laut.de-Kritik

Die perfekte Brücke zwischen Blues und Rock.

Review von

Das dritte Joe Bonamassa-Album in Folge mit komplett eigenem Material zeigt gleich zu Beginn, dass sich der Blues-Maestro auch immer mal wieder gerne mit den Wurzeln des Classic-Rock-Genres beschäftigt. Der Trommelwirbel zum Auftakt des groovenden Openers "Evil Mama" ist aber nicht der einzige Fingerzeig in Richtung Plant und Co. Auch im Mittelteil des wuchtigen Titeltracks huldigt der Sänger und Ausnahmegitarrist die Helden der Schlaghosen-Ära mit wummernden "Kashmir"-Vibes.

Neben Led Zeppelin adelt Joe Bonamassa aber auch noch andere Hochkaräter der Branche. Das flotte "King Bee Shakedown" erinnert mit Boogie-Riffing an die Glanztaten zweier Männer mit langen grauen Bärten. Und das schleppende "Molly O'" würde sich auch gut auf einem neuen Deep Purple-Album machen.

Offensichtliche Reminiszenzen sind aber nur ein Bestandteil von "Redemption", einem Album, das die ganze Vielfalt von Joe Bonamassa auf dem Silbertablett präsentiert. Der New Yorker hält den Blues fest im Würgegriff ("Self-Inflicted Wounds", "Pick Up The Pieces", "I've Got Some Mind Over What Matters") und den galoppierenden Prärie-Rock an der langen Leine ("The Ghost Of Macon Jones").

Mit Hilfe von akzentuierten Bläsern und Gospel-Chören deckt Joe Bonamassa das komplette Bluesrock-Spektrum ab. Hinzu kommt eine satte, durchweg druckvolle Neuzeit-Produktion, die den bisweilen mit schwindelerregenden Solos gespickten Songs eine unglaubliche Frische verleiht.

Gemeinsam mit Nashville-Größen wie Tom Hambridge, James House, Gary Nicholson, Richard Page und Dion Dimucci setzt Joe Bonamassa ein weiteres dickes Genre-Ausrufezeichen, das auch ohne Hit an Bord beeindruckt und fesselt. Egal ob allein oder umringt von talentierten Zuarbeitern: Joe Bonamassa holt aus sich und seinen Mitstreitern stets das Maximum heraus. Und dabei geht es schon lange nicht mehr nur um den obligatorischen Branchen-Kniefall, sondern auch um die permanente Weiterentwicklung als Songwriter und Sänger.

Trackliste

  1. 1. Evil Mama
  2. 2. King Bee Shakedown
  3. 3. Molly O'
  4. 4. Deep In The Blues Again
  5. 5. Self-Inflicted Wounds
  6. 6. Pick Up The Pieces
  7. 7. The Ghost Of Macon Jones
  8. 8. Just 'Cos You Can Don't Mean You Should
  9. 9. Redemption
  10. 10. I've Got Some Mind Over What Matters
  11. 11. Stronger Now In Broken Places
  12. 12. Love Is A Gamble

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