laut.de-Kritik

Sandra Nasic und Co. zeigen ihre viel gepriesenen Live-Qualitäten.

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Auf ihrem ersten regulären Live-Album warten die Guano Apes mit einem so klaren Sound auf, dass man kaum glauben mag, dass die Platte im Studio nicht nachbearbeitet wurde. Liegt aber wohl daran, dass sich die Band für die CD extra ein Recording System anschaffte und vor Tourstart drei Tage ins Studio ging, um die Aufnahme angemessen vorzubereiten - immerhin wollte man noch einmal ein ordentliches Produkt abliefern, bevor 2004 eine Auszeit ansteht, in der sich die Äffchen ihren Solo-Projekten widmen wollen.

Auf jeden Fall sind die Göttinger mittlerweile ein perfekt eingespieltes Team. Als sie 1996 den Newcomer-Wettbewerb des niedersächsischen Radiosenders ffn gewannen, ahnte kaum einer die Bilderbuchkarriere der Crossover/Rock-Formation voraus.

Ihr hartes Major-Debüt "Proud Like A God" blieb über ein Jahr in den Charts. Der Nachfolger "Don't Give Me Names" (2000) räumte hierzulande so ziemlich alles an Auszeichnungen ab, was es zu holen gab. Auch das dritte Studio-Album "Walking On A Thin Line" (2003), das sich mehr dem Alternative-Rock verschrieb, ging direkt auf eins. Die Zeichen der Zeit erkennend, legte Sängerin Sandra Nasic mehr Wert auf Melodien als auf powerndem Sprechgesang oder Hardcore-Gebrüll.

Den Gig im Kölner Palladium eröffnen die Guanos mit einem ihrer besten Songs, der straight rollenden Single "Quietly", um im Anschluss keinen Hit auszulassen: "Lords Of The Boards", das Alphaville-Cover "Big In Japan", "Dödel Up", "You Can't Stop Me". Auf die Top Five-Nummer "Kumba Yo!" mit Comedystar Michael Mittermaier verzichten Nasic und Co. allerdings, da sie den Song nur ungern live performen.

Ihren Hit "Open Your Eyes" müsste Nasic dagegen gar nicht mehr intonieren. Die Fans kennen ihn eh auswendig. Auf insgesamt 20 Tracks und über 70 Minuten zeigen Frontfrau Nasic, Gitarrist Henning Rümenapp, Drummer Dennis Poschwatta und Bassist Stefan Ude ihre viel gepriesenen Live-Qualitäten. Richtig rough, böse und unzensiert klingt die Aufnahme, die auch in einer limitierten Edition inklusive Bonus-DVD im 5.1 Sourround-Sound erscheint, aber irgendwie nicht. Für Fans trotzdem ein Muss.

Trackliste

  1. 1. Quietly
  2. 2. No Speech
  3. 3. Money And Milk
  4. 4. Pretty In Scarlet
  5. 5. We Use The Pain
  6. 6. Living In A Lie
  7. 7. Open Your Eyes
  8. 8. Dick
  9. 9. Sing That Song
  10. 10. Mine All Mine
  11. 11. Sugar Skin
  12. 12. Move A Little Closer
  13. 13. You Can't Stop Me
  14. 14. Scratch The Pitch
  15. 15. Big In Japan
  16. 16. Dödel Up
  17. 17. Wash It Down
  18. 18. Diokhan
  19. 19. Gogan
  20. 20. Lords Of The Boards

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