Jenny Hval ist eine eigenwillige Künstlerin. Unter ihrem Alter Ego Rockettothesky erschuf sie wunderschöne Alben wie "To Sing You Apple Trees" oder "Medea", die sphärische Sounds, eleganten Pop und Singer/Songwriter zu glänzenden Perlen destillierten. Zusammen mit Susanna Wallumrød gab es letztes …
Uff, soo schlimm fand ich das Album ehrlich gesagt nicht. Musikalisch sind doch tolle Stellen drauf, "Heaven" ist z.B. richtig gut. Textlich gibts aber in der Tat etliche Stolpersteine. Muss mir noch einige Durchgänge gönnen.
So schlimm finde ich es auch nicht, aber im Gegensatz zu Meshes Of Voices, die ich großartig fand, berühren mich eher die zweideutigen, verstörenden Lyrics, denn die Musik an sich. Wirkt mir an einigen Stellen zu fragmentiert und nicht zu Ende gedacht.
Also nach einem weiteren Durchgang muss ich sagen, dass ich überhaupt nicht mit Ulfs Review konform gehe. Musikalisch ist das Album absolut fantastisch, und auch die textlichen "Schwächen" erreichen doch genau das, was sie sollen: Sie reißen aus dem Flow, sie stören. Hval geht es mMn nicht um ein "schlüssiges" Album, das unmittelbar funktioniert. Vielmehr erzeugt das Spiel mit Gendersprech, sexualisierten Bildern und der Tänzelei rund um alles, was sich BDSM nennt, genau jenes Unwohlsein, das gute verkopfte Musik auslösen kann.
Und mit den Zeilen über Feminismus und Sozialismus sagt sie, so plakativ es auch sein mag, durchaus etwas Wahres. Utopien sind tot. Romantik ist tot. Cohen mag noch immer Sinnbild für ein verblassendes Ideal sein, aber seine Lyrik ist doch auch nur noch eine ferne Spiegelung einer vergangenen Ära. Der Charmeur, der Verführer, der gebrochene Mann, das sind alles bleiche Gespenster, die nur noch in Form von Erinnerungen durch die Popkultur spuken.
total guter gegenentwurf! chappeau! bei der cohen-these kann ich natürlich nicht zustimmen. die texte sind dort ja gerade stets ein spiegel/eine sarkastische erfassung der gegenwart. bei sowas sind sich alle defragmentierer und sezierer ähnlich, egal ob hval, reed, cohen oder walker. den rest, den du erwähnst, habe ich gesucht, nur eben bei hval nicht als originell empfunden. auuch nach dem 10. durchgang nicht.
Jenny Hval ist eine eigenwillige Künstlerin. Unter ihrem Alter Ego Rockettothesky erschuf sie wunderschöne Alben wie "To Sing You Apple Trees" oder "Medea", die sphärische Sounds, eleganten Pop und Singer/Songwriter zu glänzenden Perlen destillierten. Zusammen mit Susanna Wallumrød gab es letztes …
http://www.laut.de/Torres/Alben/Sprinter-9…
Uff, soo schlimm fand ich das Album ehrlich gesagt nicht. Musikalisch sind doch tolle Stellen drauf, "Heaven" ist z.B. richtig gut. Textlich gibts aber in der Tat etliche Stolpersteine. Muss mir noch einige Durchgänge gönnen.
So schlimm finde ich es auch nicht, aber im Gegensatz zu Meshes Of Voices, die ich großartig fand, berühren mich eher die zweideutigen, verstörenden Lyrics, denn die Musik an sich. Wirkt mir an einigen Stellen zu fragmentiert und nicht zu Ende gedacht.
Also nach einem weiteren Durchgang muss ich sagen, dass ich überhaupt nicht mit Ulfs Review konform gehe. Musikalisch ist das Album absolut fantastisch, und auch die textlichen "Schwächen" erreichen doch genau das, was sie sollen: Sie reißen aus dem Flow, sie stören. Hval geht es mMn nicht um ein "schlüssiges" Album, das unmittelbar funktioniert. Vielmehr erzeugt das Spiel mit Gendersprech, sexualisierten Bildern und der Tänzelei rund um alles, was sich BDSM nennt, genau jenes Unwohlsein, das gute verkopfte Musik auslösen kann.
Und mit den Zeilen über Feminismus und Sozialismus sagt sie, so plakativ es auch sein mag, durchaus etwas Wahres. Utopien sind tot. Romantik ist tot. Cohen mag noch immer Sinnbild für ein verblassendes Ideal sein, aber seine Lyrik ist doch auch nur noch eine ferne Spiegelung einer vergangenen Ära. Der Charmeur, der Verführer, der gebrochene Mann, das sind alles bleiche Gespenster, die nur noch in Form von Erinnerungen durch die Popkultur spuken.
Die Wüste ist real.
total guter gegenentwurf! chappeau!
bei der cohen-these kann ich natürlich nicht zustimmen.
die texte sind dort ja gerade stets ein spiegel/eine sarkastische erfassung der gegenwart. bei sowas sind sich alle defragmentierer und sezierer ähnlich, egal ob hval, reed, cohen oder walker.
den rest, den du erwähnst, habe ich gesucht, nur eben bei hval nicht als originell empfunden. auuch nach dem 10. durchgang nicht.