Jethro Tull sind immer für Überraschungen gut. Nicht nur, weil die britischen Flower Progger Metallica 1989 den sicher geglaubten Grammy in der Kategorie "Best Hardrock/Metal-Performance" vor dem Schnauzbart weggeschnappt haben. Nun bringen die Mannen um Urgestein Ian Anderson bereits ihr zweites …
Ach ja... Jethro Tull... Wenn mich der Sound einer Querflöte außerhalb "klassischer" Musik nicht so hart cringen ließe, würde mir deren sicherlich guter Output nicht entgehen. Tja.
Bei Jethro find ich die Flötentöne noch richtig gut und proggy, die Beutlin-Vibes bekomme ich eher bei so Bands wie The Hooters *kotz*würg*, die auch hier und da so Flötenlieder gemacht haben auf dem Fundament, das Jethro da hingelegt hat. Sehr schöne Persiflage dadrauf von Badesalz anno dazumal, ab Minute: 04:30 https://www.youtube.com/watch?v=nMXRPlAgHs0
Bin erst im letzten Jahr auf ein älteres Lied von den Jethros gestoßen: A Song for Jeffrey. Ein bluesrockiges-Highlight für mich, neben den bekannten und leider totgenudelten "Locomotive breath" und "Living in the past"-Liedern. https://www.youtube.com/watch?v=din0-BRBBpg
Wenn man mit Five Finger Death Punch groß geworden ist, gehört man mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zu den Leuten, die auf dem Schulhof ganz andere Erfahrungen mit Querflöten machen durften. Vielleicht daher die Abneigung.
Ich könnte den Halbkennern mal empfehlen, sich etwas eingehender auf das Schaffen in den frühen 70ern einzulassen. Vielleicht klappt dann dem ein oder anderen bei Minstrel in the Gallery doch für einen Moment die Kinnlade runter. Oder er schafft es bei Thick as a Brick doch noch zu den rockigeren Gefilden. Um dann festzustellen, dass Jethro Tull eben nicht in erster Linie putzig, sondern meist zutiefst rotzig waren. Weshalb umso mehr verwundert, dass sie wenig später so zum Hassobjekt der Punkbewegung wurden. Übrigens darf der Erkenntnisgewinn gerne noch mit der Sichtung des ein oder anderen Live-Videos aus der Zeit gestützt werden - sensationelleres ist wenig auf dem Markt. Z.B.: https://youtu.be/5WSulenOUb0 Bitte, keine Ursache.
Die alten Klassiker lässt der damalige und heute mit eigener Band sehr aktive Martin Barre toll wieder aufleben. Auch Song for Jeffrey wird regelmäßig live gespielt.
Hinzu kommt - ernüchternd oder auch nicht - dass der mittlerweile rund 75-jährige Ian Anderson die "alten Klassiker" einfach nicht mehr singen sollte/kann.
Ich ziehe Anderson durch das Querflötenspiel und Arrangement dennoch jederzeit der Martin Barre Cover Band vor, dessen Sänger Dan Crisp in seiner Art die Anderson Songs zu singen zu fake, zu gewollt rüberkommt.
@bis denne Svenne: Na ja, aber da hat er auch selbst ordentlich seinen Teil dazu beigetragen. Das, was der seinen Sprechapparat jahrelang zugemutet hat mit dem Preßgesang und nicht zuletzt mit der Geräuschkulisse parallel zum Flötenspiel, kann einfach nicht gesund für die Stimmbänder sein. Allerspätestens mit "Under Wraps" war das Thema Stimme bei Jethro Tull durch, von dem Album und der passenden Tour dazu hat sich Anderson nie wieder erholt. Wenn's das Opfer wenigstens wert gewesen wäre ... Gruß Skywise
+Rauchen und keine Gesangsausbildung gehabt, dazu jedes Jahr auf Tour mit vielen Konzerten. Anderson musste dann leider Tribut zollen. Ist jedenfalls interessant zu sehen, wie die Stimme sich ab 87 (wobei ich die Crest Tour sehr interessant finde, die "neuen"Songs noch in der alten Klangfarbe zu hören) nach und nach an Kraft und Ausdauer verlor. Auch weil Anderson ihr wieder erneut zu viel zugemutet hat (Art und Weise des Gesangs auf Catfish Rising).
Mein ersten Eindrücke zum Album: Da prasselt unglaublich viel auf einen ein, erstaunlich bei der relativen Kürze der Songs.
Frage mich gerade, wieso ich bisher noch kein Review gelesen habe, in dem erwähnt wird, das auch musikalisch Motive wieder aufgegriffen werden und es deshalb umso mehr ein Konzeptalbum ist?
Auch wenn Anderson selbst sagt "wer Zealot mochte, wird auch Röckflöte" mögen, finde ich die beiden Alben von der Herangehensweise sehr unterschiedlich, fast wie Tag und Nacht und das beste ist, mir gefallen beide, auch wenn Röckflöte vermutlich in der Langfrist die Nase vorn hat.
Ich las soeben die Rezension im ROCKS und wollte mal schauen, was laut.de dazu so schreibt. Ich war etwas irritiert, dass die Texte teilweise identisch sind, mag vielleicht daran liegen, dass auch die Kritikernamen identisch sind
Überdurchschnittlich gutes Album. Ich messe alles an meinem liebsten Album Roots To Branches. Ich bin vielleicht der einzige reine 90er-Jahre-Jethro-Tull-Fan.
Jethro Tull sind immer für Überraschungen gut. Nicht nur, weil die britischen Flower Progger Metallica 1989 den sicher geglaubten Grammy in der Kategorie "Best Hardrock/Metal-Performance" vor dem Schnauzbart weggeschnappt haben. Nun bringen die Mannen um Urgestein Ian Anderson bereits ihr zweites …
Ach ja... Jethro Tull... Wenn mich der Sound einer Querflöte außerhalb "klassischer" Musik nicht so hart cringen ließe, würde mir deren sicherlich guter Output nicht entgehen. Tja.
Was meinst du mit Cringen bei Jethro Tull.
Das Wort „cringe” kommt aus dem Englischen und bedeutet übersetzt so viel wie „zusammenzucken” oder „schaudern”.
Weil ihn die Flöte an lustige Gesellen wie Bilbo Beutlin, die fröhlich durchs Auenland hüpfen, erinnert.
Jepp. Kann die Musik einfach sofort nicht mehr ernst nehmen. Weckt sofort das hier in mir:
https://youtu.be/PzKo1JPNf4s
Ich dachte eine Flöte erinnert jeden an "Der Flötenschlumpf fängt an".
Bei Jethro find ich die Flötentöne noch richtig gut und proggy, die Beutlin-Vibes bekomme ich eher bei so Bands wie The Hooters *kotz*würg*, die auch hier und da so Flötenlieder gemacht haben auf dem Fundament, das Jethro da hingelegt hat. Sehr schöne Persiflage dadrauf von Badesalz anno dazumal, ab Minute: 04:30 https://www.youtube.com/watch?v=nMXRPlAgHs0
Bin erst im letzten Jahr auf ein älteres Lied von den Jethros gestoßen: A Song for Jeffrey. Ein bluesrockiges-Highlight für mich, neben den bekannten und leider totgenudelten "Locomotive breath" und "Living in the past"-Liedern.
https://www.youtube.com/watch?v=din0-BRBBpg
Ja das stimmt die Lieder Locomotive Breath und Living in the Past sind schon sehr oft gespielt worden aber es sind Klassiker von Jethro Tull.
In Summe ist aus den Kommentaren zu schließen: Wenn man mit Five Finger Death Punch groß wird kann man mit Jethro Tull nix anfangen.
Da hamse was falsch entnommen, Verehrtester.
Wie war das mit den getroffenen Hunden?
Die jaulen... wie Querflöten.
Wenn man mit Five Finger Death Punch groß geworden ist, gehört man mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zu den Leuten, die auf dem Schulhof ganz andere Erfahrungen mit Querflöten machen durften. Vielleicht daher die Abneigung.
rnorpho - ALLAH!!! Lass dich ml wieder im Chat blicken, hm? Danke.
Ich könnte den Halbkennern mal empfehlen, sich etwas eingehender auf das Schaffen in den frühen 70ern einzulassen. Vielleicht klappt dann dem ein oder anderen bei Minstrel in the Gallery doch für einen Moment die Kinnlade runter. Oder er schafft es bei Thick as a Brick doch noch zu den rockigeren Gefilden. Um dann festzustellen, dass Jethro Tull eben nicht in erster Linie putzig, sondern meist zutiefst rotzig waren. Weshalb umso mehr verwundert, dass sie wenig später so zum Hassobjekt der Punkbewegung wurden. Übrigens darf der Erkenntnisgewinn gerne noch mit der Sichtung des ein oder anderen Live-Videos aus der Zeit gestützt werden - sensationelleres ist wenig auf dem Markt.
Z.B.: https://youtu.be/5WSulenOUb0
Bitte, keine Ursache.
Hat doch niemand was anderes behauptet.
"BURSTING OUT" von 1978 ist ein immer noch mehr als vergnügliches, ja fantastisches Live-Album, das in keiner ernstzunehmenden Sammlung fehlen sollte!
+++++ Fantastische Band.
+++++ Grandioser Ian Anderson.
+++++ Überragend interpretierte Klassiker.
Die alten Klassiker lässt der damalige und heute mit eigener Band sehr aktive Martin Barre toll wieder aufleben. Auch Song for Jeffrey wird regelmäßig live gespielt.
Hinzu kommt - ernüchternd oder auch nicht - dass der mittlerweile rund 75-jährige Ian Anderson die "alten Klassiker" einfach nicht mehr singen sollte/kann.
Die so geliebe Stimme ist sowas von durch:
https://www.youtube.com/watch?v=d76pxiPlxHs
Elend, sich das anzuhören ... SORRY!
Ich ziehe Anderson durch das Querflötenspiel und Arrangement dennoch jederzeit der Martin Barre Cover Band vor, dessen Sänger Dan Crisp in seiner Art die Anderson Songs zu singen zu fake, zu gewollt rüberkommt.
@bis denne Svenne:
Na ja, aber da hat er auch selbst ordentlich seinen Teil dazu beigetragen. Das, was der seinen Sprechapparat jahrelang zugemutet hat mit dem Preßgesang und nicht zuletzt mit der Geräuschkulisse parallel zum Flötenspiel, kann einfach nicht gesund für die Stimmbänder sein. Allerspätestens mit "Under Wraps" war das Thema Stimme bei Jethro Tull durch, von dem Album und der passenden Tour dazu hat sich Anderson nie wieder erholt. Wenn's das Opfer wenigstens wert gewesen wäre ...
Gruß
Skywise
+Rauchen und keine Gesangsausbildung gehabt, dazu jedes Jahr auf Tour mit vielen Konzerten. Anderson musste dann leider Tribut zollen. Ist jedenfalls interessant zu sehen, wie die Stimme sich ab 87 (wobei ich die Crest Tour sehr interessant finde, die "neuen"Songs noch in der alten Klangfarbe zu hören) nach und nach an Kraft und Ausdauer verlor. Auch weil Anderson ihr wieder erneut zu viel zugemutet hat (Art und Weise des Gesangs auf Catfish Rising).
Sowas braucht doch heute kein Mensch.
Na na.Von sich auf andere schlißen.. nicht gut.
Richtig wäre : So was brauch ICH nicht.
Alles andere ist arrogant und anmassend.
Na na. Deutsch nicht beherrschen.. nicht gut.
Richtig wäre : "schließen" und "anmaßend"
Alles andere ist falsch und falsch.
Dieser Kommentar wurde vor einem Jahr durch den Autor entfernt.
Sich an Tippfehlern oder Rechtschreibfehlern hochzuziehen ist erbärmlich und offenbart den jämmerlichen, rechthaberischen Lappen.
Na na. Von sich auf andere schließen.. nicht gut.
Mein ersten Eindrücke zum Album: Da prasselt unglaublich viel auf einen ein, erstaunlich bei der relativen Kürze der Songs.
Frage mich gerade, wieso ich bisher noch kein Review gelesen habe, in dem erwähnt wird, das auch musikalisch Motive wieder aufgegriffen werden und es deshalb umso mehr ein Konzeptalbum ist?
Auch wenn Anderson selbst sagt "wer Zealot mochte, wird auch Röckflöte" mögen, finde ich die beiden Alben von der Herangehensweise sehr unterschiedlich, fast wie Tag und Nacht und das beste ist, mir gefallen beide, auch wenn Röckflöte vermutlich in der Langfrist die Nase vorn hat.
Ich las soeben die Rezension im ROCKS und wollte mal schauen, was laut.de dazu so schreibt. Ich war etwas irritiert, dass die Texte teilweise identisch sind, mag vielleicht daran liegen, dass auch die Kritikernamen identisch sind
Überdurchschnittlich gutes Album. Ich messe alles an meinem liebsten Album Roots To Branches. Ich bin vielleicht der einzige reine 90er-Jahre-Jethro-Tull-Fan.