Monaco - " Monaco"

Das zweite Album nach dem Bandnamen zu betiteln, soll meistens auf einen Neubeginn hinweisen oder zumindest eine Standortbestimmung markieren. Bei Monaco trifft ersteres zwar nicht zu, auf den Pfaden anschmiegsamer Popmusik wandeln sie jedoch wie zuletzt 1997 mit gewohnt beängstigender Sicherheit. Der Titel könnte vielmehr die stolz geschwellte Brust des Duos Peter Hook und David Potts symbolisieren.

Monaco als Projekt zu bezeichnen liegt aufgrund der Marginalie nahe, dass Bassist Peter Hook seit 20 Jahren bei den weltberühmten New Order in Lohn und Brot steht. Was den Status Monacos als ernstzunehmende Band nicht schmälern sollte. Denn hier werden keine New Order Studio-Outtakes als Albumtracks verbraten, sondern, im Blick auf deren letztes Oeuvre von 1993, eher übertroffen.

Die Single "I've Got A Feeling" bringt mit energischem Hooky-Bass, schmeichelnder Vokalarbeit und überschäumendem Mitgröhlrefrain wieder die gewohnte Harmonieüberdosis. Das schaurig schöne "A Life Apart" zieht seine melancholische Tiefe aus den wundervollen Frauenchören und auch das gewagte Gospel-Mantra am Ende ist schlicht gelungen. Wo Hook sein Handwerk gelernt hat, lässt er bei "Kashmere" so deutlich wie nie zuvor durchscheinen. Potts' stimmliche Ähnlichkeit zu New Order-Sänger Sumner tut da ein Übriges.

In "See-Saw" dagegen galoppiert man erstmals auf den Dancefloor, als hätten die Pet Shop Boys den Track unter ihre Mix-Fittiche genommen. Zusammen mit "Marine", einem Ausflug in Drum´n´Bass-Gefilde, stört er etwas den sentimentalen Popflow des Albums, der wie ein erfrischender Sommerregen auf den Zuhörer niederprasselt.

"Monaco" sei all denen ans Herz gelegt, die die hohen Künste eines catchy Drei-Minuten-Popsongs noch zu schätzen wissen. Obgleich Monaco mit allen nötigen Zutaten in Fünf-Minuten-Formaten glänzen. Glücklicherweise.