laut.de-Kritik
Nichts für schwache Nerven!
Review von Michaela PutzRelativ lange musste die Fangemeinde auf eine neue Platte von Good Riddance warten. Zwar erschien das letzte Album erst 2003, doch wenn man bedenkt, dass die Jungs ansonsten fast im Jahrestakt Silberlinge herausspucken, sind drei Jahre doch eine lange Zeit. Doch das Warten hat sich gelohnt, die Kalifornier aus Santa Cruz huldigen auf "My Republic" der klassischen California Punkrock-Tradition.
"Out Of Mind" als Opener beginnt sehr ruhig, um dann auch gleich mit Russ' Shouts ordentlich loszulegen. So führt der erste Song den Hörer gleich dahin, was ihn auf den restlichen 13 Tracks erwartet, etwa 30 Minuten Punkrock in bester Manier. Neben 80er Jahre California-Einflüssen wie den Adolescents oder T.S.O.L. hört man aber auch Parallelen zu modernen Punkrockern heraus. So liegt ein Vergleich mit NOFX nahe (dessen Fat Mike übrigens Eigentümer der FAT Wreck Chords ist, die auch Good Riddance unter Vertrag haben), und auch Assoziationen mit früheren Green Day oder Bad Religion drängen sich auf.
Einstige Hardcore-Einflüsse findet man auf "My Republic" jedoch nicht mehr, eher noch poppige Einschläge. Wobei der Combo um Russ, der 2005 zu den sexiest Vegetariern gewählt wurde, jedoch das Kunststück gelungen ist, sich nicht in die seichten Sphären des Kommerzpunkrock zu verirren. Zwar enthält "My Republic" durchweg eingängige Melodien, die verbreiten jedoch eine ziemlich düstere und melancholische Stimmung.
In dieser Tradition rocken sie weiter und vergessen natürlich nicht, weshalb sie dieses ganze Punkrockding überhaupt durchziehen. Sie wollen den Zuhörern über die Gehörgänge ins Hirn bläuen, dass in unserer Gesellschaft etwas gehörig nicht in Ordnung ist. Und das tun sie auf eine verdammt mitreißende Art und Weise. Das Album ist eigentlich durchgängig in Midtempo gehalten und wird von einfachen Gitarrenparts dominiert.
Trotzdem überzeugen sie in einigen Stücken mit härteren Parts und dem einen und anderen aufwändigeren Riff, etwa auf "Torches And Tragedies" oder auf "This Beast Is Dangerous". Überhaupt haben die Songs durchgehend wirksame Hooks, die den Zuhörer sofort mitreißen und auch so bald nicht mehr loslassen. Ohrwurmgefahr eingeschlossen. Hier sei der Hörerin und dem Hörer vor allem "Darkest Days" ans Herz gelegt. Auch der nächste Track "Up To You" kann wärmstens empfohlen werden, hier geht es wieder etwas heftiger zur Sache.
Auf "My Republic" drischt übrigens wieder Sean "SC" Sellers auf die Felle, der die Band 1999 verlassen hat und nun wieder seinen Weg zurück gefunden hat. An der Produktion beteiligt waren Bill Stevenson und Jason Livermore, die schon bei Rise Against, Anti-Flag und NoFX ihre Finger im Spiel hatten.
Für die ganz Hartgesottenen findet sich ein Special auf der Platte. Die Jungs haben eine 13-minütige PETA-Dokumentation namens "Meet Your Meat" draufgeklatscht, nach der bestimmt einige Leute zum Vegetarier oder gar Veganer konvertieren. Die Zusammenarbeit mit der Tierschutzorganisation ist für die Kalifornier ja mittlerweile Programm. Wie gesagt, nichts für schwache Nerven!
Good Riddance präsentieren sich auf "My Republic" in neuem Licht und wagen einen wahren Balanceakt zwischen Old School Punkrock und moderneren Einflüssen. Zwar hätte ein bisschen mehr Härte auch nicht geschadet, doch alles in allem ist "My Republic" ein ganz passables Stück Musik.
3 Kommentare
Nun, jetzt is es endlich soweit...
Ich durfte das Album ja schon viel früher hören... (danke Eselchen...:D)
Aber ich kauf ja auch immer die Alben, die ich mir vorher schon runterlade. Insofern war das okay Konnts halt einfach nicht erwarten...
Sind ein paar gute Sachen dabei,... War ja relativ lange ruhig um Good Riddance. 2003 kam das letzte Album raus.
"Ballads from the Revolution" is für mich wohl sowas wie n Meilenstein in der Punkrockgeschichte... Mit großen Erwartungen hab ich dann also, ab den Moment wo mein Freund sagte "scheisse, geil, Good Riddance bringen n neues Album raus", auf den Tag X gewartet.... Und ich bin als Endverbraucher mit dem Ergebnis doch recht zufrieden.
Kritische Texte, teilweise extrem kurze Songs - was aber bei Good Riddance eigentlich ja nix neues is, kurz und bündig wird gesagt was Sache is. Was zwar in manchen Fällen schade is (Shame), aber es is okay...
Einige Titel erinnern mich persönlich bisserl an NOFX, aber das is ja eigentlich nix schlechtes
Ausserdem is auf dem Album n PETA Clip drauf "Meet your Meat"... ziemlich widerlich, aber ich denk sowas sollt man sich schon auch ansehen.... selbst als Nichtvegetarier...
Von euch schon jemand reingehört?
Echt super Titel darunter
Hab das mal mit n Sternchensystem bewertet... Fällt ziemlich gut aus eigentlich
~~~
[color=navy:9b201a3cd5][b:9b201a3cd5]1. Out Of Mind [color=darkslategray]***[/color:9b201a3cd5]
2. Texas **
3. Shame ***** + * - so oberhammer geil
4. Tell Me Why ****
5. Torches And Tragedies ****
6. Darkest Days *****
7. Up To You **
8. Regret ****
9. Boise ***
10. Rise And Fall **
11. Broken *****
12. Save The Children ***
13. This Beast Is Dangerous ***
14. Uniform **[/b:9b201a3cd5][/color]
juhuuu ich finde das album immer noch toll...
noch nicht reingehört.. das album werde ich mir aber in den nächsten tagen vorknöpfen.