Porträt

laut.de-Biographie

Mikrokosmos23

Meißen im Jahr 2005: inspiriert von Klängen von Bands wie Tagtraum, Oma Hans, Turbostaat, At The Drive-In und Refused gründen Peter Löwe, Tom Pätschke und Toni Petraschk die Band Mikrokosmos23. Die drei Jungs aus der sächsischen Provinz haben die Schnauze voll und beschließen, ihre kleinbürgerlichen Frustrationsschübe in Musik umzuwandeln.

Der Bandname bezieht sich auf die Proberaumnummer ihrer ersten Rehearsal-Heimat. Diese befindet sich in der sächsischen Abgeschiedenheit, einem Umfeld, in dem man nur selten mit großkalibrigem Musik-Output konfrontiert wird – es sei denn, man hat Kabelanschluss, Internet und einen fahrbaren Untersatz mit vollem Tank.

Die Provinz-Einöde geht den drei ziemlich gegen den Strich, und so beginnen sie Songs zu schreiben, um sich Luft zu machen. Bereits im Folgejahr veröffentlicht die Band ihr selbstbetiteltes EP-Debüt bei einem Hamburger DIY-Label. Ihr Mix aus Streetpunk und Emo kommt bei den Besuchern ihrer Konzerte gut an und beschert der Band eine schnell wachsende Anhängerschaft in der Szene.

Mit ihrem Full Lenght-Debüt "Als Wir Jung Waren Ist Jetzt" (2007) und einer 10-Inch-Gemeinschaftsproduktion mit Captain Planet und Matula (2008) festigt die Combo ihren regionalen Status weiter und sorgt zudem für erste offene Ohren bei Mitgliedern der nationalen Oberliga. So wird beispielsweise Blackmail-Chef Kurt Ebelhäuser auf den Sound der Sachsen aufmerksam und bietet sich an für die nächste Veröffentlichung als Produzent zu fungieren: "Ich dachte zuerst an einen schlechten Scherz, als sich jemand auf meinem Anrufbeantworter als Kurt Ebelhäuser vorstellte", erinnert sich Sänger Peter.

Im Frühjahr 2009 landet die Band schließlich im Studio und spielt ihr Zweitwerk "Memorandum" ein, das nach anderthalbjähriger Label-Suche beim Kölner Tonträgerunternehmen Unterm Durchschnitt veröffentlicht wird. Die Platte katapultiert die Sachsen in den Fokus der Öffentlichkeit. Die halbe nationale Presselandschaft reißt sich um die Band und überschüttet sie mit Lobgesängen und anerkennenden Features.

Ende 2011 gibt Unterm-Durchschnitt-Chef Andreas Wildner die Auflösung des Labels bekannt. Für Mikrokosmos23 bedeutet das die langwierige Suche nach neuen Partnern. Das dritte Album "Alles lebt. Alles Bleibt" ist bereits im Kasten, und die Band, die nach einigen Umbesetzungen nun als Quartett unterwegs ist, findet bei Unter Schafen Records eine neue Heimat.

"Alles lebt. Alles Bleibt" erscheint Ende Januar 2013: "Wir sind weder privat noch musikalisch stehen geblieben. Auf dem Album geht es in alle Richtungen gleichzeitig und genau deswegen sind wir alle sehr, sehr zufrieden damit", so Peter Löwe.

Alben

Mikrokosmos23 - Memorandum: Album-Cover
  • Leserwertung: 4 Punkt
  • Redaktionswertung: 4 Punkte

2010 Memorandum

Kritik von Mathias Möller

Mäandert gekonnt zwischen Hardcore, Screamo und Postrock. (0 Kommentare)

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