laut.de-Kritik
Monotones Gegurgel und kaum noch gute Songs.
Review von Michael EdeleTja, zu Illdisposed wurde auf diesen Seiten in den letzten Jahren nicht mehr viel geschrieben. Ob man deswegen etwas verpasst hat oder nicht, muss jeder für sich selbst beurteilen. Ein kurzer Quercheck bei Spotify löst bei mir persönlich jedenfalls kein großes Bedauern aus, was die letzten Alben angeht. "In Chambers Of Sonic Disgust" macht da leider keine Ausnahme.
"'In Chambers Of Sonic Disgust' ist voller Wut und Frustration, was es zum bis dato ambitioniertesten und kreativsten Album der Band macht!" Sowas fabuliert man sich also in der Presseabteilung von Labels zusammen. Wut und Frustration ergeben also Ambition und Kreativität. Wenn diese Gleichung aufginge, wären Teenager in Sachen Kreativität und Ambition kaum zu schlagen.
Vergessen wir den Quatsch einfach, denn "In Chambers Of Sonic Disgust" ist alles andere als kreativ. Ambitioniert vielleicht, aber Ambitionen allein machen noch keine guten Songs, und darauf findet man auf der Scheibe leider viel zu wenig. Ganz im Gegensatz zu den Trademarks der Dänen, denn es groovt und röchelt an allen Ecken und Enden.
Für letzteres ist das einzig verbliebene Gründungsmitglied Bo Summers verantwortlich, dessen monotones Gegurgel spätestens nach drei Songs nervt. Ok, sagen wir vier, denn "Lay Low" zählt mit seinen orchestralen Keyboards und den dezenten Gastvocals von Sandie The Lilith (Defacing God) tatsächlich zu den besseren Nummern auf dem Album.
Besagte Sandie sorgt auch dafür, dass "I Suffer" aus der Masse heraussticht, denn die Dame faucht und säuselt hier durchaus passabel gegen die Grunts von Fronter Bo an. In Sachen Groove macht vor allem "Flying Free" richtig Laune, und auch "For Us", das mit einer simplen Melodyline zumindest gut ins Ohr geht. Auf Dauer reicht das leider nicht aus, um auf Albumlänge zu überzeugen. Ich bin weit davon entfernt, einer Institution wie Illdisposed ihre Existenzberechtigung abzusprechen, aber man muss sich selbst als Fan wirklich überlegen, ob man seine hartverdienten Kröten in die Scheibe stecken muss.
3 Kommentare mit 11 Antworten
wie edele ernsthaft glaubt, außer ihm, ragism und schwingo würde ernsthaft noch jemand physische (heavy metal) tonträger kaufen ♥ ♥ xoxo
Hier.
Auch hier.
Mach ich auch manchmal...
digital-hörer seit mind. 15 jahren...
Hatte noch nie in meinem Leben ne Mittel-Platte erworben.
Well played, Ragism - I like!
Hat mich selbst etwas erstaunt. Aber unter dem, was ich als "Gitarrenmusik" in Albenform (analog oder digital) gekauft hab, war ernsthaft nie ne Metal-Scheibe dabei.
Ich glaube, ich bin schon immer zu süchtig nach Abwechslung auf ner Scheibe gewesen, und in dem Genre gehts in Albenlänge meist von Anfang bis Ende nur böse nach vorne (+optional eine nachdenkliche Ballade).
Ghosts "Impera" und "Prequelle" hast Du aber zumindest mal durchgehört, oder? Bist doch auch ein Fan guter Popsongs?!
Hab ein Faible für Steel Panther, und dieses augenzwinkernd Kitschige hat mich tatsächlich ein wenig abgeholt
Ist halt auch in beiden Fällen eher so Mittel zum Zweck
ossis sicher auch. schön pudhis und scorpions mc`s kaufen und auf den "wind of change hoffen" vielleicht klappts ja
Hallo, Michael Edele wurde gar nicht gefeuert? Das Review ist doch aktuell.. wenn auch ohne Belang
Hallo Michael Edele kannst du mal die neue Scheibe von Heaven Shall Burn reviewn