laut.de-Kritik
Bierselige Grunzlaute für feierwütige Germanen.
Review von Michael EdeleIch werde das Gefühl nicht los, dass Korpiklaani abseits von Deutschland nicht mal ansatzweise den gleichen Erfolg einfahren wie bei uns feierwütigen Germanen. Und dabei versteht doch eigentlich keine Sau, was die Waldschrate da überhaupt zusammen kauderwelschen ...
Ist an sich auch vollkommen egal, weil man sich ab 2,8 Promille eh über alle sprachlichen Grenzen hinweg versteht. Da reichen Grunzlaute vollkommen aus, so lange man den Kopf dazu im Takt auf die Tischplatte knallen kann. Und das gewährleisten Korpiklaani natürlich auch mit ihrer neuesten Veröffentlichung "Ukon Wacka". Schon der Titel geht direkt wieder in die Party-Ecke, handelt es sich dabei doch um ein heidnisches Fest aus dem Altertum, bei dem man sich speziell gebrautes Bier in den Hals leert.
Korpiklaani liefern also auf "Ukon Wacka" genau das, was man von den Finnen erwartet. Bierselige Schunkelmucke, die kein Auge trocken und kein Glas ungeleert lässt. Mit dem Opener "Louhen Yhdeksäs Poika" gehen sie noch ganz schön ruppig vor, setzen dann aber bereits mit "Päät Pois Tai Hirteen" wieder auf eingängige Mitgröhler. Dass sie mit "Tequilla" die Markentradition von "Beer Beer" und "Vodka" weiter fortsetzen, versteht sich quasi von selbst.
Der Titeltrack ist eingangs tatsächlich mal eher was für den torkelnden Weg nach Hause, wenn die Strecke auf einmal doppelt so lang wird, weil man die komplette Breite der Straße nutzt. Wenn das Tempo dann doch anzieht, kann man ja mal kurz schwungvoll in die Ecke reihern. Abwechslung gibt es in Form von "Korvesta Liha". Zwar bleibt der Humppa-Charakter auch hier nicht ganz außen vor, aber zumindest verbraten sie ein sattes Motörhead-Riff, ehe wieder der Bierzeltfaktor durchbricht.
Korpiklaani halten sich nach wie vor strikt an ihren Fahrplan. Dass durchaus noch Raum für Entwicklung ist, deutet zumindest das abschließende "Surma" an. Hier darf zunächst mal der Flötenheinrich ran, doch auch hier flitzen die Jungs mitunter ganz schon durch die Botanik. Wie die unterschiedlichen Arrangements von den Saufziegen unter den Fans aufgenommen werden, muss sich erst noch zeigen.
5 Kommentare
karkelo war schon schlecht, das genre ist überlaufen und korpiklaani kopieren sich nur noch selbst. besoffen kann man sichs immer noch geben, aber ich glaub auch genau dafür ist die musik gemacht.... mal abgesehen davon, dass die typen selbst alkoholiker sind.
was aus einer bierseeligen Laune heraus entstanden ist, wird wie jedes Bier irgendwann schal. Find es nur noch peinlich, einige Zottelkuttenträger wohl nicht.
sehr urig ^^ lange net mehr auf ner party gewesen wo sowas gespielt wurde xD
wie armselig die musik von korpiklaani immer nur mit saufen und kotzen in einklang zu bringen ich habs mir nüchtern angehört und finds eigentlich ganz gut. Vllt. sollte das der edele auch mal machen.
Guter Vorschlag, aber ... nö!