Amy Winehouse: Familie distanziert sich von Dokumentation

Am 3. Juli feiert "Amy", das filmische Porträt der verstorbenen Sängerin, Premiere. Ihren Angehörigen missfällt es, sie fühlen sich falsch dargestellt.

Cannes (jha) - Im Rahmen des bevorstehenden Filmfestivals soll die Amy Winehouse-Doku "Amy" in Cannes erstmals über die Leinwand flimmern. Der zweistündige Streifen rekapituliert die tragische Geschichte des früh verstorbenen Soul-Sterns.

Nun meldet sich die Familie zu Wort und prangert die Verfilmung als unglückliche Fehlinterpretation an: "Sie finden, dass der Film eine verpasste Gelegenheit darstellt, ihr Leben und ihr Talent zu feiern, und darüber hinaus grundlegende Unwahrheiten enthält", vertritt ein Sprecher gegenüber The Guardian die Auffassung der Angehörigen.

Speziell Vater Mitch fühlt sich fahrlässig dargestellt: "Es machte mich krank, als ich es zum ersten Mal sah. Amy wäre empört. Das hätte sie nicht gewollt."

Vater Mitch fühlt sich verleumdet

Im Interview mit der Sun echauffierte er sich insbesondere über den Ex-Freund seiner Tochter, Blake Fielder-Civil, der sich im Film abschätzig über seine Vaterrolle äußert. Dabei sei es Blake gewesen, der die Sängerin mithilfe von Drogen manipuliert und in den Ruin getrieben habe:

"Wenn die Wahrheit über Blake herauskäme, könnte er nicht einmal mehr die Straße herunterlaufen, wie also können sie ihm gestatten, diese Behauptung aufzustellen? Das ist so verletzend."

Man könne die Verbreitung des Films zwar nicht mehr aufhalten, aber man wolle versuchen, auf Verleumdung zu plädieren, so das Familienoberhaupt.

Regisseur rechtfertigt sich

Regisseur Asif Kapaida, der mit der Rennfahrer-Doku "Senna" 2011 berühmt wurde, besteht auf einer objektiven Herangehensweise des Film-Teams:

"Im Laufe der Produktion haben wir beinahe 100 Interviews mit Menschen geführt, die Amy kannten, Freunde, Familie, Ex-Partner und Vertreter der Musik-Branche", erklärt er. "Der Film reflektiert lediglich die Eindrücke dieser Gespräche."