laut.de-Kritik

Ruhige Stücke runden die Rockplatte perfekt ab.

Review von

Seinen eigenen Soundtrack zum Leben schreiben - wer träumt nicht davon. Schön, wenn man dazu auch in der Lage ist, so wie die fünf Schweizer von Flattrack. Die sind jedoch nicht sonderlich egoistisch und teilen ihn nach Wunsch nicht nur mit der Hörerschaft aus Heidis Heimat. "Tune It Down Burn It Out" heißt der Nachfolger des ersten, nach der Band benannten Albums. Das ist smoother Stonerrock, der sich lohnt.

Mit "Motorius" prägen die Jungs gleich einen eigenen Neologismus der englischen Sprache: "Notorious" - zu deutsch "berüchtigt" - trifft auf Motorensound. Musikalisch ist die Synthese durchaus gelungen und lädt zum entspannten Carcruising ein.

Godofsky (Vocals) bemüht sich um Abwechslung in seinem Gesang, was relativ überzeugend gelingt. Gerade groovt er noch lässig wie Fu Manchu-Frontmann Scott Hill, dann gelingt es ihm in "Fishingman", seine (oder irgendwelche?) Gefühle hinaus zu schreien, dann schaltet er in "Come" wieder auf eine herrlich dreckige Chauvinistenstimme um.

Ruhige Stücke, mit denen Flattrack nicht geizen, runden die Rockplatte perfekt ab. "Story" vermittelt eine melancholisch-nachdenkliche Stimmung. Mit rauchigem Organ erzählt Godolfsky seine Geschichte. Unterstrichen vom soften Geschrammel von H.P. Reichelt, das sich angenehm von den brummenden Gitarrenriffs, die den Großteil der Platte dominieren, abhebt. Doch auch viele andere Titel sind gekennzeichnet durch H.P.s melodiös-melancholische Gitarrenlinie, die sich über die dunkle Basslinie und über das Drumset legt.

Insgesamt sind deutlich akustische Verwandtschaften zu den Vorbildern der vier Schweizer zu sehen, wie z.B. zu den Wüstenrockern von Kyuss. Dabei setzen sie temporeiche Passagen und Songs gekonnt in Gegensatz zu eher schwerfälligen Abschnitten.

Mit "Tune It Down Burn It Out" liefern Flattrack die perfekte Einsteigerplatte für noch ungeübte Ohren in den Stoner- bzw. Spacerock. Sie schaffen nichts Neues, aber zeichnen ihr eigenes Bild einer Musik, die sie selbst wahrscheinlich am liebsten hören.

Trackliste

  1. 1. Motoriuos
  2. 2. Warwhore
  3. 3. Footnotes
  4. 4. Fishingman
  5. 5. Story
  6. 6. Go
  7. 7. Someone
  8. 8. Place
  9. 9. Come
  10. 10. PsyhcO

Videos

Video Video wird geladen ...