laut.de-Kritik
Die Gothic-Rocker klauen sogar bei BAP (würg).
Review von Michael EdeleLake Of Tears hab ich nach den ersten beiden vorzüglichen Alben "Greater Art" und "Headstones" etwas aus den Augen und Ohren verloren, da mir "A Crimson Cosmos" mit seinen nervigen Drums einfach auf den Sack ging. Aber so wirklich auftrumpfen konnten die Schweden danach ja eh nicht mehr.
Nachdem sie sich 1999 eigentlich schon aufgelöst hatten und das 2002er Werk "Neonai" nur noch eine Formsache zwecks Vertragserfüllung war, melden sie sich jetzt mit neuem Label und neuem Elan zurück. Aber um's vorweg zu nehmen: Obwohl sie sich an den ersten Alben orientieren, übertreffen können sie die nicht. Musikalisch klingt das Trio begrenzt wie eh und je, was an der Tatsache, dass sie einfach gute und eingängige Songs schreiben können, natürlich nichts ändert.
So finden sich auch auf "Black Brick Road" jede Menge Melodien, die sofort ins Ohr gehen und einfach nur gut klingen. Was mir aber fehlt, ist das Raue in Daniel Brennares Stimme. Gerade das hat den Songs ihren charakteristischen Stempel aufgedrückt und für dieses Gänsehautfeeling gesorgt.
Zwar macht der Opener "The Greyman" schon eindeutig klar, mit welcher Band man es zu tun hat, jedoch erst "Dystopia" und dann wieder "Rainy Day Away" wecken echte Wehmut nach vergangenen Zeiten. "The Organ" lässt für meinen Geschmack zu sehr den Hippie raushängen, und "A Trip With The Moon" hat nicht nur wieder diesen nervenden Drumbeat, sondern das Riff ist wohl auch bei BAPs "Verdammt Lang Her" geklaut (würg).
Die Tränenteiche haben schon immer auf die Hilfe anderer Musiker zurückgegriffen und da auch keinen Hehl draus gemacht. Würde mich deswegen auch mal interessieren, wer die Dame ist, die "Sister Sinister" ihre Stimme leiht.
Doch egal, denn auch wenn man das Ganze nicht aus der Sicht des Altfans betrachtet, sondern als Neueinsteiger an Lake Of Tears heran geht, bekommt man ein anständiges Gothic-Rock Album geboten.
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