausreichen", sagt Nick Littlemore, Teil des Duos Empire Of The Sun, zum neuen Album. Ich versuche trotzdem, meine Gefühlen beim Hören von "Ice On The Dune" mit Hilfe von Worten Ausdruck zu verleihen.

So hart, wie EOTS an ihrem Album gearbeitet haben (es entstand innerhalb fünf ganzer Jahre auf Tour an den unterschiedlichsten Orten) – so schwer fällt mir das nicht. Aber tiefe Emotionen zu beschreiben, wo keine sind, ist auch kein Leichtes. Trotz positiver Vibes und Lyrics à la "Loving every minute because you make me feel so alive": bei mir kommt nicht viel an und wenig bleibt hängen.

Dabei war ich ein Verfechter von "Walking On A Dream". Synthie-Pop in einem frischen Gewand, das war leicht verdaulich und brachte Spaß. Diesen Sound haben Emperor Luke Steele und Lord Littlemore auch beibehalten – Mangel an Stringenz kann man den Australiern also nicht vorwerfen. Die Tracks auf "Ice On The Dune" sind schon bei den ersten Takten als EOTS-Sounds erkennbar.

Was 2009 jedoch noch Spaß brachte, beginnt mich jetzt schon nach wenigen Minuten dezent zu ermüden. Die heimelige Atmosphäre beim Hören von "Walking On A Dream" ist verschwunden. Die Songs wollen so bunt sein wie das Make-Up von Steele und verlieren gerade dabei an Individualität.

"Alive" sticht als überschwängliche Singleauskopplung noch heraus. Interessant auch der Einstieg mit "Lux", einem Streicher-Arrangement. Ebenso "Concert Pitch" und das balladige Mid-Tempo-Stück "I'll Be Around" sind ganz gut gelungen. Der Rest fließt in meinen Ohren zu angenehmer, aber eben belangloser Popmusik zusammen.

Seit ihren Anfängen wandern Empire Of The Sun auf dem schmalen Grad zwischen cool-anders und Trash. Dabei sind sie immer etwas 'over the top': von der Schminke über Schamanismus-Reden bis hin zu der ganzen Story von Emperor und Prophet. Wer auf Synthesizer und glamourösen Dream-Pop steht, der wird bei "Ice On The Dune" schon tanzen und träumen wollen. Ich dachte immer, ich täte es – leider bleibt mein Fuß hier trotzdem still stehen.

Trackliste

  1. 1. Lux
  2. 2. DNA
  3. 3. Alive
  4. 4. Concert Pitch
  5. 5. Ice On the Dune
  6. 6. Awakening
  7. 7. I'll Be Around
  8. 8. Old Flavours
  9. 9. Celebrate
  10. 10. Surround Sound
  11. 11. Disarm
  12. 12. Keep A Watch

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