"Ventriloquism" bedeutet Bauchrednerei. Einen passenderen Titel hätte Meshell Ndegeocello für dieses Album kaum wählen können. Elf popkulturelle Klassiker aus den Jahren 1982 bis 1994 gabelt sie vom Teller der Musikgeschichte und drückt allen einen eigenen Stempel auf. Heraus kommen etliche brillante …
Bäh, Coverplatten. Wenn es um Huldigung von Genregrößen bzw. persönlichen Lieblingen geht, reicht es auch, dies live oder nur privat zu tun. Ne Platte braucht's davon nicht. Zumal die Dame gerne doch wenigstens versuchen sollte, ihrem Opus Magnum 'Comfort Woman' (wie wär's mal mit ner Meilenstein-Rezi?) mal nen würdigen Nachfolger zu bescheren.
hast du die stücke gehört? nicht wirklich, oder? einfach mal ins blaue hinein "bäh, coverplatten" geflötet, schätze ich. wäre es anders und du hättest dich weigstens mal mit "private dancer" oder dem prince-track beschäftigt, du würdest so etwas nicht schreiben. das sind keine cover, das sind glasklare weiterentwicklungen und neuinterpretationen, die vollkommen neue facetten abringen.
und überhaupt: es ist doch ne neumodische idee des populärmusik-wutbürgers, einfach auf dem konzept "coveralbum" herum zu hacken. musikhistorisch ist das doch in etlichen genres die normalität. allein schon im jazz, folk oder blues ist es völlig normal, dass etliche klasasiker immer weiter getragen werden. warum also nicht in rock, pop, soul etc?
wichtig ist doch nur, ob man es drauf hat oder langweilt. meshell hat es hörbar drauf.
deine meilenstein-idee finde ich aber gut. tolle anregung. danke.
"das sind keine cover, das sind glasklare weiterentwicklungen und neuinterpretationen, die vollkommen neue facetten abringen."
Möglich. Aber die Dame ist ne talentierte Songwriterin, und anstatt sich auf den Werken anderer auszuruhen (selbst ne originelle Umgestaltung fällt darunter) wäre es schön gewesen, originales Material zu hören. Ihr mag ich das nun nicht unterstellen, aber für die meisten sind Cover doch nur ein fauler Cashgrab.
Natürlich ist das Covern im Jazz und Blues gang und gäbe - ein bedeutender Grund, warum diese Genres mittlerweile in der breiten Masse strunzlangweilig geworden sind. Will ich im lokalen Jazzclub die x-te Version von Embraceable You hören, die die Musiker mit aufgeschlagenen Real-Books runterotzen? Nein! Ich will, dass sie die Bücher wegpacken und sich mal um Eigenkompositionen bemühen. Aber dann müsste man ja unter Umständen riskieren, sich nicht eingefahrener Crowd-Pleaser zu bemächtigen. Das würde plötzlich die ganze Sache abenteuerlich und fehleranfällig machen.
"hast du die stücke gehört? nicht wirklich, oder? einfach mal ins blaue hinein "bäh, coverplatten" geflötet, schätze ich. "
Richtig. Ich will ja gar nicht sagen, dass es keine gut gemachten Covers gibt. Hab selbst etliche gehört und auch durchaus genossen. Aber originale Musik ist vorzuziehen, daher mein Kommentar.
versteh ich schon. aber sie macht doch dauernd was eigenes. warum es nicht kumulativ als ergänzung sehen? und wie es im artikel steht, ist diese platte ja ne ausnahme und half ihr, über so eine brücke aus der eigenen depression wieder heraus zu finden. damit ist so eine zwischenplatte doch wahrscheinlich sogar eine bedingung, damit es hinterher weiter gehen kann mit eigenen sachen.
diese hier jedenfalls sind so stark - zumindest und besonders die dunklen stücke - dass man ihr dafür nur danken kann. wer macht schon solchen soul-noir? und dann auch noch den schneid haben, janet jackson in die twilight zone zu zerren, prince zum requiem zu machen und tina turner zum suizidal-depri.
Im Jazz wird auf jeder zweiten Platte gecovert. Es geht dort oftmals um eine eigene Sichtweise auf das Erbe, statt sich einfach nur auf die nostalgischen Wurzeln zu besinnen. Finde ich einen vernünftigen Ansatz, weil etwas Neues erst entstehen kann, wenn man die einstige Entwicklung im Hinterkopf bewahrt.
Bin kürzlich auf die Coverplatte "Pop Pop" von Rickie Lee Jones gestoßen. Die Singer/Songwriterin singt Jazz so, als wären es ihre eigenen Songs. Die diversen Jazz-Musiker wie Joe Henderson, Charlie Haden und Dino Saluzzi holt sie nur auf dem Album hinzu, um die Songs zu akzentuieren und die Emotionalität zu verstärken. Wäre mal ein Beispiel für ein äußerst gelungenes Coveralbum.
"Ventriloquism" bedeutet Bauchrednerei. Einen passenderen Titel hätte Meshell Ndegeocello für dieses Album kaum wählen können. Elf popkulturelle Klassiker aus den Jahren 1982 bis 1994 gabelt sie vom Teller der Musikgeschichte und drückt allen einen eigenen Stempel auf. Heraus kommen etliche brillante …
Bäh, Coverplatten. Wenn es um Huldigung von Genregrößen bzw. persönlichen Lieblingen geht, reicht es auch, dies live oder nur privat zu tun. Ne Platte braucht's davon nicht. Zumal die Dame gerne doch wenigstens versuchen sollte, ihrem Opus Magnum 'Comfort Woman' (wie wär's mal mit ner Meilenstein-Rezi?) mal nen würdigen Nachfolger zu bescheren.
hast du die stücke gehört? nicht wirklich, oder? einfach mal ins blaue hinein "bäh, coverplatten" geflötet, schätze ich. wäre es anders und du hättest dich weigstens mal mit "private dancer" oder dem prince-track beschäftigt, du würdest so etwas nicht schreiben. das sind keine cover, das sind glasklare weiterentwicklungen und neuinterpretationen, die vollkommen neue facetten abringen.
und überhaupt: es ist doch ne neumodische idee des populärmusik-wutbürgers, einfach auf dem konzept "coveralbum" herum zu hacken. musikhistorisch ist das doch in etlichen genres die normalität. allein schon im jazz, folk oder blues ist es völlig normal, dass etliche klasasiker immer weiter getragen werden. warum also nicht in rock, pop, soul etc?
wichtig ist doch nur, ob man es drauf hat oder langweilt. meshell hat es hörbar drauf.
deine meilenstein-idee finde ich aber gut. tolle anregung. danke.
"das sind keine cover, das sind glasklare weiterentwicklungen und neuinterpretationen, die vollkommen neue facetten abringen."
Möglich. Aber die Dame ist ne talentierte Songwriterin, und anstatt sich auf den Werken anderer auszuruhen (selbst ne originelle Umgestaltung fällt darunter) wäre es schön gewesen, originales Material zu hören.
Ihr mag ich das nun nicht unterstellen, aber für die meisten sind Cover doch nur ein fauler Cashgrab.
Natürlich ist das Covern im Jazz und Blues gang und gäbe - ein bedeutender Grund, warum diese Genres mittlerweile in der breiten Masse strunzlangweilig geworden sind. Will ich im lokalen Jazzclub die x-te Version von Embraceable You hören, die die Musiker mit aufgeschlagenen Real-Books runterotzen? Nein! Ich will, dass sie die Bücher wegpacken und sich mal um Eigenkompositionen bemühen. Aber dann müsste man ja unter Umständen riskieren, sich nicht eingefahrener Crowd-Pleaser zu bemächtigen. Das würde plötzlich die ganze Sache abenteuerlich und fehleranfällig machen.
"hast du die stücke gehört? nicht wirklich, oder? einfach mal ins blaue hinein "bäh, coverplatten" geflötet, schätze ich. "
Richtig. Ich will ja gar nicht sagen, dass es keine gut gemachten Covers gibt. Hab selbst etliche gehört und auch durchaus genossen. Aber originale Musik ist vorzuziehen, daher mein Kommentar.
Dieser Kommentar wurde vor 6 Jahren durch den Autor entfernt.
Dieser Kommentar wurde vor 6 Jahren durch den Autor entfernt.
versteh ich schon. aber sie macht doch dauernd was eigenes. warum es nicht kumulativ als ergänzung sehen? und wie es im artikel steht, ist diese platte ja ne ausnahme und half ihr, über so eine brücke aus der eigenen depression wieder heraus zu finden. damit ist so eine zwischenplatte doch wahrscheinlich sogar eine bedingung, damit es hinterher weiter gehen kann mit eigenen sachen.
diese hier jedenfalls sind so stark - zumindest und besonders die dunklen stücke - dass man ihr dafür nur danken kann. wer macht schon solchen soul-noir? und dann auch noch den schneid haben, janet jackson in die twilight zone zu zerren, prince zum requiem zu machen und tina turner zum suizidal-depri.
Uuii...hart für eingesetzt.
Wird gecheckt
Dieser Kommentar wurde vor 6 Jahren durch den Autor entfernt.
Im Jazz wird auf jeder zweiten Platte gecovert. Es geht dort oftmals um eine eigene Sichtweise auf das Erbe, statt sich einfach nur auf die nostalgischen Wurzeln zu besinnen. Finde ich einen vernünftigen Ansatz, weil etwas Neues erst entstehen kann, wenn man die einstige Entwicklung im Hinterkopf bewahrt.
Bin kürzlich auf die Coverplatte "Pop Pop" von Rickie Lee Jones gestoßen. Die Singer/Songwriterin singt Jazz so, als wären es ihre eigenen Songs. Die diversen Jazz-Musiker wie Joe Henderson, Charlie Haden und Dino Saluzzi holt sie nur auf dem Album hinzu, um die Songs zu akzentuieren und die Emotionalität zu verstärken. Wäre mal ein Beispiel für ein äußerst gelungenes Coveralbum.