Am 23. Oktober 2006 feierte der iPod seinen fünften Geburtstag - nun droht dem Bestseller wachsende Konkurrenz durch einen gehackten Kopierschutz. Ob Apple nun seine Stellung als Marktführer in Sachen portabler Musik verliert?
San Francisco (mk) - Der Norweger Jon Lech Johansen hat Apples Kopierschutz "FairPlay" geknackt, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Nun will er die gecrackte Kopierschutz-Version an andere Medienunternehmen lizenzieren. Zukünftig können so auch Drittanbieter den iPod mit eigenen Musik- oder Videodateien beliefern - bisher war dies ausschließlich der Computerfirma um Gründer Steve Jobs vorbehalten.
Johansen, in Hackerkreisen auch "DVD Jon" genannt, weil er einst im Alter von 15 Jahren die Abspiel-Verschlüsselung von DVDs aushebelte, um diese auch auf Linux abspielen zu können, hat damit einen weiteren Coup gelandet. "Andere Unternehmen haben nun die Möglichkeit ihre Inhalte iPod-kompatibel zu machen", erklärt Monique Farantzos, Partnerin Johansens.
Bis jetzt konnten im iTunes Musicstore heruntergeladene Mediendateien wegen des Digital Rights Management-Systems FairPlay einzig mit dem iPod, und nicht mit anderen tragbaren Musik- oder Videoplayern abgespielt werden. Ebenso unmöglich war es, die auf anderen Download-Plattformen heruntergeladenen, DRM-geschützten Songs mit dem Apple-MP3-Player anzuhören. Nach der Aktion des jungen Hackers könnten Steve Jobs und seine Mitarbeiter nun Konkurrenz bekommen.
Wie der Computerkonzern mit dem ästhetischen Design nun verfährt, ist unklar - eine Stellungnahme erfolgte bisher noch nicht. Anfang der Woche hatte die Firma noch allen Grund zur Freude und feierte den fünften Geburtstag ihres Megasellers iPod. Als das Erfolgsprodukt am 23. Oktober 2001 auf den Markt kam, waren die Meinungen noch recht verhalten - "Der wird wohl kaum die Welt verändern", hieß es im Spiegel.
Ein halbes Jahrzehnt später ist die Popularität des Apple-Players ungebrochen. Ob der geknackte Kopierschutz nun Konkurrenz-Geräten zu größerem Erfolg verhilft, bleibt abzuwarten.
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