laut.de-Kritik
Zombies und Unheiligkeit haben etwas gemeinsam, oder?
Review von Manuel BergerZombies. Alles klar. Natürlich, Metaphern. Trotzdem ist das im "Zombieland" Gebotene kein Stück origineller als der Titel. Der Titeltrack weist immerhin noch einigen Wumms auf. Das zugehörige Riff hat allerdings auch schon frischere Tage erlebt. Über Mitsingfaktor und Eingängigkeit muss man sich bei Megaherz wie immer keine Sorgen machen.
Leider senkt sich das Niveau schon mit "Himmelsstürmer" unter das ohnehin nur durchschnittliche Level des Openers. Platte Texte, platte Vocallines, platte Songstrukturen. Zwischen knallharte Viervierteldrums und Rammstein-Riffs mogelt sich zudem gerne die ein oder andere Unheilig-Ballade.
Immerhin muss man Lex zugestehen, dass er sowohl den Graf als auch den Till Lindemann recht gut hinbekommt. "Fanatisch" auf einem Album der Berliner? "Mehr" Rammstein geht wirklich nicht mehr. "Für Immer" vom Aachener? Klar, ein kleines bisschen mehr Pathos noch, aber sonst gar kein Problem. "Wir Könnten Götter Sein" will zwar streckenweise aggressiv klingen, fühlt sich aber doch eher im Schlageruniversum zu Hause. Dafür sorgen gefällige Radiokitschmelodien und der penetrant monotone Beat.
Etwas ruppiger geht es dann in "Lieblingsfeind" zu. An den Drums sitzt zwar scheinbar einmal mehr Doom Schneider, aber der garantiert zumindest einen schicken Groove. Trotz des abgestandenen Titels rockt auch "Schwarzer Engel" ganz ordentlich. So gefällt das doch gleich viel besser.
Nur reichen gelegentliche Lichtblicke eben nicht, um ein ganzes Album zu rechtfertigen. Zumal diese Lichtblicke leider hinter Tracks vergleichbarer Bands zurückbleiben. Heutzutage machen das Eisbrecher einfach besser, und über Rammstein wollen wir nicht schon wieder sprechen. Für Fans mag "Zombieland" als Diskographieergänzung sinnvoll sein. Alle anderen können getrost den Geldbeutel stecken lassen oder sich stattdessen lieber "The Walking Dead" zulegen.
3 Kommentare mit 2 Antworten
Gaaaaaaanz schreckliche musikalische "Entwicklung"...
Word. Nach dem wirklich grandiosen "Herzwerk II" (und Alexx' Ausstieg) und dem - trotz neuem Sänger - tatsächlich gutem "5" war dann Schicht im Schacht. Was danach kam: klarer Fall für die Skip-Taste in meinem Player.
Bei "5" dachte ich auch noch: Glück gehabt, guter Sänger.. Tja, schade, so kanns gehen
Bessere Texte als Rammstein oder Eisbrecher zu haben ist auch für Megaherz nicht schwer. Dennoch scheint mir dieses Album ein Versuch kommerzielle Musik zu machen.
Bisher leider das schwächste Megaherz Album.
Seit Lex die "Texte" schreibt sehen die da qualitativ aber schon lange kein Land mehr...