laut.de-Kritik
Wer Obama verehrt, sollte es selbst mal mit Change probieren.
Review von Dani FrommWer im Zusammenhang mit einem neuen Album von Howard Carpendale musikalische Innovation erwartet, ist im Grunde nicht mehr zu retten. Gleich dreimal nicht, wenn bereits der flüchtige Blick ins Booklet offenbart: Wieder einmal geht Howie mit dem bewährten Song- und Textschreiber-Doppel André Franke und Joachim Horn-Bernges an den Start.
Never change a winning team: Seine eingefleischten Fans - derer gibt es nach wie vor massig - werden es goutieren. Sie bekommen, wofür Carpendale stets stand: Höchst poppig glatte Schlager-Nummern, zwar verbrämt mit je einer homöopathischen Dosis Funk und Schmuse-Soul, jedoch frei von jedweder Reibefläche.
Balladen-typisches Klavier, Streicherdramatik, Background-Gesänge, stellenweise sogar trotzig-rockige Gitarren ("Alles Überlebt"): Fast überall erstickt der Groove im sattsam bekannten Mix. Es präsentiert sich jedoch ein Interpret, dessen unbestrittener Charme vieles wettmacht, das den Songs an Besonderem fehlt.
Noch stärker als auf dem Vorgänger erscheint die Stimme Carpendales ins Zentrum des Geschehens gerückt, dominiert selbst die beinahe ungewohnt synthetischen Klänge des Eröffnungsstücks.
Der selbstgewählte Ruhestand schmeckte nicht, das wissen wir bereits seit "20 Uhr 10". "Das Bin Ich Nicht", zur Abwechslung mit erfreulich dicken Drums und ebensolchen Bläsern garniert, bekräftigt - aus Carpendale'scher Sicht - die Richtigkeit der Entscheidung, auf die Bühne zurückzukehren. Der Sänger fühlt sich - und seine Anhängerschaft gibt ihm Recht - "Noch Immer Mittendrin".
Einmal mehr verschmelzen die Texte gekonnt Carpendales persönlichen Werdegang mit allgegenwärtiger Liebeslyrik. Naturgemäß bieten Beziehungen in ihrem Anfangs- und Endstadium und dann, wenn sie auf der Kippe stehen, am meisten Stoff. Hier liegt, neben alltäglichen Episoden, der inhaltliche Fokus.
"An Stillstand hab' ich kaum gedacht": Eine Aussage, an der sich angesichts einer zu einhundert Prozent auf Nummer sicher zusammengestellten Platte durchaus zweifeln lässt. Da beißt auch die Maus in Gestalt einer frenetischen Pro-Barack-Obama-Hymne keinen Faden ab.
Change? Wer lauthals in "Yes, We Can!"-Rufe einstimmt, sollte es mit dem Wechsel vielleicht wenigstens mal selbst versuchen. Dann fiele die Antwort auf die Frage "Wo Soll Das Noch Enden" deutlich spannender aus. Potenzial ist offenbar vorhanden, denn: "Dass ich mal Irish Coffee trinke und AC/DC super finde und dumme Sachen sag', das hätt' ich nie gedacht."
26 Kommentare
Diese Review wurde einzig und allein geschrieben um mich zu ärgern!!!!!!!
Review zu Howie. Ernsthaft jetzt ...
DG
Glaubt ihr allen Ernstes, dass eine Howard Carpendale-Review massig Klicks nach sich zieht, oder muss ich lautuser ausnahmsweise doch mal Recht geben?
Würde mal behaupten, dass sich Howies Zielgruppe eher nicht im Netz rumtreibt...
@InNo («
Glaubt ihr allen Ernstes, dass eine Howard Carpendale-Review massig Klicks nach sich zieht, oder muss ich lautuser ausnahmsweise doch mal Recht geben?
ICH hab' die geklickt!
Würde mal behaupten, dass sich Howies Zielgruppe eher nicht im Netz rumtreibt... »):
Und Frau Fromm ist eh stets zielsicher, und diese (http://www.laut.de/lautstark/dvd_reviews/c…) DVD liegt bei meinem nächsten Amazon-Einkauf garantiert im Bestellwagen!
Ich fand es mutig, sich damit so auseinanderzusetzen!
"Never change a winning team" - da spricht der Informatiker in ihm haha.
Edit : ahja, storches Album !