laut.de-Kritik

Heavy as a rock.

Review von

Wohl nur eine Handvoll Freaks wüsste heute, was Stonerrock eigentlich ist, wäre da nicht Josh Homme, der mit den Queens Of The Stone Age diese zugegebenermaßen etwas verstrahlte Musikrichtung hof- und diskothekenfähig gemacht hat. Doch als "Erfinder" gelten andere, etwa Bands wie Kyuss oder eben Fu Manchu.

Der Unterschied zwischen den Queens und Fu Manchu ist, dass Erstere durchaus mal den Mut zum Experiment beweisen, während die Kalifornier eher als Traditionalisten gelten. Daran ändert auch ihr mittlerweile achtes Album nichts. "Start The Machine" klingt wie die Platte davor und wie die Platte davor. Das aber ganz passabel.

So passt auch der Titel des Openers "Written In Stone" ganz gut. Stilistisch unbewegt und heavy as a rock gehen Fu Manchu zu Werke. Tonnenschwere Gitarren, die Verzerrerpedale getreten, dazu ein treibender Beat - fertig ist ein Rockbrocken wie "I Can't Hear You". Spätere Taubheit nicht ausgeschlossen. Dabei tun sie dem Hörer den Gefallen und verlieren sich nicht in überlangem Gegniedel, sondern felsen kurz und bündig.

Die Autonarren frönen auch auf (der Titel legt es nahe) "Start The Machine" ihrem Lieblingsthema. Und in der Tat bekommt man beim Hören von Fu Manchu Lust auf Fahrten in einem großzügig dimensionierten Cabrio amerikanischer Machart auf einer Landstraße in lauer Sommernacht. Ein Titel wie "Hey" nötigt unbedingt zu spontanem Durchtreten des Gaspedals und lautem Mitgrölen: "Motherfuckers will pay!".

Doch insgesamt verpufft die anfangs gespürte Energie recht schnell und weicht einer höflich ertragenen Langeweile, die lediglich noch das ruhige Instrumental "Out To Sea" unterbricht. Fu Manchu fassen ihren Status Quo Ende 2004 mit "It's All The Same" selbst ganz gut zusammen: "Every night, every day/It's all the same/Things never seem to change". Die Fans wird es nicht stören.

Trackliste

  1. 1. Written In Stone
  2. 2. I Can't Hear You
  3. 3. Understand
  4. 4. Make Them Believe
  5. 5. Hey
  6. 6. I'm Gettin' Away
  7. 7. Out To Sea
  8. 8. Open Your Eyes
  9. 9. Today's Too Soon
  10. 10. It's All The Same
  11. 11. Tunnel Vision
  12. 12. I Wanna Be

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3 Kommentare

  • Vor 19 Jahren

    Hab vorhin erst gesehen, dass die Ende letzten Jahres nen neues Album rausgebracht haben.

    California Crossing fand ich sau geil, also hab ich mir Start the Machine auch mal zugelegt.

    Ersteindruck:
    Bisher hats mich noch nicht vom Hocker gehauen. Halt ein typisches Fu Manchu Album, da wird nicht viel neues probiert oder weiterentwickelt.
    Aber das ist auch keine Musik zum zuhause im Sessel hören.
    Eigentlich braucht man dafür gutes Wetter, nen schnelles Auto und ne freie Strasse.

    Bisher war auch jedes Fu Manchu Album nen grower bei mir. Anfangs irgendwie langweilig aber nach ein paar Wochen wird man mit jedem Hören mehr und mehr von der Dynamik mitgenommen.

  • Vor 19 Jahren

    Fu Manchu setzen auf jedem Album dieselben Trademarks, komme was da wolle :D
    Ich finds gut, man will direkt über irgendnen Highway in der Wüste brettern, wenn man Fu Manchu hört

  • Vor 19 Jahren

    Yea, dem Album sollte ein Highwayman und ein Flugticket nach Death Valley beiliegen.

    Ich will mehr Meinungen, wo bleibt die Stoner Fraktion?