Porträt

laut.de-Biographie

Erfolg

"Ich nenn' mich Erfolg, dann hab' ich immer Erfolg in meinem Leben", ein einfaches Konzept, das sich Johannes von Weizsäcker vorgenommen hat. Gesagt, getan: Das Projekt heißt wie der Titeltrack, heißt wie das Debütalbum – Erfolg. Der Großneffe des ehemaligen deutschen Bundespräsidenten versucht sich damit zum ersten Mal an deutschsprachiger Musik.

Best Of 2015: Die Newcomer des Jahres Aktuelle News
Best Of 2015 Die Newcomer des Jahres
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Von Weizsäcker, der in Bern und Bonn aufwächst, zieht in den 90ern zum Studium nach London. Hier gründet er zunächst das Quartett Karamasov, das sich zwischen Kraut- und Postrock verorten lässt. Teile der Band gehen im Jahr 2000 in The Chap über. Neben Gesang und Gitarre steuert von Weizsäcker auch Cello und Keyboards zum poppig-elektronischen Sound der Band bei.

2014 zieht von Weizsäcker nach Berlin, um sich – mit einem Augenzwinkern – dem Erfolg zu widmen. Ein kleiner Damenchor unterstützt ihn bei der Aufnahme und auf der Bühne. Hier dann in weißen T-Shirts mit "Erfolg"-Aufdruck. Der Bandleader revanchiert sich entsprechend: Der Aufdruck "Damenchor" prangt im Gegenzug auf seiner Brust.

Erfolg findet seine geistige und musikalische Heimat bei Staatsakt. Ziemlich genau zwischen den Labelkollegen Peter Licht und Andreas Dorau lugen von Weizsäckers Laptop-Kleinodien hervor. Dabei lotet er stets die Grenze zwischen anspruchsvollem Quatsch und intellektueller Selbstbetrachtung aus.

Im Oktober des Jahres ruft er in einer Mischung aus Brainstorming und Performance seine "Erfolgsmeldungen" aus. Für einen Monat schreibt er, inspiriert von eingereichten Vorschlägen, jeden Tag ein Lied, das er kostenlos zur Verfügung stellt. Ob "Paderborn Wer Weiß Das Schon" oder "Ich Brauche Das Siechtum", von Weizsäcker widmet sich alltäglichem Unsinn stets mit erfrischendem Halbernst.

2015 erscheint sein selbstbetiteltes Debütalbum, das den angerissenen Weg weiter verfolgt. Die Platte bevölkern gescheiterte Hobbyköche, geklonte Vernissagegäste und natürlich der allgegenwärtige Damenchor. Zum kommerziellen Erfolg reicht es nicht, aber wer braucht den schon, wenn man bereits Erfolg heißt.

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