laut.de-Biographie
Melanie Thornton
"La Bouche" ist das französische Wort für "der Mund". Den hat Melanie Thornton für das gleichnamige Eurodance-Projekt aufgemacht, bevor sie sich auf Solopfaden begibt. Millionenfach verkaufen sich die Platten mit ihrem Partner Lane McCray und pushen sie in die erste Liga der Dance-Produktionen.
Die talentierte Sängerin wächst in Charlston im Bundesstaat South Carolina auf. Wie viele andere kleine Mädchen träumt auch sie davon, eines Tages auf den Bühnen der Welt vor einem großen Publikum zu stehen und zu singen. Inspiriert von Künstlern wie Aretha Franklin, Roberta Flack, den Temptations und dem Sound des Motown-Labels fängt sie schon im Alter von sechs Jahren an, vor dem heimischen Spiegel zu singen. Zwölfjährig erhält sie zum ersten Mal Gesangsstunden. Während ihrer Collegezeit finanziert sie sich diese durch Jobs in Coverbands. Teilweise steht sie so viermal in der Woche auf der Bühne von Blues- und Jazzbars und anderen Clubs. Zwei ein halb Jahre geht das so weiter, bis sie an einen Punkt kommt, an dem sie merkt, dass sie sich als Sängerin in dieser Position nicht mehr weiter entwickeln kann. Zu dieser Zeit bohrt ihre Schwester, die in Deutschland lebt, immer wieder nach, wann sie sie denn mal besuchen kommt. Ziemlich pleite und nur mit 15 Dollar im Marschgepäck kommt sie am Flughafen an.
Onkel Bob - der Mann ihrer Schwester - hat gute Kontakte zu Produzenten und Musikern. So gelingt es ihr ganz gut, in der ersten Zeit mit Gesangsaufnahmen für andere Bands und Projekte über die Runden zu kommen. Mit den Produzenten Amir Saraf und Uli Brenner nimmt sie 1993 den Song "Sweet Dreams" auf. Der Track, der einmal einer der größten Erfolge von La Bouche werden sollte, erregte die Aufmerksamkeit von Frank Farian, legendärer Produzent des noch legendäreren Milli Vanilli-Fakes. Mit einem renommierten Label im Rücken geht dann alles sehr schnell. Von Italien aus erklimmt die Single die Spitzen der Charts in ganz Europa und auch in ihrer amerikanischen Heimat landen sie in den Top fünf. Der Anfangserfolg des Dance-Duos kann noch einige Zeit fortgeführt werden, die Haltbarkeit in der schnelllebigen Popwelt ist indes eine kurze.
Melanie selbst weiß das sehr wohl und so beginnt sie behutsam damit, langsam ihre Solokarriere aufzubauen. Einen ersten bleibenden Eindruck hinterlässt sie mit der Single "Lov How You Love Me". Die Ballade geht ziemlich schnell ins Ohr, hat aber mit ihrer La Bouche-Zeit nicht mehr viel gemeinsam. Die Marke Melanie Thornton funktionierte auch ohne Beat-Massenware. Auftritte in vielen Fernsehshows bringen ihr Gesicht wieder zurück ins Rampenlicht. So hätte es eigentlich weitergehen können, zumal "Wonderful Dream" für einen Coca Cola-Werbespot ausgewählt wurde. Das tragische Ende von Melanie Thornton kommt jedoch, als ihre Karriere als Solokünstlerin gerade anfängt. Im Schneetreiben des 24.11.2001 verpasst der Pilot des Flugzeuges, der sie zu einem Auftritt in die Schweiz fliegen soll, den Anflug auf die Landebahn des Züricher Flughafens. Die Maschine zerschellte in einem Waldstück und reißt 24 Menschen in den Tod. Melanie Thornton wurde nur 33 Jahre alt.
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