Mehr als zwanzig Jahre Lacrimosa, das sind zwei Dekaden teils weit überdurchschnittlicher Kompositionen. Untrennbar verknüpft mit teils unerträglicher Pseudolyrik und den oft indiskutablen Vocals von Thilo Wolff. Wird Album Nummer elf - dieser apokalyptischen Tage passend "Revolution" betitelt - …

Zurück zum Album
  • Vor 12 Jahren

    Uff, ob ich Lacrimosa nach laaanger Durstrecke überhaupt noch mal goutiere?
    Groß waren sie für mich zwischen 'Satura' und 'Elodia', auf jedem Album mindestens zwei Übernummern und mindestens zwei Totalausfälle. Plus die Fremdscham wegen Wolff'schen Gesangs und gleichermaßen verstörend mieser Lyrik, gepaart mit der eigenen Scham in dem Alter, sowas doch irgendwie gut zu finden.
    Also oft hauptsächlich wegen der düsteren Harmonien und Arrangements. Es ist im Prinzip wie du geschrieben hast, Ulf - genial sind sie, wenn Wolff die Fresse hält (und Fr. Nurmi nicht allzu dick Schmalz aufträgt), dann können sie durchaus positiv überraschen. Und aus heutiger Sicht am erträglichsten, wenn sie sich mit 'Elodia' vollends auf klassische Kompositionen besonnen hätten.
    'Am Ende der Stille' von 'Elodia' wäre ihr kompositorisch bewegendstes Stück, wenn die Gesangspassagen nicht wären. Auch die Vermischung von Klassik und Metal klang zumindest soundmäßig durch heimische Eigenproduktion bei Lacrimosa lange zu cheesy. Auch ein Grund, warum die Platten vor 'Elodia' heute unhörbar sind - und die danach mit teilweise echten Orchester dann viel zu dick aufgetragen, vor falschem Pathos triefend.
    Mit ihrer aus meiner Sicht miesesten Platte, 'Fassade', hab ich meine heimliche Hassliebe zu dieser Band endgültig aufgegeben und in nachfolgende Werke maximal mit einem milden Lächeln mal reingehört - um sie im Plattenladen stehen lassen. So wohl auch diese, zumindest wenn's im Laden nur transparente Tüten gibt.

  • Vor 12 Jahren

    moin soul :)
    kann ich als standpunkt bis 2012 nachempfinden.
    dennoch:
    wenn ich dich mit diesem text nicht zumindest etwas neugierig gemacht habe, wäre das gleichwohl schade. denn die lebendigkeit der obig angesperochenen merkmale (von den wirklich tollen pianokapriolen bis hin zum fetten arschlied, dem humorigen hit übersong) sind - zumindest beim bewusssten hören - ein genuss, den ich in 21 jahren immer nur erahnen/erhoffen konnte.
    ...wenn alles fließt und der künstler sich entwickelt, wäre es schade, so das zu recht kritische publikum weiterhin in öden "lackier mich rosa" schubladen weiter dächte....nicht wahr?