Der Kult bricht nicht ab: Verschollen geglaubte Songs, ein millionenschwerer Rechteverkauf, eine Sonderbriefmarke und ein Konzert-Livestream ehren den Star.

Konstanz (mis) - Am Samstag wäre David Bowie 75 Jahre alt geworden. Heute jährt sich sein Todestag zum sechsten Mal. Der Rocksänger kämpfte eineinhalb Jahre lang mit seiner Krebserkrankung und hinterließ der Welt zwei Tage vor seinem Tod mit "Blackstar" ein neues Album, das für die Außenwelt ebenso überraschend kam wie sein plötzlicher Tod. Zur Feier seines runden Geburtstags organisierte Bowies Pianist Mike Garson einen Livestream mit vielen Gästen, den man in der Nacht auf Sonntag für umgerechnet 22 Euro ansehen konnte. Neben ihm waren auch frühere Bandmitglieder wie Bassistin Gail Ann Dorsey, Drummer Charlie Sexton und Gitarrist Earl Slick Teil des Konzerts.

Zu der "A Bowie Celebration" betitelten Show, deren Erlöse der Organisation Save The Children gespendet werden, wurden u.a. Def Leppard, Simon Le Bon und John Taylor von Duran Duran, Evan Rachel Wood, Gary Oldman und Noel Gallagher eingeladen. Dessen Version des "The Next Day"-Songs "Valentine's Day" ist nun online:

Ebenfalls an seinem Geburtstag veröffentlichte das Label Warner Music das Album "Toy", das Songs versammelt, die Bowie bereits 2001 aufgenommen hat. Damals kam es jedoch wegen der Nichtveröffentlichung zum Zerwürfnis zwischen dem Musiker und dem Label EMI. Seit 2010 existierten inoffizielle Versionen im Netz. Fans besitzen diese Songs spätestens seit Erscheinen des Boxsets "Brilliant Adventure (1992 – 2001)" im November.

Derweil kommen Ehren für den britischen Popstar auch von unerwarteter Seite. Die Deutsche Post druckte David Bowies Konterfei aus den 80er Jahren auf eine Sonderbriefmarke zu 85 Cent. Weitere 51 neue Marken mit prominenten Menschen oder Ereignissen sollen dieses Jahr folgen. "Unser Ziel ist es, möglichst attraktive Briefmarkenthemen umzusetzen, damit die Briefmarke im Idealfall mehr ist als nur eine Frankatur", zitiert tagesschau.de eine Pressesprecherin der Post.

Neben der Sondermarke gingen auch noch zwei limitierte Bowie-Packsets in den Verkauf, von denen eines noch erhältlich ist. Wer ab März eine London-Reise plant, darf sich bei Madame Tussauds über eine weitere Bowie-Wachsfigur freuen. Der "erste" Bowie steht dort bereits seit 1983.

Schon zum Jahreswechsel war sein Name wieder in allen Schlagzeilen. Der US-Musikverlag Warner Chappell Music sicherte sich Berichten zufolge für 250 Millionen Dollar die Rechte an allen Kompositionen und Texten des Künstlers. Damit gehen rund 400 Songs, neben den regulären Studioalben auch Liveversionen, Soundtracks sowie seine Tin Machine-Alben, in den Besitz des Verlags über. Das Unternehmen ließ sogleich verlauten, man sei "ungemein stolz, dass die Nachlassverwalter von David Bowie uns ausgewählt haben".

Der Markt um Autorenrechte ruft nämlich längst auch branchenfremde Finanzinvestoren wie KKR oder Blackstone auf den Plan. Ein von Blackrock finanzierter Verlag sicherte sich Songs von KT Tunstall, KKR wiederum siegte im Rennen um die Rechte an Ryan Tedders Arbeiten, zu denen nicht nur der One Republic-Katalog zählt, sondern auch Copyrights an Songs von Adele und Beyoncé. Zuletzt hatte Bruce Springsteen seine Songs für umgerechnet 444 Mio. Euro an Sony Music verkauft.

Bereits vor Weihnachten führte Bowies Witwe Iman für die Vogue durch ihr Haus in Upstate New York und zeigte Gegenstände ihres gemeinsamen Lebens, zu denen sie eine besondere Verbindung hat.

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David Bowie

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laut.de-Porträt David Bowie

"Damals war ich absolut Ziggy Stardust. Es war keine Rolle mehr. Ich bin er", sagt David Bowie im Frühjahr 2008 über seine wohl berühmteste Person.

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