laut.de-Kritik

Setzt ein paar haarige Eier voraus.

Review von

Ja, selbst im grauen Redaktionsalltag von laut.de ist man nie vor Überraschungen gefeit. Beim Anlegen dieser Review stolpere ich doch tatsächlich über den Artikel des von uns gegangene Ex-Kollegen Johannesberg, der nicht nur in Sachen Hip Hop immer wieder das Maß der Dinge war, sondern auch in Sachen Rock'n'Roll hin und wieder einen guten Zinken bewiesen hat.

Nachzulesen in der Review von "Bullfight Blues", die der Mann irgendwann vor seinem Abgang nach Hamburg und den Eintritt in ein geregeltes Eheleben verfasst haben muss. Damals hatte er seine Eier wohl noch und muss sich nicht extra Besuchsrecht von seiner Frau einräumen lassen, um seine Klöten in deren Nachttischschrank zu sehen. Aber genug von Johnnies verblichener Männlichkeit, kommen wir zum Sound von "Gutbucket", der definitiv ein paar Eier voraussetzt, und zwar ganz schön haarige.

Nachdem die Scheibe eigentlich schon 2005 erscheinen sollte, ein kurzfristiger Sängerwechsel aber dazu führte, dass die Gesangsspuren neu aufgenommen werden mussten, liegt nun endlich "Gutbucket" in den Regalen. Der Neue hört auf den Namen Peter und scheint beim Opener "Short Goodbye" noch etwas verhalten rüberzukommen. Eine Nähe zu Bon Scott ist nicht zu verleugnen, aber so richtig rotzig und mit einem endgeilen Drive zündet die Sache erst mit "Show". Ich sach nur: Sonnenbrille, Auto, Fenster auf, CD rein, Gas geben!

Von ähnlichem Kaliber sind Nummern wie "Gimme Some Action" oder "Engine Burning", das auch von The Bones oder Psychopunch stammen könnte. Eher in mittleren Tempobereichen, aber dafür mit mächtigen Grooves und jeder Menge Hubraum ausgestattet, rollen "Light Your Fire" und "Ink Sukka" über die Straße. Bei "Your Finger" scheinen auf der anderen Seite deutlich die Blues-Licks durch, mit denen Bands wie die Backyard Babies auch gerne arbeiten. Hier klingt Peters Stimme deutlich rauer und der Chorus geht wieder richtig ab.

Zwischendrin stehen auch ein paar weniger glorreiche Songs, aber gerockt wird eigentlich das komplette Album hindurch. Da die Jungs live wohl immer noch ein Garant für eine schweißtreibende Show sind, sollte man die Gelegenheit nutzen und sich Gutbucket auf der Tour mit Rose Tattoo reinziehen.

Trackliste

  1. 1. Short Goodbye
  2. 2. Show
  3. 3. Burn The Radio
  4. 4. Light Your Fire
  5. 5. Your Finger
  6. 6. Ink Sukka
  7. 7. Aint Got Time
  8. 8. Gimme Some Action
  9. 9. Engine Burning
  10. 10. Body Go Whooo
  11. 11. You Never
  12. 12. It Started Off Bad

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