laut.de-Kritik
Sexy, laid back und wunderbar anspruchslos.
Review von Stefan JohannesbergDer smarte Smooth Raporator hat die Zeichen der Zeit erkannt: Punchline bepackt und filigran flowend betritt Fabolous mit seinen Young Guns-Kollegen Paul Cain und Joe Budden den Mix-Tape-Saal, eine perfekte Bühne zur schnellen Selbstdarstellung. Man nehme zwei unveröffentlichte Songs, packe Fabolous-Freestyles über bekannte Beats anderer Künstler und füge noch ein paar Remixe hinzu.
Fertig ist die billige Zeitüberbrückung bis zum nächsten Studioalbum. Fertig sind die "More Street Dreams": eine wunderbar anspruchslose, aber auch kurzweilige Rap-Platte, die Spaß macht und den "süßen und höflichen Jungen" (O-Ton Missy Elliott) von seiner besten Seite zeigt. Smooth, smoother, Fabolous. Im Dreikampf der selbst ernannten Triangle Offense toppt der Jungspund seine ähnlich rappenden Kollegen Joe Budden und Paul Cain mit Doppelreimen-Schlagzeilen bis zum Erbrechen.
Beispiel gefällig? "The feature with Lil' Mo, over 2 million people, I've reached with my little flow. They said sounded like the guy who's speech was a little slow. Personally I think they was reachin a little dough. But now they callin just to get a feature so it'll blow. I'm teachin my little bro. to stay on the grind and away from the leeches and little hoes", puncht Fan im funky fiepsigen "Think Y'all Know". Mit lyrischer Weiterentwicklung überrascht er beim hektisch drummenden "Now Ride", seinem Beitrag zum Honey-Soundtrack: "Pushing a Eleanor, like I'm Nicholas Cage and. it's funny how a few bucks can. Get you put under a white sheet, like you in the Ku Klux Klan".
Die Reaktionen auf seine Interpretationen fremder Kompositionen sind gemischt: Eve gibt einen vorzüglichen Dr. Dre-Beat für "Now What" her. Von Kelly Rowland nimmt Fab das slow bouncende "Make You Wanna Stay" ("Make U Mine"), von R. Kelly die Fiesta-Flöten-Styles von "Who's That" ("Faboloso"). Lil' Kims "This Is Who I Am" passt als Clubberer auch gut zu Fab, während "Fuck You" von The Lox zu hart, zu Ghetto für seinen "sexy laid back flow" (wieder O-Ton Missy Elliott) ist. Mit Jay-Zsvon Eminem produzierten "Renegade"-Track leidet er dann an völliger Selbstüberschätzung.
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