laut.de-Kritik
Pathos, Drama und ganz viel Power.
Review von Kai ButterweckEin sich dramatisch steigerndes Intro, angetrieben von pumpenden Paukenschlägen und orchestralen Arrangements macht den Anfang, ehe Kamelot in bewährter Tradition alle Symphonic-Metal-Pforten öffnen und ihren Fans genau das bieten, was sie lieben: nach vorne peitschender Power-Metal, angereichert mit symphonischem Bombast.
Der schnell ins Ohr gehende Opener "The Great Divide" und das eine Etage tiefer donnernde "Eventide" sorgen gleich zu Beginn für gute Stimmung. Ausnahmesänger Tommy Karevik ist bestens bei Stimme, der energiegeladene Input der Herren Youngblood, Tibbets, Palotai und Landenburg präsentiert sich perfekt aufeinander abgestimmt und der von Detail-König Sascha Paeth (Running Wild, Epica, Rhapsody, Heavens Gate) geschaffene Sound schält sich satt und kraftvoll aus den Boxen.
Mit dem aus allen Drama-Rohren schießenden "Opus Of The Night (Ghost Requiem)" beweisen Kamelot wieder einmal, dass ihnen in den Bereichen Dynamik und Songaufbau keiner was vormacht. Chöre wie aus Nightwish-Glanzzeiten, progressive Einschübe der Extraklasse und das markante Organ von Tommy Karevik lassen das Herz eines jeden Power Metal-Fans höherschlagen.
Auch in der zweiten Albumhälfte lassen Kamelot nicht locker. "Bloodmoon" überrascht mit orientalischem Touch in den Strophen. "Babylon" entpuppt sich als synthiegeschwängertes Branchen-Monster. "Willow" lässt alle Beteiligten kurz durchatmen. Ähnlich pathetisch und von einer mystischen Atmosphäre getragen wie das liebliche "Midsummer's Eve" nimmt die Ballade den Hörer mit auf eine Reise in unbekannte Welten.
Mit "My Pantheon (Forevermore)" ziehen Kamelot noch einmal an der Prog-Schraube. Muse, Slipknot und ganz viel Zauber aus dem eigenen Archiv sorgen vor dem majestätischen Outro ("Ephemera") ein letztes Mal für staunende Gesichter vor den Boxen. Dann ist der Trip zu Ende und selbst bei Hörern bei denen symphonisch aufbereitete Metal-Kost nicht jeden Tag auf der Speisekarte steht, zeigen alle Daumen nach oben. Voller Vielfalt und dennoch nie zu weit weg von den nunmehr seit über dreißig Jahren gehegten und gepflegten Trademarks schöpfen die umtriebigen Amis auch auf ihrem 13. Studioalbum aus dem Vollen.
2 Kommentare
Find das Album sehr gut. Alle Tracks sind gut bis auf "New Babylon" da fand ich es hatte ein paar Spuren zu viel, was bisschen Soundbrei erzeugte.^^
Bis auf die Grätsche "Nightsky" und das etwas zu generisch geratene "New Babylon" nur Spitzenmaterial, wenn man Intro und Outro auslässt. Bestes Symphonic Metal-Album dieses Jahr bisher.