laut.de-Kritik
Zwischen Exodus, Municipal Waste und Dead Kennedys.
Review von Michael EdeleYeehaw, die durchgeknallten Iren sind zurück! Hat ganz schön lange gedauert, denn seit "Tales Form The Grave In Space" sind fast vier Jahre vergangen. Aber es ist auch was passiert bei den Bombern, denn mit John Roche ist ein neuer Gitarrist und mit AFM Records ein neues Label am Start.
Damit sind die großen News durch, denn dass die schrägen Iren was an ihrer musikalischen Ausrichtung ändern würden, hat wohl niemand erwartet. Die Texte von Sänger Philly Byrne sind immer noch schräg. Sein etwas seltsamer Singsang immer noch gewöhnungsbedürftig, und die meisten Riffs seiner Kollegen old school as fuck.
Woran sie ebenfalls festhalten, bleibt die Affinität zu kostenlosen Downloads, denn nachdem es "Tales Form The Grave In Space" bereits zum Runterladen auf der Homepage gab, stellen Sie nun weitere vier Tracks zur Verfügung, die nicht auf der regulären CD zu finden sind.
Diese bietet ein dutzend Songs irgendwo zwischen Speed und Thrash, die nicht mehr ganz so stumpf klingen, wie es früher der Fall war. Auch wenn sich Philly mit Texten wie "Metal Idiot" live sicherlich keinen Gefallen tut. Ich sag nur Knoten in der Zunge und Unterdruck auf der Lunge.
Stilistisch kann man die Truppe nach wie vor zwischen der ersten Exodus, Municipal Waste und den Dead Kennedys einordnen. Die Hardcore-Wurzeln waren bei vielen frühen Thrash-Bands offensichtlich, und da Gama Bomb so gut wie nie auf die Bremse treten, sind Parallelen unübersehbar.
Mancher mag von dem Uptempo-Gehämmere bald die Schnauze voll haben, aber die Iren sorgen nicht nur mit ihren durchgeknallten Texten für Abwechslung. Mittlerweile wissen sie sehr genau, wann ein Riff ausgereizt ist und nach knapp vier Minuten pro Song ist soweit auch alles im Sack.
Fans der bisherigen Alben können blind zugreifen und alle Old School-Fans sollten Gama Bomb eine Chance geben. Wer damit bisher aber nichts anfangen konnte, wird seine Meinung kaum ändern.
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