laut.de-Kritik

Das Gespann Bell/Cazares funktioniert nach wie vor tadellos.

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Die Konkurrenz aus dem ehemals eigenen Hause namens Arkaea müssen Fear Factory allem Anschein nach nicht mehr fürchten, denn von Christian Olde Wolbers und Raymond Herrera hat man seit dem Debüt "Years In The Darkness" 2009 nichts mehr gehört. Besetzungstechnisch stehen bei Fear Factory außer Shouter Burton C. Bell und Gitarrist Dino Cazares zwar auch schon wieder ganz neue Leute hinter den Instrumenten, aber das kratzt eh kaum.

Musikalisch war es doch immer die Riffmaschine Cazares, die den Ton angegeben hat und dass Burton im Studio sowohl als Shouter als auch als Sänger Großartiges zu leisten vermag, wissen Fans auch nicht erst seit gestern. Und das Gespann funktioniert nach wie vor tadellos. Mit dem sich rasch aufbauenden, brutalen Opener und Titeltrack spielen sie gleich mal ihre Trademarks aus, konzentrieren sich aber dabei auf die harte Schiene.

Die warmen, klaren Gesangslinien kommen erst im folgenden "Recharger" zum Einsatz, setzen sich aber schnell im Ohr fest. Der Einstieg ist schon mal gelungen und lässt kaum Wünsche offen. Auf dieses bewährte Konzept stützt sich "The Industrialist" natürlich weitgehend und fährt damit auch ausgesprochen gut. Dennoch sind auch vereinzelte Variationen auf der Scheibe zu finden.

So spielt "God Eater" mit starken Industrial-Merkmalen, was den Song recht schwer zugänglich macht. Ich wage zu behaupten, dass Produzent Rhys Fulber sich hier entsprechend austoben durfte. Seine Handschrift in Sachen Keyboards und Synthies ist auch in sämtlichen Songs zu hören und lässt vor allem in "Difference Engine" immer wieder aufhorchen.

Nachdem "Dissassemble" noch mal aus allen Rohren feuern durfte, kommt mit den letzten beiden Titeln doch so eine kleine Mogelpackung hinterher. Nicht, dass das Klavierstück "Religion Is Flawed Because Man Is Flawed" nicht eine angenehm düstere Atmosphäre verbreiten würde und schön aus "Dissassemble" heraus geleitet. Aber die neunminütige Geräuschkulisse "Human Augmentation" ist mehr als verzichtbar.

Genau wie "Mechanize" ist auch "The Industrialist" ein gutes Album mit teils starken Songs. Was aber fehlt, ist mal wieder ein echte Hit, der das Zünglein an der Waage wäre.

Trackliste

  1. 1. The Industrialist
  2. 2. Recharger
  3. 3. New Messiah
  4. 4. God Eater
  5. 5. Depraved Mind Murder
  6. 6. Virus of Faith
  7. 7. Difference Engine
  8. 8. Disassemble
  9. 9. Religion Is Flawed Because Man Is Flawed
  10. 10. Human Augmentation

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