Platz 5:
Peter Tosh - "Bush Doctor" (1977)
Feiert man Bob Marley als Martin Luther King des Reggae, dann war Peter Tosh sein Malcolm X: Unangepasst, unbequem und immer für eine Konfrontation zu haben. Klar, dass es mit zwei Charismatikern in den Reihen der Wailers nicht lange gut gehen konnte. Nach dem internationalen Erfolg von "Catch A Fire" und "Burnin'" hat Tosh von der Strategie Chris Blackwells, Marley als unangefochtenen Frontmann der Wailers darzustellen, die Nase voll. Er kehrt der Band den Rücken und startet eine Solo-Karriere.
Sein drittes im Alleingang veröffentlichtes Album "Bush Doctor" erscheint auf dem Label der Rolling Stones. Tosh hatte Mick Jagger und Keith Richards, die beide auf seinem Longplayer mitwirken, zuvor beim One Love Peace Concert in Kingston kennen gelernt. Die Zusammenarbeit beginnt mit einem Eklat: Nicht nur, dass sich die Buchstaben des Albumtitels auf Toshs Cover aus Cannabis-Pflanzen zusammen setzen. Daneben prangte auch noch ein duftender Sticker, der beim Rubbeln einen ganz und gar charakteristischen Geruch verströmte. Das Label sah sich genötigt, besagte Auflage aus dem Verkehr zu ziehen. "Bush Doctor" mit Sticker: heute gefragte Sammlerstücke. Ohne: Immer noch großartige Musik. Und Peter Tosh? "I'm the toughest." Stimmt.
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