laut.de-Kritik
Keine Atempause, Tech-House wird gemacht!
Review von Martin TenschertDie Herren Philipp David Jung & Patrick Bodmer alias M.A.N.D.Y übernahmen die ehrenvolle Aufgabe, für DJ T.s Erfolgsprojekt "Get Physical Music" einen DJ-Mix anlässlich des siebenjährigen Geburtstags des Labels zusammen zu stellen. Deep und elegant sind die beiden bei diesem Projekt zu Werke gegangen und haben die Releases des letzten Jahres zu einem geschmeidigen Klangteppich verwoben.
Wobei die Mixes doch arg perfekt klingen, die M.A.N.D.Y.s haben beim Mischen wohl auf Unterstützung des Computers zurückgegriffen. Was aber auch nicht weiter schlimm ist, der Mix entschädigt mit einem wabernden Spannungsbogen.
Nach dem Intro "It's Only Music", das mal wieder die universelle Macht jedweder Club-Musik beschwört, folgt mit einem Schlenker über Audiofly recht schnell die Überleitung zu den Kumpels von Booka Shade und ihrem Knaller "Borghia". Man weiß zwar nicht, was Lucrezia Borgia zu diesem Track gesagt hätte, er passt aber auf jeden Fall perfekt zu Get Physical.
Nicht umsonst sind die Booka Shades quasi die Wunderwaffen im Labelroster von GPM. Sie sind selbstredend noch weitere Male vertreten, u.a. im Reboot-Mix ihres Klassikers "Oh Superman" oder als Co-Producer von DJ T. und dessen "Played Runner".
Der Mix schiebt progressiv tanzbar: Keine Atempause, Tech-House wird gemacht. M.A.N.D.Y treten im Verlauf zunächst als Remixer zusammen mit Alexkid auf.
"Neverending" von Damien Lazarus haben Philipp und Patrick mit groovigen PlingPlong-Sounds und hypnotischen Streichern aufgewertet. House in all seinen Spielarten ist nach wievor das große Thema, das unterstreichen Tracks von Einzelkind Vs. Meat oder Thomas Schumacher mit "Late Night Thing".
Schumacher ist außerdem mit seinem Alter Ego Elektrochemie auf dem Geburtstagssampler vertreten: In diesem Fall lebt er dann aber eher seine technoidere Natur aus und beweist seine Vielseitigkeit als Produzent. Nicht umsonst ist der Bremer ein bekannter und gesuchter Auftragsproduzent.
Vielseitigkeit ist auch bei M.A.N.D.Y. die Devise: Etwa die Club-Hymne "Penny From The Lane" von Siopsis oder Jonas Bearbeitung des Jazz-Evergreens "Take Five" findet man in dieser Kombination sonst bestimmt nicht noch einmal. Dass diese stilistische Vielfalt der Trumpf des Labels ist, beweisen Exkurse nach Chicago mit dem oldschooligen Elbee Bad und die Einbindung des Hits "Roar" von Patrice Bäumel.
"M.A.N.D.Y. - Get Physical 7th Anniversary Compilation" bietet also eine umfassende Werkschau über das letzte House-Jahr und dessen Veröffentlichungen. Überdies konnte man für den Schluss der Compilation sogar einen exklusiven Track von Mathew Dear aka Audion gewinnen. In diesem Sinne darf man sicherlich auch die nächsten sieben Jahre mit Get Physical als Taktgeber im House-Business rechnen.
Den Jungs von M.A.N.D.Y gebührt zudem Lob für die gekonnte Dramaturgie dieses Mixes.
2 Kommentare
lucrezia di borghia? das "di" in der mitte und das "h" weg und es stimmt wieder...
der mix hört sich ja ganz interessant an. dass ich nur ein gutes drittel der songs schon habe, kann man wohl positiv werten wird bestellt...
wtf?! hier reagiert man ja sogar auf die anmerkungen der user.
dat bin ich nit gewohnt...
props an herrn tenschert, falls er es war