Gab es je so etwas wie ein gewöhnliches Neil Young-Album? Nein! Auch nach dem Release von mehr als 60 Werken in knapp 45 Jahren gilt die alte Young-Prämisse: Die stetige Konstante bleibt das Unstete. Seine Tonträger bewegen entweder komplett zum Ärgern oder zum Bewundern. "Fork In The Road" besitzt …
Als wenn ichs nicht geahnt hätte... Vielleicht überlege ich mir noch einen kurzen Gegenentwurf. Wie unterschiedlich doch die berühmten "Wahrnehmungen" sein können, aber das gefällt mir wiederum. Gut geschrieben Ulf, deine Sicht der Dinge kommt sehr plastisch zum Vorschein.
danke für die blumen. und ich habe mir beim schreiben schon selbst die wette angeboten, wer hier wohl zuerst ne antwort schreibt. in welchem fred war das noch?
eine entgegnung wäre natürlich hochinteressant. mal sehen, was dabei herauskommt.
wenn ich blutengel einen punkt geben muß (null gibt die skala nicht her), wären 2 punkte eine extreme beleidigung gewesen. selbst ohne diesen übersong.
ich stimme matze73 mal (wieder) voll und ganz zu, ulf. normalerweise hätte ich die scheibe links liegen gelassen, aber nach deiner sehr schönen, inspirierenden kritik ist dann doch das interesse erwacht
ach, die emos haben schon den nötigen humor, denke ich. wer sich als genre das "gefühl" zu eigen macht und pachtet, darf doch mal auf die schippe kommen.
Auch nach mehrmaligem Hören komme ich mit diesem seltsamen Album nicht klar. Zu Anfang war ich versucht, ähnliches zu empfinden oder empfinden zu können, wie der Herr Rezensent. Aber das klappt(e) einfach nicht. Begonnen hatte es bereits mit diesem -vornehm ausgedrückt- ziemlich schrullig-schrägen Video-Clip, der seit ein paar Monaten im Net herumgeistert. Dieser wohl gewollt amateurhaft gebastelte Clip mit dem seltsamen Rumgehampel eines schlitzohrig bis leicht dämlich grinsenden Altrockers mit Pananmahut und Luftgitarrenpose hat bei mir nur verursacht. Obwohl ich zugebe: teilweise habe ich wohl beim Anschauen und Anhören ebenso dämlich mitgegrinst.
Das Album insgesamt hat mich (musikalisch) mit seinem Gerumpel und Gekrache in einer Art von LoFi-Americana-Sound doch eher abgenervt. Manche Riffs erscheinen mir zudem ziemlich ausgelutscht und in ähnlicher Form irgendwo irgendwie schon ein dutzend Male gehört...ein seltsames Spiel mit eigenen Spiegelbildern aus zumindest sehr frühen "Young"-Zeiten. Man kann das natürlich so wahrnehmen, daß man sagt: "Alles klingt hier nach röhrenden Motoren und staubigen Highways." Wenn da nicht dieses für meine Begriffe teils übertriebene LoFi-Gescheppere mir den Hörgenuss über weite Strecken vermiesen würde. Nichts gegen diese Sounds und ich bin sicherlich auch kein übermotivierter Schönklangbegeisterter. Aber mir es es einfach zu viel des Guten. "Off The Road" und "Like A Candle" sind -da stimme ich dir vorbehaltlos zu- 2 Ausnahmesongs auf dem Album. Der überwiegende Rest hat -von vielleicht "Just Singing A Song" noch abgesehen- eher wenig an Widerhaken zu bieten, die ein Hängenbleiben im Gehörgang sichern. Textlich gibt er sich kauzig-bissig, wie man es im Grunde von ihm gewohnt ist. Die Welt wird verbessert oder soll es zumindest werden, viele bekommen ihr Fett weg und so ganz ohne Plattitüden gehts auch diesmal nicht ab. Sei es drum, so ganz unbekannt ist das von Mr. Young ja auch nicht. Aber als alter Kauz darf er das, es wird ihm kaum mehr übel genommen. In der Summe sind bei mir (derzeit zumindest) nicht mehr als [b:7d32f862e8]** 1/2[/b:7d32f862e8] drin. Vielleicht irgendwann ***.
Richtig, ich hab vergessen, sein Umweltmobil und seine Überland-Touren damit zu erwähnen. Die Idee als solche, mit einem "grünen" 57er Lincoln durch die Staaten zu brummen, Eindrücke und Ideen zu sammeln und das Ganze dann auf einem Album zusammenfließen zu lassen, ist an sich ja wunderbar. Aber was dann dabei rausgekommen ist, hört sich partiell schon ein wenig nach Rost und "Auspuff kaputt" an.
Ich hab mir die Scheibe angehört und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass ich mir mit dem Kauf Zeit lasse. Auf die 2 - 3 guten Songs kann ich getrost warten, bis ich die Scheibe mal etwas billiger bekomme. Bis dahin hör ich lieber bis zur Besinnungslosigkeit "Prairie Wind" oder "Freedom" oder die anderen tollen Alben von Mr. Young. Ich denke, das Problem bilden nicht die Songs ansich, sondern die Tatsache, dass jeder Neil Young-Fan andere Vorstellungen hat. Die einen mögen die sanftere Country- / Folkseite (Comes a time, Silver and Gold...), die anderen eben die härtere Rockseite (Rust never sleeps, Mirrorball) und manche mögen beide Seiten. Das Problem ist eben, dass der alte Neil im Countryfach immernoch ein absoluter Meister ist, im Rockfach hat er allerdings schon seit langer Zeit nicht mehr viel zu bieten (mit einigen Ausnahmen wie "Ordinary People", "I'm the Ocean" und einigen anderen Tracks von Mirrorball oder dem "Broken Arrow"-Album) Der typische Rocksound, den Neil Young seit Jahrzehnten produziert und der sich kaum verändert hat ist eben irgendwie langsam aber sicher veraltet. Was nicht heißen soll, der ers nicht mehr drauf hat. Ich hab ihn letztes Jahr in Leipzig gesehen und es war verdammt geil. Auf seinen Alben sollte er sich jedoch endlich mal was neues einfallen lassen, denn nur mit den ewigen "dreckigen" Gitarrenklängen kann er seine Hörer (auch die alten) nicht mehr bei der Stange halten, so leid es mir tut. Ich verlange keinen Stilwechsel, aber einfach mal wieder was Neues.
och nö, Neil! ist ja ziemlich schrecklich, was ich mir hier anhören muss. Dafür gefällt mir der Artikel vom Herren Rezensenten schon sehr viel besser. Musste lachen beim Lesen. Aber die Scheibe - auch als uralte Young Fanin (?) muss das nicht sein. Auch nicht light a candle mit dieser Altmännerstimme. Hoffe nur, er wird beim Konzert übernächste in Köln nicht allzu viel dieser songs spielen!
Gab es je so etwas wie ein gewöhnliches Neil Young-Album? Nein! Auch nach dem Release von mehr als 60 Werken in knapp 45 Jahren gilt die alte Young-Prämisse: Die stetige Konstante bleibt das Unstete. Seine Tonträger bewegen entweder komplett zum Ärgern oder zum Bewundern. "Fork In The Road" besitzt …
Als wenn ichs nicht geahnt hätte...
Vielleicht überlege ich mir noch einen kurzen Gegenentwurf. Wie unterschiedlich doch die berühmten "Wahrnehmungen" sein können, aber das gefällt mir wiederum. Gut geschrieben Ulf, deine Sicht der Dinge kommt sehr plastisch zum Vorschein.
danke für die blumen.
und ich habe mir beim schreiben schon selbst die wette angeboten, wer hier wohl zuerst ne antwort schreibt. in welchem fred war das noch?
eine entgegnung wäre natürlich hochinteressant. mal sehen, was dabei herauskommt.
Hättest du 3 Punkte gegeben, dann eher Finger weg. So werde ich es mir entgegen allen "So klingt Neil jetzt" eben doch kaufen. Danke Ulf!
3 punkte wären es ohne die candle ballade.
wenn ich blutengel einen punkt geben muß (null gibt die skala nicht her), wären 2 punkte eine extreme beleidigung gewesen. selbst ohne diesen übersong.
2 Punkte Wenn?
Och hör auf. Das kriegt er doch gar nicht hin.
Was soll ich denn sagen, ich kauf's ja trotzdem und dann wehe dir im Zweifel.
4 Klingt fair! Ich werd's dir sagen!
ich stimme matze73 mal (wieder) voll und ganz zu, ulf. normalerweise hätte ich die scheibe links liegen gelassen, aber nach deiner sehr schönen, inspirierenden kritik ist dann doch das interesse erwacht
Zitat (« In einem einzigen Young-Song dieser Sorte steckt mehr bewegend echtes Gefühl als in der ganzen Emo-Szene zusammen. »):
Muss das sein? Ich bin weder Neil-Young- noch Emo-Fan, aber eine solche Degradierung eines "fremden" Genres ist doch kindisch...
ach, die emos haben schon den nötigen humor, denke ich. wer sich als genre das "gefühl" zu eigen macht und pachtet, darf doch mal auf die schippe kommen.
Ja ok, klang für mich jetzt nicht wie ein Witz. Vielleicht hab ich's verrafft, dann sorry für meine Humorlosigkeit.
Aber der üblicherweise in Äußerungen wie der zitierten zutage tretende Genre-Elitarismus verursacht mir einfach Übelkeit...
Auch nach mehrmaligem Hören komme ich mit diesem seltsamen Album nicht klar.
Zu Anfang war ich versucht, ähnliches zu empfinden oder empfinden zu können, wie der Herr Rezensent. Aber das klappt(e) einfach nicht.
Begonnen hatte es bereits mit diesem -vornehm ausgedrückt- ziemlich schrullig-schrägen Video-Clip, der seit ein paar Monaten im Net herumgeistert. Dieser wohl gewollt amateurhaft gebastelte Clip mit dem seltsamen Rumgehampel eines schlitzohrig bis leicht dämlich grinsenden Altrockers mit Pananmahut und Luftgitarrenpose hat bei mir nur verursacht. Obwohl ich zugebe: teilweise habe ich wohl beim Anschauen und Anhören ebenso dämlich mitgegrinst.
Das Album insgesamt hat mich (musikalisch) mit seinem Gerumpel und Gekrache in einer Art von LoFi-Americana-Sound doch eher abgenervt. Manche Riffs erscheinen mir zudem ziemlich ausgelutscht und in ähnlicher Form irgendwo irgendwie schon ein dutzend Male gehört...ein seltsames Spiel mit eigenen Spiegelbildern aus zumindest sehr frühen "Young"-Zeiten.
Man kann das natürlich so wahrnehmen, daß man sagt: "Alles klingt hier nach röhrenden Motoren und staubigen Highways."
Wenn da nicht dieses für meine Begriffe teils übertriebene LoFi-Gescheppere mir den Hörgenuss über weite Strecken vermiesen würde.
Nichts gegen diese Sounds und ich bin sicherlich auch kein übermotivierter Schönklangbegeisterter. Aber mir es es einfach zu viel des Guten.
"Off The Road" und "Like A Candle" sind -da stimme ich dir vorbehaltlos zu- 2 Ausnahmesongs auf dem Album. Der überwiegende Rest hat -von vielleicht "Just Singing A Song" noch abgesehen- eher wenig an Widerhaken zu bieten, die ein Hängenbleiben im Gehörgang sichern.
Textlich gibt er sich kauzig-bissig, wie man es im Grunde von ihm gewohnt ist. Die Welt wird verbessert oder soll es zumindest werden, viele bekommen ihr Fett weg und so ganz ohne Plattitüden gehts auch diesmal nicht ab. Sei es drum, so ganz unbekannt ist das von Mr. Young ja auch nicht. Aber als alter Kauz darf er das, es wird ihm kaum mehr übel genommen.
In der Summe sind bei mir (derzeit zumindest) nicht mehr als [b:7d32f862e8]** 1/2[/b:7d32f862e8] drin. Vielleicht irgendwann ***.
Richtig, ich hab vergessen, sein Umweltmobil und seine Überland-Touren damit zu erwähnen. Die Idee als solche, mit einem "grünen" 57er Lincoln durch die Staaten zu brummen, Eindrücke und Ideen zu sammeln und das Ganze dann auf einem Album zusammenfließen zu lassen, ist an sich ja wunderbar.
Aber was dann dabei rausgekommen ist, hört sich partiell schon ein wenig nach Rost und "Auspuff kaputt" an.
Ich hab mir die Scheibe angehört und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass ich mir mit dem Kauf Zeit lasse. Auf die 2 - 3 guten Songs kann ich getrost warten, bis ich die Scheibe mal etwas billiger bekomme. Bis dahin hör ich lieber bis zur Besinnungslosigkeit "Prairie Wind" oder "Freedom" oder die anderen tollen Alben von Mr. Young.
Ich denke, das Problem bilden nicht die Songs ansich, sondern die Tatsache, dass jeder Neil Young-Fan andere Vorstellungen hat. Die einen mögen die sanftere Country- / Folkseite (Comes a time, Silver and Gold...), die anderen eben die härtere Rockseite (Rust never sleeps, Mirrorball) und manche mögen beide Seiten. Das Problem ist eben, dass der alte Neil im Countryfach immernoch ein absoluter Meister ist, im Rockfach hat er allerdings schon seit langer Zeit nicht mehr viel zu bieten (mit einigen Ausnahmen wie "Ordinary People", "I'm the Ocean" und einigen anderen Tracks von Mirrorball oder dem "Broken Arrow"-Album) Der typische Rocksound, den Neil Young seit Jahrzehnten produziert und der sich kaum verändert hat ist eben irgendwie langsam aber sicher veraltet. Was nicht heißen soll, der ers nicht mehr drauf hat. Ich hab ihn letztes Jahr in Leipzig gesehen und es war verdammt geil. Auf seinen Alben sollte er sich jedoch endlich mal was neues einfallen lassen, denn nur mit den ewigen "dreckigen" Gitarrenklängen kann er seine Hörer (auch die alten) nicht mehr bei der Stange halten, so leid es mir tut. Ich verlange keinen Stilwechsel, aber einfach mal wieder was Neues.
och nö, Neil! ist ja ziemlich schrecklich, was ich mir hier anhören muss. Dafür gefällt mir der Artikel vom Herren Rezensenten schon sehr viel besser. Musste lachen beim Lesen. Aber die Scheibe - auch als uralte Young Fanin (?) muss das nicht sein. Auch nicht light a candle mit dieser Altmännerstimme. Hoffe nur, er wird beim Konzert übernächste in Köln nicht allzu viel dieser songs spielen!