laut.de-Kritik
Die Scheibe hat das Zeug zum Kult-Popalbum.
Review vonAlles hätte so schön werden können ... dann das! Zwei Tage vor der Veröffentlichung ihres neuen Albums mit dem im nachhinein makabren Titel "Ready To Fly" verunglückt Melanie Thornton tödlich bei einem Flugzeugabsturz.
Tragisch und traurig, denn die Popwelt ist um eine großartige Künstlerin ärmer geworden, wie "Ready To Fly" eindrucksvoll zeigt. Die bereits am 30. April veröffentlichte Scheibe präsentiert sich in der "New Edition" mit drei neuen Songs. "Wonderful Dream (Holidays Are Coming)" ein netter Coca Cola Werbesong, eine neue Radio Version von "Makin' Ooh Ooh (Talking About Love)" mit einem Sample des Hip Hop Klassikers "Rapper's Delight" und ein Remix ihrer Erfolgssingle "Heartbeat", wobei das Original um Klassen besser klingt, aber eben nicht diskotauglich ist.
Die Frau mit dem großen Mund (La Bouche) beweist, dass sie sich emanzipiert und ihre Musik deutlich weiter entwickelt hat. Zwar ist in Stücken wie "Back On My Feet Again" ihre La Bouche Dance Pop-Vergangenheit deutlich zu hören, jedoch beschränken sich die restlichen Tracks keineswegs nur auf die eine Stilrichtung.
So überrascht Melanie auf ihrer neuen CD mit einer frischen Mischung aus tanzbaren Soulnummern wie "No Tears", zarten Soulballaden "Heartbeat", "I Wish It Was Love" und sehr rockigen Klängen wie "Intoxicated". Es gibt wohl nur wenige Künstler, deren Stimme sich gleichermaßen für so unterschiedliche Musikstile eignet – Melanie hat(te) sie.
Wirklich tragisch, dass einer vielversprechenden Solo-Karriere ein so jähes Ende bereitet wurde. Somit könnte "Ready To Fly" im Handumdrehen zum Kult-Popalbum avancieren. Das Zeug dazu hat es jedenfalls.
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