laut.de-Kritik
Ungeschliffener und charmanter Emo-Punk aus Bayern.
Review von Frederic KlemmWer regelmäßig auf Konzerte in kleineren Clubs geht, wird womöglich schon von Flyswatter gehört haben. Die Band weiß bereits seit langem durch intensives Touren aufzufallen und arbeitet bereits seit geraumer Zeit daran, Schritt für Schritt voran zu kommen.
So ist der Liveauftritt auch sicherlich die beste und einzig richtige Methode, diese Art der Musik zu promoten. Denn es handelt sich hierbei um das, was die einen als College-Rock, andere wiederum als Emo-core bezeichnen, den Flyswatter noch mit einer Prise Punkrock versehen. Und das machen sie ziemlich gut. Zwar ist es dem Sound anzuhören, dass es sich um eine ehemals selbst vertriebene Eigenproduktion handelt, aber mal ehrlich – Platten aus diesem Genre leben doch meist auch von ihrem ungeschliffenen, charmanten Sound. Den haben die Jungs also. Auch wirklich starke Songs, die perfekt die Brücke zwischen Pop und Punk schlagen, ohne dabei nach The Offspring zu klingen.
Aber ich denke, da will ohnehin eine ganz andere Zielgruppe angesprochen werden: Wer auf Bands wie Gameface, Farside oder die grandiosen Sense Field steht, der wird sicherlich auch Gefallen an diesem Album finden. Wunderbare Melodien treffen auf rockende Riffs, ein toller Sänger setzt dem Ganzen noch das Sahnehäubchen drauf.
Wo der Haken ist? Nun, was Flyswatter von den eben genannten Bands unterscheidet, ist leider ein nur knapp ausreichendes Maß an Eigenständigkeit. Auch wenn ich diese Platte wirklich empfehlen kann, würde ich sagen, dass die Musik der vier aus Bayern noch ausbaufähig ist. Dann rückt nämlich das, was ich gerne als den "Gänsehautfaktor" bezeichne, in noch viel greifbarere Nähe. Ich freue mich auf den nächsten Output.
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