Porträt

laut.de-Biographie

Eunique

"Jubel kommt erst, wenn es klappt. Sie warten darauf, dass ich verkack'. Trubel im Kopf jeden Tag. [...] Erfolg entsteht nicht über Nacht." Angesichts ihres rasanten Aufstiegs stapelt Eunique auf "Jubel" erstaunlich tief. Neben der Arbeitsmoral hängt die zügige Reichweitenzunahme der Rapperin vor allem damit zusammen, dass sie eine Kombination aus echtem Talent, Aussagekraft und sagenumwobenem Vibe mitbringt. Gewürzt mit jeder Menge Charisma stehen der Wahlberlinerin die Türen zur Musikwelt offen.

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Eunique, deren Vater aus Trinidad und deren Mutter aus Ghana stammt, wächst in einer Pflegefamilie in Hamburg-Poppenbüttel auf. Bereits als Kind rappt sie begeistert die Songs der US-Vorbilder mit, doch erst im Rahmen einer WG-Party präsentiert sie ihr Talent in der Cypher.

Im Oktober 2015 wagt sie mit einem Freestyle-Video den Schritt an die Öffentlichkeit. Prompt summieren sich die Aufrufe und Medien-Anfragen. Fler teilt ihr Video und fordert umgehend im maskulinen Tonfall: "Abchecken!"

Der mit einem schillernden Namen ausgestattete Manager und Produzent Michael Jackson meldet sich bei der Rapperin und avanciert zu ihrem Mentor. Im April 2016 arbeitet Eunique in einem Studio in Berlin-Schöneberg intensiv an ihrer Musik. Als sich in die Playliste der fortwährenden Hintergrundbeschallung Nimos "Nie wieder" einschleicht, freestylet die Rapperin dazu. Nur einen Tag später entsteht ein Video zu dem spontanen Song, das ihr einen weiteren Aufmerksamkeitsschub beschert.

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Mit der Missy Elliott-Hommage "Besser" erscheint im März 2017 Euniques erstes professionelles Musikvideo. Unter der Regie von Michael Jackson entstehen im Lauf des Jahres weitere Clips zu "Feature Mit Pac Klären", "Jubel" und "Giftig/Genau so!".

Nach einer überschaubaren Anzahl von Videos trudeln bereits die Feature-Anfragen aus der Industrie ein. Eunique landet auf Joy Denalanes "Gleisdreieck", auf Veysels "Hitman" und auf Merts "Kunde Ist König". Auf der letztgenannten Zusammenarbeit für den Song "Groupie" unterstützt sie den unter Homophobieverdacht stehenden Rap-Azubi nicht nur musikalisch, sondern nimmt ihn gleich noch gegen den medialen Shitstorm in Schutz: "Bruder, macht sie es für Klicks oder Promo? Ich bin selber homo, bin bi on the low low. Oh no, poste mit Mert keine Fotos. Die Industrie sagt, dieser Junge wäre ein No-Go."

Ihre Unterstützung für Mert ruft zum Teil Unverständnis hervor, was auch damit zusammenhängt, dass sich Eunique als reflektierte Zeitgenossin erweist, die sich durchaus sensibel mit Gender-Fragen auseinandersetzt. So kämpft sie, wie sie es nennt, für die "Pussytionierung", indem sie sich gegen veraltete Mindsets und Geschlechter-Klischees wendet und für ein kooperatives Verhältnis zwischen Männern und Frauen wirbt.

 - Aktuelles Interview
Eunique "Ich bin lieber deine Schwester als dein Vorbild"
Eunique über "Gift", Schwesta Ewa, die Adel Tawil-Koop und Interview-Training.

Doch auch wenn Eunique für ihre gesellschaftspolitischen Ansichten eintritt, distanziert sie sich von jeder Vorbildrolle. Sie wolle niemandem etwas vorleben und definiere sich in erster Linie als Künstlerin. Ihr Debütalbum "Gift" bietet ihr fraglos genügend Raum, sich als solche auszuleben.

Der allgegenwärtigen Lesart, Eunique profitiere von einem "Hype", hält sie im Clarify-Interview ihre eigenen langfristigen Ansprüche entgegen: "Ich will nicht einfach 'n Hype sein. Oh, jetzt habe ich 'ne halbe Millionen Klicks – und morgen? Ich will, dass ich lange da bin. Ich bin auch bereit, dafür zu warten und wirklich alles zu geben, um wirklich lange als Künstlerin existieren zu können."

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